Politica | SVP

Die Wiederkandidatur

Arnold Schuler wird bei den kommenden Landtagswahlen wieder antreten. Der Landwirtschaftslandesrat will es noch einmal wissen.
Ich spüre nach wie vor noch die Motivation und ich möchte auf jeden Fall einige wichtige Projekte zu Ende bringen“, sagt Arnold Schuler auf Nachfrage. Laut Informationen von Salto.bz. hat der amtierende Landesrat für Landwirtschaft, Tourismus und Zivilschutz eine wichtige persönliche und politische Entscheidung gefällt. Schuler wird bei den Landtagswahlen 2023 wieder antreten, mit dem klaren Ziel weitere fünf Jahre als Landesrat in der Landesregierung zu sitzen. Offiziell falle die Entscheidung für eine Wiederkandidatur erst später. Aber Schuler sagt: „Wie die Situation derzeit ist, gehe ich davon aus“.
Es ist eine klare Ansage. Denn innerhalb der SVP gibt es eine einflussreiche Gruppe, die nicht nur Arno Kompatscher mit Ende dieser Legislatur in die Wüste schicken möchte, sondern auch jenen Mann, der innerhalb der Landesregierung als engster Verbündeter des Landeshauptmannes gilt: Arnold Schuler.
Der 59jährige Plauser Bauer hat eine beeindruckende Karriere hingelegt. 24 Jahren lang ist Arnold Schuler Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. 2005 wird er zum Präsident des Südtiroler Gemeindeverbandes. Drei Jahre lang bekleidet er dieses Amt. Sein Nachfolger wird kein geringerer als Arno Kompatscher werden.
Denn 2008 wird Arnold Schuler für die SVP in den Südtiroler Landtag gewählt. Er und sein Vinschger Parteifreund Sepp Noggler werden SVP intern schon bald mit der abwerteten gemeinten Bezeichnung „die Rebellen“ bedacht. Der Grund: Das Duo Schuler/Noggler lehnt sich mehrmals offen gegen Entscheidungen von Landehauptmann Luis Durnwalder auf. Heckenschützen unterm Edelweiß verhindern sogar, dass Schuler 2012 zum Nachfolger des in Folge des SEL-Skandals abgetretenen Landesrates Michl Laimer wird.
 
 
Mit der Wahl von Arno Kompatscher rückt Arnold Schuler 2014 in die Landesregierung auf. Nach seiner erfolgreichen Wiederwahl 2018 betraut Kompatscher seinen Weggefährten mit den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Zivilschutz. Vor allem aber macht er Schuler zu seinem ersten Stellvertreter. Weil dabei SVP-Obmann Philipp Achammer das Nachsehen hat, kommt es innerhalb der Landesregierung und der SVP darüber zu einer ernsthaften Verstimmung, die lange angehalten hat. Arnold Schuler gilt als eine der wichtigsten Stützen des Landeshauptmannes. Er ist aber auch der Mann, der innerhalb der Landesregierung und der SVP das Gespräch mit jenen Kreisen sucht, die Kompatscher kritisch gegenüberstehen.
„Wie die Situation derzeit ist, gehe ich davon aus“
Arnold Schuler zu seiner Kandidatur 2023.
Im Sommer 2020 kommt es für Schuler zu einem folgenschweren Karriereknick. Der SVP-Politiker rutscht - wie einige andere - auf der politischen Bananenschale des 600-Euro-Coronabonus aus. Arnold Schuler muss im August 2020 deshalb als Vizelandeshauptmann zurücktreten. Schuler trifft dieser Sanktion äußerst hart und er hat lange am Amtsverlust zu knabbern. „Er hat lange ernsthaft über ein Ausscheiden aus der Politik nachgedacht“, sagt ein enger Begleiter des Landesrates.
Inzwischen hat es aber eine Schubumkehr gegeben. Arnold Schuler will bei den Landtagswahlen 2023 wieder antreten. Es ist eine klare Rückendeckung für Arno Kompatscher. Aber auch eine Kampfansage an die eigenen Gegner.
Von Beginn an war das Verhältnis des Landwirtschaftslandesrates zum mächtigen Südtiroler Bauernbund alles andere als idyllisch. Schuler war und ist zu unabhängig und hängt nicht am Gängelband der Bauernlobby. In den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis zwar gebessert, doch die Bauernbundspitze würde seinem Abgang auch heute noch keine Träne nachweinen. Im Gegenteil: Man war dabei in Hinblick auf eine Ausscheiden Schulers die Karten für 2023 neu zu mischen.
Jetzt wird man wohl erst einmal um „Schönere“ betteln müssen.

 

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