Messners Warnung
Salto.bz: Herr Messner, Sie brechen eine Lanze für die Laimburg?
Reinhold Messner: Ja. Ich finde die Laimburg ist eine gute und funktionierende Infrastruktur in Südtirol. Forschung plus Landwirtschaft, plus die Gärten von Trauttmansdorff. Das ist ein Erfolgsmodell und es wäre schade, wenn man das jetzt kaputtmacht.
Sie sind der Meinung, der jetzt angedachte Umbau der Struktur ist der falsche Weg?
Ich kenne keine Details. Aber die Meldung „Zerschlagung der Laimburg“ lässt bei mir die Alarmglocken klingeln. Ich warne davor, erfolgreiche Modelle zu zerschlagen, denn es hat lange gedauert, ein vorbildliches, europaweit bewundertes Landwirtschaftsmodell aufzubauen, das normale Obst- und Weinwirtschaft, Berglandwirtschaft und gleichzeitig Forschung und Entwicklung umfasst. Ich bin überzeugt, dass dieses Modell absolut gut funktioniert.
Ich warne davor, erfolgreiche Modelle zu zerschlagen.
Die Laimburg ist aber auch das größte landwirtschaftliche Unternehmen in Südtirol mit rund 200 Hektar Obst- und Weinbau und 200 Angestellten. Macht das Land hier nicht den Kellereien, den Obstgenossenschaften und den Privaten unlautere Konkurrenz?
Warum soll das Land, wenn es so viele Flächen hat, nicht auch mit den Privaten in Konkurrenz treten? Den Weinbauern tut es nur gut, wenn gute andere Produzenten da sind. Mich stört es keineswegs, wenn die Laimburg gute Weine macht und sie auch gut verkauft. Das spricht für sie. Auch die Tatsache, dass die Laimburg so viele Flächen zwischen 200 und 1.500 m Meereshöhe hat, sehe ich positiv. Hier hat die Forschung Möglichkeiten, die verschiedenen Lagen und Sonnenaussetzungen zu testen. Das ist doch ein Vorteil.
Landesrat Arnold Schuler möchte in der Forschung etwas weg von der Obst- und Weinwirtschaft und mehr in Richtung Bergwirtschaft gehen. Die richtige Entwicklung?
Erfolgreich ist in Südtirol natürlich die Wein- und Obstwirtschaft. Aber wichtiger ist es, die Bergwirtschaft zu erhalten. Da bin ich mit Herrn Schuler einer Meinung. Wir müssen alles tun, damit die Berglandwirtschaft gerettet wird und unsere Kulturlandschaft in den Höhen gepflegt wird. Aber auch dafür braucht es Forschung. Denn wir müssen Nischen und Bereiche finden, in denen alle unsere Bergbauern früher oder später unterkommen. Sie müssen die Möglichkeit bekommen selbstbewusst und selbstverantwortlich Berglandwirtschaft zu betreiben.
Braucht die Laimburg aber 21 Höfe?
Die Laimburg braucht vielleicht nicht alles, was sie heute hat. Nichtbenutzte Flächen kann man auch abgeben. Aber diese Höfe wurden ja nicht enteignet, sondern sie wurden vom Land erworben, weil sie jemand anders aufgegeben hat. Man hat sie gekauft, als die finanziellen Mittel da waren. Jetzt hat man sie und man soll das Ganze sinnvoll einsetzen.
Sollte die Laimburg ihre Forschung im Bereich biologische Landwirtschaft noch deutlich verstärken?
Es ist so, dass man lange dem Trend der normalen Landwirtschaft gefolgt ist. Immerhin hat es die Laimburg aber geschafft, den integrierten Anbau zu verbessern, sodass immer weniger Spritzmittel notwendig wurden. Das sind alles positive Schritte. Natürlich ist es auch meine Vision als Bauer, dass wir früher oder später ganz von der Chemie wegkommen. Dazu brauchen wir aber noch viel, viel Forschung und sehr viele gute Köpfe, die nach Südtirol zurückkommen und uns helfen, auch in der Landwirtschaft das Leadership in Europa zu erobern. Wenn wir das nicht tun, werden wir mit unseren kleinen Flächen untergehen.
Es ist auch meine Vision als Bauer, dass wir früher oder später ganz von der Chemie wegkommen.
Was würde Reinhold Messner mit dem Felsenkeller tun?
Ich finde, der Felsenkeller ist eine Investition, die gemacht wurde, um unsere Produkte und unsere Qualität vorzustellen. Im Felsenkeller sind einfache Leute genauso eingeladen worden wie Minister oder VIPs. Es ist ein origineller Rahmen, um Südtirol nach außen hin zu präsentieren. Auch Südtirol braucht ein paar Highlights zum Herzeigen. Ob das nun Schloss Prösels ist oder der Felsenkeller, das ist dann Geschmackssache.
Verstehen Sie, dass die neue politische Führung Berührungsängste mit dem Felsenkeller hat?
Ja. Der Felsenkeller wurde da und dort immer wieder einmal mit Naserümpfen genannt. Aber ich glaube, man soll den Mut haben, diese positive und erfolgreiche Infrastruktur auch weiterhin zu nutzen. Obwohl sie eben ein Kind von Luis Durnwalder ist. Denn Durnwalder hat das meiste, was er für diese Land getan hat, wirklich sehr gut gemacht. Dazu gehört auch die Laimburg.
Vorschlag: Herr Messner soll
Vorschlag: Herr Messner soll im Felsenkeller sein xtes Museum erschaffen dürfen und die Laimburghöfe für seinen Laimburgweinbau dazu.
In risposta a Vorschlag: Herr Messner soll di Oskar Egger
...erhalten, so bleiben auch
...erhalten, so bleiben auch seine erfolgreichen Modelle im Dorf.
Eigentlich kann man den
Eigentlich kann man den Worten von Herrn Messner zustimmen.Im Gegensatz zu den ganzen unsinnigen Protzbauten und Projekten im Land ist die Laimburg doch erhaltenswert.