Neuer Obmann, neue Töne
Die beiden Namen standen bereits vorab fest. Weil sich Jasmin Ladurner, die ursprünglich Interesse an einem Posten an der Spitze der SVP-Bezirksleitung Burggrafenamt bekundet hatte, am Ende zurückzog, blieben nur mehr Martin Ganner und Rosmarie Pamer übrig. Und so wurden die beiden am Donnerstag Abend zum neuen Vorsitzenden bzw. dessen Stellvertreterin gewählt.
Neustart nach Rücktritt
Wegen seiner Enttäuschung nach den Landtagswahlen – “dieser Weg der SVP ist nicht meiner” – hatte der bisherige SVP-Bezirksobmann im Burggrafenamt, Zeno Christanell Ende vergangenen Jahres seinen Posten geräumt. Nun will Martin Ganner als Christanells Nachfolger mit einem ambitionierten Programm dem Bezirk neues Leben einhauchen. An Herausforderungen mangelt es nicht – nicht zuletzt, weil 2020 Gemeinderatswahlen anstehen und die SVP vor allem in Meran ein hartes Ringen im Kampf um die Rückeroberung des Bürgermeistersessels erwartet.
Ganner selbst hat 2016 die SVP-Ortsgruppe Meran-Obermais als Obmann übernommen. Der Rechtsanwalt gilt als politischer Quereinsteiger und gibt sich jetzt motiviert. “Gemeinsam können wir das Ruder herumreißen – und auch in Zukunft viel erreichen”, schwor er nach seiner Wahl am Donnerstag die versammelten Parteimitglieder und -funktionäre auf die kommenden Monate ein. Erklärtes Ziel für die Gemeindewahlen: “Gezielt an motivierte und engagierte Jung-Kandidaten herantreten – und sie auf ihrem Weg tatkräftig unterstützen.”
Programm, Parteitag, Prioritäten
Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin – Rosmarie Pamer ist Bürgermeisterin von St. Martin in Passeier – hat Ganner bereits ein Zwei-Jahres-Programm ausgearbeitet. Oberstes Ziel: “Der basisdemokratischen SVP-Bezirksstruktur soll bis hin in die kleinste Ortsgruppe neues Leben eingeflößt werden.” Dazu sollen in den kommenden Wochen Arbeitstreffen stattfinden, bei denen man unter anderem “über Kommunikation und Information” sprechen will.
Erstmals ernst wird es dann am 13. April. Dann wird der Bezirksparteitag der SVP Burggrafenamt stattfinden, ganz im Zeichen der EU-Wahlen.
Im Programm der neuen SVP-Spitze stünden “selbstverständlich auch Sachthemen”, lässt Ganner ausrichten. Mobilität – Stichworte Nord-West-Umfahrung, Elektrifizierung der Vinschgerbahn und der Linie Meran-Bozen, Mobilitätszentrum am Meraner Bahnhof, Verkehrslösungen für Rabland, Töll, Forst und Passeiertal –, Gesundheit und Soziales, Stärkung des Wirtschaftsstandortes Burggrafenamt – Ausbau des modernen Glasfasernetzes, Stärkung bäuerlicher Familienbetriebe, Unterstützung der Berglandwirtschaft – nennt Ganner als Hauptschwerpunkte, um die er sich gemeinsam mit der neuen SVP-Bezirksleitung kümmern will. Dort hineingewählt wurden neben dem Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin am Donnerstag auch Albert Gögele aus Partschins, Christian Holzner aus St. Pankraz, Klaus Metz aus Lana, Sonja Pircher aus Meran sowie Thomas Pircher aus St. Martin.
“Unkontrollierte Zuwanderung unterbinden”
Die Bezirksleitung wird zwei Jahre im Amt bleiben – und nicht zuletzt “großen Wert auf den ‘Erhalt der Heimat’ legen”, wie aus dem Bezirk heißt. “Es darf keine grenzenlose Entwicklung zum Schaden der Landschaft und der Bevölkerung geben”, fasst der frisch gebackene Bezirksobmann Ganner zusammen. Sinnbildhaft steht dafür das Werk der Solland Silicon in Sinich – “ein Industriemoloch, der beseitigt werden muss”, so Ganner.
Mit “Erhalt der Heimat” aber meint er aber auch noch etwas anderes: Migration sei zwar notwendig, da sie “auch künftig Arbeitskräfte garantiert”, aber “die unkontrollierte Zuwanderung aus Drittstaaten muss unterbunden werden”. Unterschiedlicher könnte die Wortwahl des neuen SVP-Bezirksobmanns im Vergleich zu seinem Vorgänger nicht sein. Zeno Christanell hatte sich im Migrationsfragen bis zuletzt etwa für eine “größere und ehrliche Solidarität zu den hilfsbedürftigen Ländern in Afrika und Asien” ausgesprochen. Dass sich mit dem Wechsel an der SVP-Bezirksspitze auch der Ton geändert zu haben scheint, zeigt eine Warnung, die Ganner in der Aussendung zu seiner Wahl mischickt: “Auch wenn wir es in Zeiten des Wohlstandes fast schon vergessen haben, wir sind nur eine kleine Volksgruppe – wenn wir nicht zusammenhalten, dann wird das fatale Folgen haben.” Was genau er damit meint, diese Erklärung bleibt der neue Burggräfler SVP-Bezirksobmann vorerst schuldig.
".....wir sind nur eine
".....wir sind nur eine kleine Volksgruppe – wenn wir nicht zusammenhalten, dann wird das fatale Folgen haben. ..." ja was hier genau gemeint ist, das ist sehr wohl erklärungsbedürftig . Meinte er nur uns Südtiroler, oder nur SVP Mitglieder, könnte auch der Bezirk generell gemeint sein, oder die Meraner, was ist mit den italienisch sprechenden Südtirolern, oder gar die sogenannten "Gemischtsprachigen", was hat er wohl gemeint dieser neue Bezirkschef?
In risposta a ".....wir sind nur eine di kurt duschek
m.M.n. hat er gar nichts
m.M.n. hat er gar nichts gemeint - er wollte nur etwas sagen....pltkr.
Wahrlich ein neues Konzept.
Wahrlich ein neues Konzept. Hat schon der selige Kanonikus geprägt. Da hat der Köllensberger und Konsorten wohl ein leichtes Spiel, wenn diesen Leuten nichts besseres einfällt.