Economia | Energiewende

Hoher Besuch im Tauferer Ahrntal

Die erste offiziell zugelassene Energiegemeinschaft Südtirols befindet sich in einem Seitental des Pustertals. Paolo Arrigoni von der italienischen Energiebehörde aus Rom hat sich das Projekt angesehen.
Energiegemeinschaft im Tauferer Ahrntal
Foto: SEV
  • Der Präsident des Energiedienstleisters GSE (Gestore dei Servizi Energetici) Paolo Arrigoni hat im Tauferer Ahrntal ein neues Wasserkraftwerk sowie ein neues Biomassefernheizwerk besichtigt, in dem ein Dampfmotor Strom produziert. Beide Anlagen sollen schon bald der Energiegemeinschaft Tauferer Ahrntal beitreten. Im Dezember 2024 hat der für die Förderung von erneuerbarer Energie zuständige GSE die EEG Tauferer Ahrntal als erste Energiegemeinschaft in Südtirol offiziell zugelassen. 

    Die genossenschaftlich organisierte EEG Tauferer Ahrntal wurde am 22. Mai 2023 gegründet, um mit dem gemeinsamen Verbrauch und der gemeinsamen Erzeugung von lokal erzeugter erneuerbarer Energie „ökologische, wirtschaftliche und soziale Vorteile für unsere Mitglieder sowie die lokale Gemeinschaft zu schaffen”.

    Seit dem Jahreswechsel wurde und wird das Projekt in Bürgerversammlungen in Sand in Taufers, Uttenheim, Ahrntal, Prettau und Mühlwald vorgestellt. Beim Besuch im Ahrntal begleiteten Arrigoni – unter anderen – der Obmann der Energiegemeinschaft Tauferer Ahrntal Thomas Gasteiger, der Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol (RVS) Herbert von Leon und der Präsident des Südtiroler Energieverbandes (SEV) Matthias Obrist. Der SEV und der Raiffeisenverband haben die Energiegemeinschaft Tauferer Ahrntal begleitet und unterstützt.

    Nach der erfolgten GSE-Zulassung werden jetzt „jene Bürgerinnen und Bürger, die sich bereits auf einer langen Warteliste eingetragen haben, schrittweise als Mitglieder aufgenommen”, sagt Thomas Gasteiger. Der Besuch von Paolo Arrigoni zeige, „dass unsere Arbeit auf nationaler Ebene wahrgenommen und geschätzt wird”. RVS-Obmann Herbert von Leon betonte den hohen Stellenwert dieses genossenschaftlichen Projekts und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass „viele dem Beispiel aus dem Tauferer Ahrntal folgen werden“. SEV-Präsident Matthias Obrist lobte den „innovativen Pioniergeist” und unterstreicht dabei die Bedeutung des neuartigen Verfahrens zur Erzeugung von Strom aus heimischer Biomasse, das in dem neuen Heizwerk in Mühlen in Taufers verbaut worden ist.