Der Showdown kann beginnen

Die Qual der Wahl werden die Südtirolerinnen und Südtiroler haben, wenn sie in gut einem Monat zu den Urnen schreiten. Bis Dienstag Mittag konnten die Listen für die Gemeinderatswahlen eingereicht werden. Nun stehen also alle Namen der Kandidatinnen und Kandidaten fest. Bis Freitag, 10. April, haben die Bezirkswahlkommissionen nun Zeit, die Wählbarkeit der Kandidatinnen und Kandidaten zu kontrollieren – in Bozen wurden bereits zwei Personen von der Liste des Movimento 5 Stelle gestrichen, weil sie keine Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung abgegeben hatten. Bis Freitag wird auch die Reihenfolge auf dem Stimmzettel ausgelost. Nachdem die Regionalwahlbehörde schließlich die Ergebnisse geprüft hat, gibt sie den Druck der Stimmzettel und der offiziellen Wahlplakate in Auftrag.
Zahlen aus den Zentren
Besonders spannend verspricht die Wahl dieses Mal in Sterzing zu werden. Der amtierende Bürgermeister Fritz Karl Messner wird nächste Woche seinen Rücktritt aus der SVP einreichen. Damit ist der Weg frei für seine Kandidatur für die Bürgerliste Sterzing-Wipptal. Insgesamt fünf Listen treten in der Fuggerstadt an. Herausforderer von Messner für das Amt als Bürgermeister ist Dieter Thaler, der für das Wipptaler SVP-Edelweiß antritt. In Brixen buhlen acht Kandidaten und Kandidatinnen um die Nachfolge von Bürgermeister Pürgstaller. Insgesamt treten 152 Personen auf acht Listen zur Wahl am 10. Mai an.
Weiter südlich, in Bozen, haben sich 421 Kandidaten und Kandidatinnen aufstellen lassen (2010 waren es noch 527 gewesen). 137 Unterstützer hat allein Bürgermeister Spagnolli um sich geschart. Die Bozner und Boznerinnen haben die Wahl zwischen 19 Listen – zwei weniger als noch 2010 – und neun BürgermeisterkandidatInnen. Ganze zwölf Anwärterinnen und Anwärter für das Bürgermeisteramt gibt es in Meran. Günther Januth wird ja bekanntlich nicht mehr antreten. Dafür gibt es auf dreizehn Listen über 240 Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat. Deren 180 sind es in Leifers. Elf Listen kandidieren am 10. Mai, es gibt fünf Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten.
(B)laues Lüftchen, STF im Aufwind, SVP überall präsent
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte tritt die BürgerUnion bei Gemeinderatswahlen an. Neben Lana, Naturns und Kaltern findet man ihr Listenzeichen auch in Meran. Ein kleines Erdbeben hat hingegen die Freiheitlichen erfasst. Ihre Listen haben sich im Vergleich zu 2010 mehr als halbiert: 27 von 56 sind übrig geblieben. Vor allem im Pustertal, aber auch im Vinschgau und im Überetsch haben zahlreiche Blaue ihrer Partei den Rücken gekehrt. Davon profitieren könnte die Süd-Tiroler Freiheit. Sie hat ihr erklärtes Ziel, dort, in all jenen Gemeinden, wo man bereits im Gemeinderat vertreten ist, wieder anzutreten, zwar nicht erreicht. “Aber dafür haben wir viele neue Listen in neuen Gemeinden”, berichtet STF-Sekretär Stefan Zelger. In insgesamt zehn Gemeinden mehr als noch 2010 wird das Logo der STF auf dem Wahlzettel zu finden sein. In fünf Gemeinden, mehr als beim letzten Mal, treten die Grünen an. Während es die SVP geschafft hat, in allen 109 Südtiroler Kommunen, in denen gewählt wird, ins Rennen zu gehen.
In einigen Gemeinden wie zum Beispiel in Barbian, Lüsen, Altrei oder Corvara ist das Edelweiß die einzige Partei, die zu den Wahlen antritt. Eine kuriose Situation hat sich in der Grödner Gemeinde St. Ulrich ergeben. Dort tritt, in der Nachkriegszeit zum ersten Mal mal, nur die SVP zu den Wahlen an. Grüne, Freiheitliche und Bürgerliste haben auf eine Kandidatur verzichtet. Gerade einmal 17 Kandidatinnen und Kandidaten schickt die SVP ins Rennen. Und da der Gemeinderat von St. Ulrich 18 Sitze hat, ist der Rat mit Bürgermeister Ewald Moroder bereits im Voraus komplett besetzt.
ATTENZIONE!
La diversità di opinioni è in pericolo!
Se venissero accettati i requisiti per i contributi ai media, non potresti vedere i commenti senza registrazione.