Das Biomobil unterwegs in Verona
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Vom 6. bis 11. Februar 2024 war Verona die zweite Station (nach Bozen) des Südtiroler Biomobils VW ID Buzz auf seiner Italien Tour. Im Einkaufszentrum Adigeo Verona gab es Verkostungen von Bioerzeugnissen, Kochshows, ein Eintauchen in die virtuelle Realität mit VR-Brille und viele Infos rund um den Konsum und die Werte von Bio. Mit dabei - neben dem Team des Projekts „Grenzenlos Regional – Bio in Europa“ - waren auch Bioland- und Genussbotschafter aus Südtirol. So gab es eine Biokäseverkostung mit Walter Moosmair aus dem Passeiertal, eine Essigverkostung mit Milco Farinazzo von Saporea Aceti aus Verona sowie ein Bioschaukochen mit der Küchenchefin Marina Grazioli. „Italienische KonsumentInnen sind vor allem offen für gutes und qualitätsvolles Essen und Lebensmittel, deswegen war das Interesse für unsere Bio-Produkte sehr groß,“ freuten sich Daniel Boni und Martina Frapporti, die Verantwortlichen des EU-Projekts in Italien.
Der Startschuss für die Roadshow fiel im November 2023 in Bozen, Verona war die zweite Etappe der Tour, weiter geht es durch die nächsten oberitalienischen Städte mit Mailand im März, Bologna im April, Turin im Mai und Padua im Juni.Was hinter einer Bio-Karotte, einem Bio-Brot oder einem Stück Bio-Käse steckt, ist für viele Verbraucher*innen noch immer nicht richtig greifbar
Bioland Südtirol hat gemeinsam mit dem Bioland eV (Bioland Gesamtverband Deutschland) den Zuschlag für die Umsetzung eines Bio-Marketingprojektes (Promotion of Agricultural Products, AGRIP) erhalten. Ziel des Projektes ist es, im Zeitraum 2023 bis 2026 Konsum und Absatz von biologischen Produkten in Italien und Deutschland zu steigern, sowie Bekanntheit und Hintergrundwissen zu den Bio-Standards in der EU, speziell Bioland, zu stärken. Dazu werden eine Reihe von Aktionen mit Schwerpunkten Information, Kommunikation, Sensibilisierung undAbsatzsteigerung im öffentlichen Raum in einem Zeitraum von drei Jahren durchgeführt.
Zentrales Element der Kampagne ist die Road-Show sein: Mit einem Biomobil geht es auf Tour in 18 Städten in Deutschland und 15 Städten in Italien. Die Kampagne und das EU-Projekt „Grenzenlos Regional – Bio in Europa“ will auf unterhaltsame Weise Bio-Landwirtschaft in der Gesellschaft sichtbar machen. Mit diversen Aktionen am Bio-Mobil, in Schulen, auf Höfen und bei Bio-Partnern in der Region soll Bio erlebbar für die Verbraucher:innen werden. Es geht dabei zum Beispiel um die ökologische Wertschöpfungskette, wobei selbstverständlich der Mehrwert für die Natur und Umwelt thematisiert wird.Italienische KonsumentInnen sind vor allem offen für gutes und qualitätsvolles Essen und Lebensmittel, deswegen war das Interesse für unsere Bio-Produkte sehr groß.
„Was hinter einer Bio-Karotte, einem Bio-Brot oder einem Stück Bio-Käse steckt, ist für viele Verbraucher*innen noch immer nicht richtig greifbar“, sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. „Dabei sind die Wirkungen des Ökolandbaus alles andere als unsichtbar: Auf Bio-Flächen herrscht mehr Leben im Boden und auf Bio-Weiden und um Bio-Äcker sind besonders viele Arten an Wildblumen und Insekten zu sehen. Das sind Resultate der naturnahen Wirtschaftsweise mit engen Kreisläufen und dem Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Dünger. Diese besonderen Leistungen für Natur, Umwelt, Klima und Menschen wird das Bio-Mobil in den kommenden drei Jahren noch transparenter machen. Das ist das große Ziel unserer Kampagne.“Weitere Kernpunkte der Kommunikation sind die Vermittlung von Wissen über die Bedeutung von Bio-Siegeln und die Vorgaben aus der EU-Öko-Verordnung, die jeder Bio-Betrieb einhalten muss. Das alles wird am Biomobil vermittelt – durch Aktionen, auf Plakaten, in Broschüren, Erklärfilmen und Gesprächen mit Partnern aus der Praxis: Bio-Bäuer*innen, -Händler*innen und -Gastronom*innen können eben am besten erzählen, was ihre Produkte so besonders macht und wie sie hergestellt werden.
Das Team in Südtirol besteht aus Projektkoordinator Daniel Boni, Martina Frapporti als Digital Communication Manager, in Deutschland als Gesamtverantwortlicher Christoph Zimmer, Bioland e.V. und Verena Kindinger als Projektkoordinatorin. Bioland e.V. und Bioland Südtirol teilen sich also ein mehrjähriges und gut ausgestattetes Projekt für „MEHR BIO“ in Europa, und wollen das so gut wie möglich nutzen.
Bioland Südtirol ist mit derzeit rund 1000 Mitgliedern und 40 Partnern der größte und dominierende Bioverband Südtirols. Die Betriebe engagieren sich durch verschiedene Ökologiemaßnahmen für den Klima-, Boden- und Naturschutz und erzeugen für den gesamten italienischen Markt Biolebensmittel. Zudem liefern die Mitglieder beachtliche Mengen in den gesamteuropäischen Lebensmittelmarkt. Bioland Südtirol hat in mehreren Produktgruppen volumen- und wertmäßig hohe Marktanteile und damit einen signifikanten Wirtschaftsanteil. Einen gesamtitalienischen Marktanteil von 33,7 % verzeichnet Bioland Südtirol in der Produktkategorie Bio-Joghurt, Tendenz steigend. Bei den Produktgruppen der italienischen Bio-Äpfel produzierte Bioland Südtirol 2021 sogar mehr als 50% des italienischen Gesamtvolumens sowie rund 25% des gesamten EU Bio-Apfelvolumens. Der Anteil der Tafelware liegt bei etwa 60 %, da viele der Regionen in Italien einen sehr hohen Anteil an Verarbeitungsware haben.
Ein derartiges Projekt wie „Grenzenlos Regional - Bio in Europa“ hat es in diesem Umfang zur Sensibilisierung des Biobereichs in Südtirol noch nie gegeben. Deshalb bringt die Umsetzung zum einen sehr großen Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Beides möchte man mit der Südtiroler Land- und Lebensmittelwirtschaft gemeinsam nutzen und meistern.