Superfood aus Südtirol

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Von Matcha-Lattes im Café bis zu Quinoa-Burgern am Streetfood-Stand – Superfoods gelten als Sinnbild moderner Ernährung. Sie sollen Energie liefern, die Abwehrkräfte stärken und den Alltag erleichtern. Doch braucht es dafür wirklich Samen aus Übersee oder Beeren aus Fernost?
Ein Blick auf heimische Produkte zeigt: Viele regionale Lebensmittel können locker mithalten – oft frischer, nachhaltiger und geschmacklich näher an unserer Küche. -
Was macht ein Superfood aus?
Superfoods zeichnen sich durch eine besonders hohe Dichte an wertvollen Inhaltsstoffen aus: Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe, Omega-3-Fettsäuren oder sekundäre Pflanzenstoffe. In ausgewogener Menge genossen, bereichern sie die Ernährung – sind aber kein Ersatz für eine gesunde Basis.
Açaí, Spirulina oder Chiasamen legen weite Strecken zurück. Der Trend ist groß, doch die wissenschaftliche Grundlage oft dünn. Lange Transporte, hoher Ressourcenverbrauch und zweifelhafte Produktionsbedingungen werfen Fragen auf.
Dabei gibt es hochwertige Alternativen direkt vor Ort – mit ähnlichem Nährstoffprofil und deutlich kürzerem Weg vom Feld auf den Teller. -
Zum Autor
Hanno Innerhofer ist Kochlehrer, Mietkoch und Buchautor. Er veranstaltet regelmäßig Kochkurse zu den Schwerpunkten Thai-Küche und Sushi.
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Genießen mit gutem Gewissen
Exotische Superfoods wirken oft wie Zaubermittel, doch ein kritischer Blick lohnt sich. Pulver, Kapseln oder Extrakte sind praktisch, bringen aber selten mehr als die frische Variante – und können Nebenwirkungen haben, wie etwa Goji-Beeren.
„Superfoods können unseren Speiseplan bereichern und neue Geschmackswelten eröffnen. Doch sie sollten eine hochwertige, naturbelassene Ernährung ergänzen – nicht ersetzen.“
Hafer, Grünkohl, Leinsamen & Co. bieten vergleichbare Vorteile – sind aber günstiger, nachhaltiger und besser verfügbar. Wer saisonal kocht und bewusst einkauft, tut sich selbst, der Umwelt und der lokalen Landwirtschaft etwas Gutes.
Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl bringt es auf den Punkt: „Superfoods können unseren Speiseplan bereichern und neue Geschmackswelten eröffnen. Doch sie sollten eine hochwertige, naturbelassene Ernährung ergänzen – nicht ersetzen.“ -
Südtiroler Superfoods: Nährstoff-Highlights im Überblick
Regional. Nährstoffreich. Alltagstauglich. Diese Lebensmittel aus Südtirol sind nicht nur köstlich, sondern wahre Kraftpakete. Sie vereinen Geschmack und Gesundheitswert – mit Zutaten direkt vor der Haustür. Ob knackige Äpfel, würzige Wildkräuter oder traditionelle Nüsse: Südtirols Natur liefert alles, was Körper und Seele guttut.
Kirschen: Anthocyane (antioxidative Pflanzenfarbstoffe), Vitamin C.
Erdbeeren: Vitamin C, Folsäure, sekundäre Pflanzenstoffe (wie Ellagsäure), Ballaststoffe.
Heidelbeeren & schwarze Johannisbeeren: Anthocyane, Vitamin C.
Südtiroler Kartoffeln (z. B. „Blaue Anneliese“): Kalium, Vitamin C, Anthocyane.
Graukäse: Hochwertiges Eiweiß, B-Vitamine, Milchsäurebakterien.
Hanfsamen: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im idealen Verhältnis, hochwertiges Eiweiß,Magnesium, Eisen, Zink, Vitamin E und Ballaststoffe.
Kastanien & Kastanienmehl: Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate, glutenfrei, basenbildend.
Eier vom Hof: Hochwertiges Eiweiß, Vitamin D, Vitamin B₁₂, Omega-3.
Zucchini & Zucchiniblüten: Kalium, Magnesium, Beta-Carotin (Provitamin A).
Bio-Äpfel: Vitamin C, B1, B2, B6, E und C, Kalium, Kalzium, Folsäure, Pektine und Polyphenole.
Dinkel (z. B. Oberkulmer Rotkorn): Mehr Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe als Weizen.
Leinsamen: Omega-3-Fettsäuren, Eiweiß, Magnesium, Eisen, Zink sowie die Vitamine B1, B6, E und Ballaststoffe.
Hafer: Eiweiß, komplexe Kohlenhydrate, Beta-Glucane.
Walnüsse: Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E, Mineralstoffe.
Grünkohl & Brokkoli: Vitamin K, Vitamin C, sekundäre Pflanzenstoffe.
Wildkräuter (Brennnessel, Löwenzahn, Bärlauch, Petersilie): Vitamine, Mineralstoffe, Bitterstoffe, Chlorophyll.
Buchweizen: Hochwertiges Eiweiß, Ballaststoffe, glutenfrei.
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Regional essen mit Mehrwert
Die Natur vor unserer Haustür schenkt uns eine Fülle an hochwertigen Lebensmitteln. Einfach zugänglich, vielseitig einsetzbar und voller Geschmack – so geht regionale Ernährung mit Mehrwert. Lass dich inspirieren und bring diese schmackhaften und gesunden Zutaten öfter auf deinen Teller.
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Dinkel-Risotto mit Brokkoli und Graukäse
Zutaten (2 Personen):
120 g Dinkel (geschliffen oder Perldinkel)
1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
500 ml heiße Gemüsebrühe
200 g Brokkoli, in kleinen Röschen
80–100 g Graukäse (alternativ: milder Bergkäse oder Ziegenfrischkäse), grob zerbröckelt
1 EL Butter oder Rapsöl
30 g Walnüsse, grob gehackt
100 g Kräuterseitlinge, längs in Scheiben geschnitten
Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
Optional: frische Petersilie oder Wildkräuter zum Garnieren
Zubereitung:
- Dinkel vorbereiten: Perldinkel braucht keine Einweichzeit, sollte aber gut abgespült werden. Ungeschliffener Dinkel benötigt 2–3 Stunden Einweichzeit in Wasser.
- Dinkel andünsten: Zwiebel und Knoblauch in Butter oder Öl glasig dünsten. Dinkel zugeben und 1–2 Minuten unter Rühren mitrösten.
- Wie ein Risotto garen: Nach und nach heiße Gemüsebrühe zugießen, dabei regelmäßig umrühren. Der Dinkel sollte die Flüssigkeit vollständig aufnehmen – das dauert etwa 25–30 Minuten.
- Brokkoli zugeben: In den letzten 10 Minuten die Brokkoliröschen unterheben und mitgaren.
- Käse untermischen: Sobald der Dinkel weich, aber noch bissfest ist, den Käse unterheben und schmelzen lassen. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.
- Walnüsse rösten: In einer kleinen Pfanne ohne Fett goldbraun rösten.
- Kräuterseitlinge braten: In etwas Öl oder Butter auf beiden Seiten goldbraun braten, leicht salzen.
- Anrichten: Risotto auf Teller verteilen, mit Walnüssen, gebratenen Kräuterseitlingen und frischen Kräutern garnieren.
*Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Für individuelle gesundheitliche Fragen wende dich bitte an ärztliches oder fachkundiges Personal. Dieser Beitrag informiert, inspiriert und regt zum Ausprobieren an – ersetzt aber keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Fragen frag bitte immer Fachleute, die wissen, was deinem Körper guttut.
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