Frauen auch an die wirtschaftliche Macht

Aktuell wieder – oder immer noch – heiß diskutiert: die Frauenquote. Angedacht, um den Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft stärkeres Gewicht zu verschaffen, sorgt sie für Gesetzesänderungen, liefert Stoff für den Wahlkampf und gibt Anlass für Kampagnen und Initiativen. Und das nicht nur am Tag der Frau.
Dass sich dabei durchaus auch Männer über die Frauenquote freuen, zeigt der deutsche Justizminister Heiko Maas. In Deutschland ist am vergangenen Freitag im Bundestag eine Frauenquote in den Aufsichtsräten beschlossen worden. Im Vorfeld hatte Maas lobende Worte für das Vorhaben gefunden: “Die Frauenquote ist der größte Beitrag zur Gleichberechtigung seit Einführung des Frauenwahlrechts.” Und weiter: “Nach der politischen Macht bekommen Frauen endlich einen fairen Anteil an der wirtschaftlichen Macht.”
Dieser faire Anteil bleibt den Frauen in Südtirol noch verwehrt, zumindest sollte es nach der Handelskammer und ihrem Präsidenten gehen. Dieser lehnt bekanntlich die Einführung einer Frauenquote in Unternehmen ab, hält eine Quote in Führungsgremien für “nicht sinnvoll”:
Die Handelskammer fördert mit der Initiative Frau in der Wirtschaft aktiv das weibliche Unternehmertum und Frauen in Führungspositionen. Sie befürwortet auch die Steigerung des Frauenanteils in den Führungsgremien. Selbstverpflichtungen und Sensibilisierungsarbeit sind dafür aber viel geeignetere Maßnahmen als neue gesetzliche Vorschriften und Einschränkungen von privaten Eigentumsrechten. (Handelskammerpräsident Michl Ebner in einer Presseaussendung)
Mit dieser Stellungnahme hat sich die Handelskammer Kritik gleich von mehreren Seiten eingehandelt. Kein Verständnis für die Haltung der Handelskammer zeigt unter anderem Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit. “Eine gesetzlich vorgeschriebene Quote ist unbedingt notwendig”, so Oberhammer in der RAI-Sendung “Pro & Contra” am Dienstag Abend. “Denn wir haben gesehen, dass die freiwillige Verpflichtung nicht den gewünschten Erfolg bringt.” Ein Beispiel könne man sich an den skandinavischen Ländern nehmen: “Dort sieht man, wenn Frauen an der Spitze sind, setzen sich diese auch für Frauen-Themen ein. Die skandinavischen Länder haben zum Beispiel sehr gute Arbeitszeitmodelle, sie sind sehr familienfreundlich.” Und dies sei auch das Ziel des Landesbeirats für Chancengleichheit: “Wir wollen mehr Frauen, die sich für Frauen einsetzen.”
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