Società | Spenden

Vorsicht bei aufdringlichen Spendensammlern

Alle Jahre wieder häufen sich in der Vorweihnachtszeit die Spendenaufrufe und jeder fragt sich: Was geschieht eigentlich mit dem Geld? Unterstütze ich da was seriöses?
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Eines ist klar: Viele Vereine und gemeinnützige Organisationen sind auf Spenden angewiesen. Sie könnten sonst nicht überleben, oder manche Hilfen nicht anbieten. Die Vielzahl an Initiativen, Projekten und Organisationen, die aber gerade in der Weihnachtszeit um Unterstützung bitten, verunsichern jedoch viele Spender. Wie lassen sich also die seriösen Organisationen von den schwarzen Schafen unterscheiden?

„Man muss auf jeden Fall gut hinschauen“, rät Martin Telser, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit: „Wer ganz sicher gehen will, achtet darauf, ob sich die Organisation einer Prüfung durch unabhängige Dritte unterzogen hat. Ein Beleg für eine seriöse Sammlung ist zum Beispiel ein Spenden-Siegel.“

Italienweit gibt es etwa das Spendensiegel des italienischen Spendeninstituts. In Südtirol kontrolliert hingegen die Zertifizierungsstelle „Sicher Spenden“ die Spendensammler und vergibt ein Garantiesiegel nur nach genauer Überprüfung durch die ehrenamtlich tätige Garantiekommission an seriöse Organisationen. Der Dachverband hat die Zertifizierungsstelle vor einigen Jahren aufgebaut und führt sie nun zusammen mit dem VSS - Verband der Sportvereine Südtirols und der OEW – Organisation für Eine solidarische Welt. So können Spender sicher sein, dass das Geld wirklich Bedürftige erreicht. Die Liste der überprüften Organisationen findet sich unter www.spenden.bz.it.

Aber egal ob mit oder ohne Spendensiegel: Wer spendet, sollte in jedem Fall folgende drei Sicher-Spenden Tipps beherzigen:

1. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen: Spenden sollen immer freiwillig und aus eigener Motivation heraus gegeben werden. Nehmen Sie sich ruhig Zeit, ihre Entscheidung überlegt und informiert zu treffen.

2. Vorsicht bei aufdringlichen Spendensammlern: Seriöse Organisationen informieren ausführlich und geben Spendern die nötige Distanz, eine gute Entscheidung zu treffen. Bei unaufgeforderten Telefonanrufen, bei Haustürbesuchen, oder aufdringlichen Sammlern in Fußgängerzonen handelt es sich meist um professionelle Spendensammler, so genannte Fundraiser. Diese verwickeln Passanten in ein Gespräch, und nötigen sie am Ende regelrecht etwas zu spenden oder zu unterschreiben. Ebenso werden oft Eintrittskarten für Benefizkonzerte verkauft, mit dem Hinweis, der Erlös gehe an eine Hilfsorganisation. Der größere Teil des Geldes landet jedoch meist beim Fundraiser.

3. Besser überweisen, statt Bargeld in die Sammelbüchse: Bargeld sollte grundsätzlich nur gespendet werden, wenn der Empfänger persönlich bekannt und vertraut ist. Lassen Sie sich lieber ein Überweisungsformular geben und informieren Sie sich Zuhause noch einmal in Ruhe. Das hat auch den Vorteil, dass die Spende später eventuell steuerlich absetzbar ist. Von den Organisationen erhalten Sie hierfür eine Spendenbestätigung.