salto.music | 2025 meets 1996

Maria De Val: „Kleine positive Effekte“

Es muss ein tolles Gefühl sein, auf einer digitalen Plattform, die man eigentlich gar nicht mal mag, im Musikkatalog zu stöbern und plötzlich nichtsahnend einer altbekannten, vertrauten Stimme zu begegnen. Passiert ist dies Maria Moling alias Maria De Val.
Maria De Val, 2024.
Foto: Tibor Bozi
  • Die Ladiner Musikerin Maria De Val, Jahrgang 1984, klickte auf Spotify herum, als sie plötzlich unerwartet auf einen Release stieß, eine Compilation, auf der die Stimme ihrer Oma zu hören war. 

    Diese Stimme wieder zu hören war für Maria etwas Besonderes, denn ihre Oma war bereits vor vielen Jahren verstorben. Umso größer war die Wiederhörensfreude. Bei diesem digitalen „Fundstück“ handelte es sich um die Compilation mit dem ausführlichen Titel „Olach'al rondenesc. Musiche e canti tradizionali in Val Badia. Edizione italiana e tedesca. Con CD Audio a cura di Barbara Kostner e Paolo Vinati“. 

  • „Diese Zusammenstellung hatte ich durch Zufall irgendwann entdeckt“, erzählt uns Indie-Musikerin Maria De Val, die Drums, Gitarre, Bass, Keys, Sequenzer, Theremin und Marimba spielt. „Ich hatte mich so gefreut, die Stimme von meiner Oma, die schon längst nicht mehr unter uns ist, auf Spotify zu hören.“ Dem fügt sie ihre Meinung zur Plattform gleich hinzu: „Manchmal gibt’s auch kleine positive Effekte von dieser fragwürdigen und unfairen Plattform.“ 

    „Meine Oma heißt Maria Moling; ihr Name wurde in der Playlist falsch ‚Molino‘ geschrieben. Und die Devals, die man da hört, sind meine Mama und meine Tante“, schmunzelt Maria weiter.

  • Vor 10 Jahren, damals noch mit Ganes auf der Bühne: Bei Maria Moling, im Bild 2014 live beim Heimatsound-Festival mit ihrer ehemaligen Formation Ganes, hat sich als Solomusikerin gar einiges getan. Foto: Thomas Springer/Wikimedia Commons
  • Die entdeckte Zusammenstellung beinhaltet 60 traditionelle ladinische Stücke. Es handelt sich um ein Buch mit einer beigefügten Audio-CD. Das Stück ladinische Musikgeschichte wurde in dieser Form am 09.09.2016 über den Verlag Nota veröffentlicht.

  • Compilation: „Olach'al rondenesc. Musiche e canti tradizionali in Val Badia. Edizione italiana e tedesca. Con CD Audio a cura di Barbara Kostner e Paolo Vinati“, 1996. Foto: Cover-Copyright: Nota
  • Am Ende verrät Maria Moling noch ein interessantes Detail über ihr Debüt-Album „Mëda Medusa“, das am Freitag, 21. Februar 2025 über das Indie-Label Inselgruppe erscheint (salto.music hat darüber berichtet). „Ich hab die Oma sogar gesampelt und sie auf meine Platte gepackt“, erzählt die Musikerin aus Ladinien. „Der Song kommt dann erst mit dem Album raus…“. 

    Weiteres zum Maria-Oma-Lied wird vorerst nicht verraten, auch nicht ob Maria ihre Oma bei der Album-Präsentation am Dienstag, 25. Februar 2025 im Münchner Volkstheater mit Beginn um 20 Uhr in musikalischer Form ein bisschen mit rauf auf die Bühne nimmt. Das Album jedenfalls, kommt als Vinyl (limited gold) um €25, CD um €15, Vinyl Package um €35 und CD Package um €20, über Inselgruppe.

  • Info:

    Maria De Val  Instagram:  https://www.instagram.com/mariadevalley/
    Inselgruppe  Website:  https://inselgruppe.bigcartel.com
    Inselgruppe  Instagram:  https://www.instagram.com/___inselgruppe___/

  • Es war einmal: Maria Moling wurde bei Ganes auf der Bühne stets als die „Kleine“ bezeichnet, doch inzwischen hat sich die vielseitige Musikerin zur eigenständigen Multiinstrumentalistin gemacht. Foto: Thomas Springer/Wikimedia Commons