Ambiente | Seuche

Verweigerte Heimkehr

Im Belluno ist die Blauzungenkrankheit ausgebrochen. Daher dürfen die Südtiroler Tiere, die sich derzeit auf den dortigen Almen aufhalten, nicht nach Hause zurück.

Für knapp 3.000 Südtiroler Tiere, die sich derzeit auf den Almen der Provinz Belluno aufhalten, gilt seit gestern (5. September) eine Art Heimreiseverbot. Im Belluno sind nämlich Fälle von Blauzungenkrankheit ausgeborchen. Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung von Wiederkäuern wie Schafen, Ziegen und Rindern. Die Bezeichnung (im Englischen Bluetongue Disease) leitet sich von der blauen Farbe der Zunge ab, die als Symptom bei Krankheitsausbruch zeigt. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken, für den Menschen ist der Erreger allerdings ungefährlich. Die Mehrheit der Tiere überlebt die Krankheit.

Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wurde vor über hundert Jahren erstmals in Südafrika festgestellt. Seit zehn Jahren etwa ist die Krankheit in Mitteleuropa und kommt heute beinahe weltweit vor. Hierzulande hat es jedoch noch keine Fälle gegeben, wie Landestierarzt Paolo Zambotto mitteilt: “Bis dato ist es uns immer gelungen, Südtirol von dieser Krankheit zu verschonen.” Und das soll auch weiterhin so bleiben. Zambotto hat am Montag Nachmittag ein Rundschreiben an alle Südtiroler Amts- und Betriebstierärzte, Rinderzuchtverbände und den Verband der Kleintierzüchter verschickt. Darin informiert der Landestierarzt, dass die Verlegung der für die Blauzungenkrankheit anfälligen Tiere aus den Provinzen Belluno und Treviso den Einschränkungen des Gesundheitsministeriums. Konkret bedeutet das, dass die insgesamt 2.837 Tiere, die 354 Südtiroler Betriebe derzeit im Bellunesischen alpen, derzeit nicht in ihre heimischen Ställe zurückkehren dürfen. Erst nachdem sie spezifischen Proben unterzogen wurden, dürfen sie die Heimreise antreten.