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Die Nacht durchhacken

Vier südtiroler Oberschüler gewinnen mit ihrer Notruf-App Emergency 2.0 den Hackathon der IDM Südtirol
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale del partner e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
Work in progress
Foto: IDM Südtirol

[von Lucia de Paulis]

24 Stunden Zeit, 16 Teams, 5 Kategorien für neue digitale Projekte in Südtirol: das Vertical Innovation Hackathon, das die IDM Südtirol alljährlich organisiert, fördert die digitale Entwicklung, den Ideenaustausch und die Vernetzung junger Talente der Softwareentwicklung.

Der Hackathon ist in fünf Kategorien aufgeteilt, die sich jeweils mit einem Bereich der digitalen Entwicklung in Südtirol auseinandersetzen und eine bestimmte Fragestellung vorgeben. Innerhalb von 24 Stunden müssen die Teilnehmer Lösungsansätze finden, ein entsprechendes Tool (Software, App usw.) programmieren und sie dann den Juroren und den anderen Teilnehmern präsentieren.
Eine der Fragestellungen beim letzten Hackathon war: Finde eine Lösung, um den Tourismus in Südtirol smarter und nachhaltiger zu gestalten! 
Gewinner in dieser Kategorie wurden Alex Lardschneider, Martin Fink, Moriz Martiner und David Dejori (allesamt Schüler der TFO Bozen „Max Valier“) mit ihrer App Emergency 2.0. Wir haben das Gewinnerteam interviewt:

 

salto.bz: Stellt uns doch bitte kurz eure App vor. Was kann Emergency 2.0 genau, wofür ist sie nützlich?

Emergency 2.0 ist eine App, die das Absetzen von Notrufen in Gefahren- und Stresssituationen vereinfachen soll. Besonders in diesen Momenten ist es oft nicht einfach, Art und Standort des Notfalles der Person am anderen Ende der Leitung zu beantworten. Hier hilft Emergency 2.0: Beim Anruf wird der exakte Standort sowie medizinische Daten des Anrufers bereits übermittelt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dem Dispatcher einen Video-Feed des Smartphones oder einer Google Glass zu übermitteln. So kann dieser sich ein genaues Bild der Lage machen und besser entscheiden, welche Schritte er einleitet. So kann er dem Anrufer auch Anweisungen, z.B. zur stabilen Seitenlage geben.

 


Wie lange programmiert ihr schon? Kam die Leidenschaft für Informatik erst mit der Oberschule?

Mit dem Programmieren haben wir bereits zu Hause im Mittelschulalter begonnen. Mir (Martin) hat mein Vater damals beigebracht, wie man einfache Benutzerschnittstellen in Delphi erstellt.
In der Oberschule wurde das Hobby dann zur Leidenschaft, wir haben dann unsere ersten komplexeren Programme, u.a. auch Android-Anwendungen geschrieben.

 


Wie ist die Rollenverteilung im Team, wer macht was?

Die Rollenverteilung wird meistens erst direkt vor dem Hackathon ausgemacht, jeder arbeitet dann den Großteil der Zeit in einem Bereich. Natürlich helfen wir uns gegenseitig auch weiter, falls jemand Probleme haben sollte.
Am Brainstorming und an der anschließenden Planung arbeiten wir alle zusammen. Hier werden Ideen gesammelt, ein Konzept entworfen und die wichtigsten Features gewählt. Anschließend folgt dann die Entwicklung.
Bei diesem Hackathon war David für das Backend verantwortlich, Alex und Moriz arbeiteten an der App, Martin an der Google Glass.

 


Woher habt ihr vom Hackathon der IDM erfahren?

Unser damaliger Lehrer Karl Lunger hat uns auf den IDM Open Data Hackathon 2016 aufmerksam gemacht.

 


War das eure erste Teilnahme an so einem Event? Habt ihr damit gerechnet zu gewinnen?

Nein, unser Team hat schon an mehreren anderen Hackathons zusammen teilgenommen, dem IDM Open Data Hackathon 2016, der Spring Edition 2017 und an einem Hackathon der Deutschen Bahn in Berlin. Da wir bereits beim Open Data Hackathon sowie dem Hackathon der DB einen der Preise gewinnen konnten, hatten wir natürlich ein klares Ziel vor Augen. Jedoch war die Konkurrenz sehr stark und hatte gute Ideen. Als wir dann als Gewinner eines Preises aufgerufen worden sind, hat uns das natürlich sehr gefreut.


Werdet ihr heuer wieder teilnehmen?

Wir würden heuer auch wieder gerne teilnehmen, aber wir wissen noch nicht, ob es sich aufgrund unseres Studiums ausgehen wird.

Was sind eure Pläne nach der Matura?

Moriz, David und ich werden nächstes Jahr voraussichtlich Informatik an der Technischen Universität München studieren, Alex wird sich ins Arbeitsleben stürzen.

 


Der Sponsor des Preises in dieser Kategorie des Hackathon war die Systems GmbH, die den Hackathon schon seit 2017 unterstützt. Günter Wimmer, Managing Director von Systems, war außerdem beim Hackathon als Juror eingeladen. Wir haben ihn gefragt, warum der Hackathon so wichtig für die Entwicklung des Businessstandorts Südtirol ist.

Warum ist Ihnen der Hackathon wichtig, was möchten Sie damit fördern?

Wir möchten die Softwareentwicklung in Südtirol noch stärker etablieren und speziell junge Menschen für Softwareentwicklung begeistern. Südtirol bietet exzellente Rahmenbedingungen, die auch Entwickler von außerhalb anziehen sollen. Alle zukünftigen Entwicklungen - egal in welchem Bereich - werden immer stärker mit Software verknüpft sein und der zukünftige Bedarf an Entwicklern wird aus meiner Sicht ziemlich unterschätzt!

 

Welche Bedeutung haben solche Events für die Entwicklung Südtirols zu einem Standort für digitale Innovation?

Wie gesagt, der Bedarf an Entwicklern wird in den nächsten Jahren massiv steigen und diese Events können dazu beitragen, Softwareentwicklung und Programmierung attraktiver zu machen.
Südtirol hat neben der geografischen Einzigartigkeit auch ausgezeichnete Rahmenbedingungen für digitale Innovation: mit dem neuen Technologiepark, der Uni Bozen, der Eurac und vielen anderen Einrichtungen bieten sich in unserer Region tolle Möglichkeiten der Entwicklung! Die Digitalisierung verändert zudem immer mehr die Anforderungen an die Wirtschaft und macht Südtirol als Wirtschaftsstandort noch attraktiver. Events wie der Hackathon tragen dazu bei genau diese positive Entwicklung zu fördern.

Hier geht's zum Video des Vertical Innovation Hackathon 2017:
 

Vertical Innovation Hackathon 2017