Ambiente | Emissionen

Muss das sein?

Was bringt uns der Weihnachtsmarkt wirklich? Vorweihnachtliche Forderungen zum Thema „Grenzen des Wachstums“ – von Südtirols Grünen und Fritz Gurgiser.

600 Reisebusse, 1900 Camper in vier Tagen: Es ist eine neue Rekordmarke, die von der Bozner Verkehrspolizei nach dem intensiven weihnachtlichen Ansturm auf die Landeshauptstadt am hinter uns liegenden langen Wochenende gemeldet wurde. Grund zum Jubeln ist das nicht, finden zumindest die Grünen: Für sie sind die Grenzen des Wachstums längst überschritten, wie sie an einer Presseaussendung der Partei aus dem Jahr 2003 demonstrieren. Bereits darin hatten die Grünen kritisiert, dass vom Weihnachtsmarkt nur eine beschränkte Gruppe profitiere. Für alle anderen BürgerInnen bringe der Ansturm von Hunderttausenden von Menschen dagegen vor allem zusätzliche Kosten und Einschränkungen ihrer Lebensqualität und Mobilität. Nicht zuletzt, weil sich die Luftverschmutzung in gewissen Stadtvierteln und an der A22 weiter verschlechtere.

Eine Einschätzung, der im Jahr 2015 wenig hinzuzufügen ist, wie die drei aktuellen Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Riccardo dello Sbarba und Hans Heiss schreiben – „zumal die Luftqualität auch heuer im Hinblick auf Feinstaub und CO2-Emissionen in den roten Bereich geführt wurde“.  Der Weihnachtsmarktboom 2015 verweise zwar auf eine Wiederbelebung der Konjunktur und beflügle Tourismus und Handel, räumen auch sie ein. „Seine Auswüchse sind aber kein Ruhmesblatt des ‚Klimalands’ Südtirol.“ Deshalb fordern sie Südtirols Gemeinden und Landesverwaltung einerseits dazu auf, sofort auf Überschreitungen der Luftmesswerte zu reagieren. Andererseits schlage sie Befragungen und Erhebungen vor, um die Akzeptanz und Verträglichkeit der Märkte in der Bevölkerung zu prüfen und eine Neubewertung vorzunehmen. Eine Maßnahme, die sie den Verwaltungen unmittelbar ans Herz legen: die Dauer der Märkte (wieder) auf die Vorweihnachtszeit zu beschränken. „Damit würde ihnen ein kleines Stück Authentizität gegeben, die Belastung für Klima und Menschen würde eingeschränkt – und die ‚stillste Zeit im Jahr’ könnte zumindest ab dem 24. Dezember ein wenig nachgeholt werden.“

Weihnachtswunsch an die „lieben Nachbarn“ 

Ein ähnlicher Weihnachtswunsch kommt auch von der anderen Seite des Brenners: Dort nutzt der Obmann des Transitforums Tirol Fritz Gurgiser die Proteste gegen die Absenkung der Tiroler Brennermaut um rund 25 % für einen erneuten Aufruf an die „lieben Nachbarn“ in Nord und Süd entsprechend zu reagieren. Sprich: Bayern, Südtirol und Trentino sollten endlich gemeinsame Mauterhöhungen von Rosenheim bis Kufstein und vom Brennerpass bis Verona angehen. „Denn in München, Bozen und Trient sitzen genau die, die alle bisher in Nordtirol seit 1989 gesetzten Maßnahmen bewusst unterlaufen“, so Gurgiser. Anschaulich dargelegt wird dies in einer Grafik des Transitforums. Auch wenn diese bereits aus dem Jahr 2012 stammt, stimmen die Werte immer noch mit einer Abweichung von +/- 5 %, versichert der Obmann des Transitforums. „Und bis Dreikönig wird sie „top-aktuell aufgearbeitet“, verspricht er. 

 

 

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Thomas Kobler Mer, 12/09/2015 - 11:46

Ich finde auch, dass hier längst das rechte Maß überschritten worden ist. In Meran dürfen die Touris parken wo sie wollen und keiner beanstandet dies, die Stadtpolizei schaut einfach weg. Und wenn man ansonsten unter dem Jahr auch nur einen halben Meter über die eingezeichneten Parkzonen parkt, hagelt es Strafzettel. Tourismus gut und recht, aber was die letzten Tage hier passiert, ist einfach nur noch übertrieben.

Mer, 12/09/2015 - 11:46 Collegamento permanente