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Foto: @ Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Über die Villanderer Alm

Es gibt wenige Plätze in Südtirol, die das Gefühl der Weite vermitteln, die Villanderer Alm, eines der größten Almgebiete der Alpen, ist so ein Ort.

Länge: 14,1 km

Gehzeit: 4 h 10 min

Höhenmeter: 520

Anfahrt: Anfahrt von Klausen über Villanders, weiter zur Villanderer Alm, am Ende der Straße gebührenpflichtige Parkplätze. Bis hierher auch Bus Linie 345 Klausen Villanderer Alm. Fahrplan unter suedtirolmobil.info.


Wir genießen die warmen Spätsommertage bei einer langen, aber einfachen Rundwanderung oberhalb der Baumgrenze auf meist breiten Wegen über ausgedehnte Almwiesen, immer mit herrlichen Blicken zu den Dolomiten, die auf der gegenüberliegenden Seite des Eisacktales zum Greifen nahe sind.

Nach langer Auffahrt aus dem Eisacktal starten wir beim großen Parkplatz Saltenstein, allgemein bekannt als der Parkplatz bei der Gasserhütte. Wir sind früh dran, wir freuen uns schon auf das Frühstück bei der nahen Rinderplatzhütte und nehme dafür einen kurzen Umweg in Kauf. Gestärkt geht es auf breitem Weg weiter, immer leicht bergauf, den Markierungen und Schildern zur Marzoner Hütte nach. Hinter der Hütte geht ein Steig ostwärts weiter, nach zehn Gehminuten stoßen wir auf einen breiten Güterweg, dem wir nach Norden folgen (Markierung 16, Prackfieder Jöchl). Der Weg bringt uns zu einem Übergang ins Sarntal, wir überblicken die Berge um Reinswald und die Gondelbahn zum Pichlberg. Wo ein Viehgatter den Weg versperrt, zweigt links ein Steig ab, er führt über den Kamm des Totenrückens, mit 2221m der höchste Punkt unserer heutigen Wanderung, zum Totenkirchl. Vor der Kapelle laden Bänke zu Rast und zur Bewunderung der einmaligen Aussicht ein, dann gehen wir noch 10 Minuten bis zum Totensee, der sich in einer Mulde versteckt, er ist nicht mit der kleinen Pfütze neben der Pfroder-Almhütte zu verwechseln. Am See bieten sich große hölzerne Liegen zum Faulenzen ein, bis es wieder zurück zum Kirchlein geht. Jetzt schlagen wir den Rückweg ein, vom Kirchlein bis zum Saltensten benötigen wir eine gute Stunde, Einkehr bei der Pfroderalm und beim Berggasthaus Mair in Plun nicht eingerechnet.

 

Das Totenkirchl


Eigentlich ist es eine Kapelle und keine Kirche, sie hat keinen Kirchturm. Beeindruckend sind der riesige Kruzifixus und die Figuren von Johannes und Maria, sie sind für den kleinen Raum eindeutig zu groß. An der Wand hängen schöne Bilder von Kreuzwegstationen, zum Kirchlein führt ein mit 14 Stationen ausgestatteter Kreuzweg, auch vom Sarntal herauf führt ein Kreuzweg zu dieser einsamen Pilgerstätte. In der heutigen Form wurde die Kapelle 1899 erbaut, früher diente sie den Bergknappen vom nahen Bergwerk als Knappenkirchlein. Bis ins 16. Jh. wurde auf der Sarner Seite Erz abgebaut. In der Kirche liegen Ordner auf und sind Regale angebracht, es ist Brauch, Sterbebildchen herzubringen, um an diesem einmaligen Ort der lieben Verdorbenen zu gedenken.

 

Der Totensee


Der schön gelegene Bergsee mit Dolomitenaussicht ist einmalig, er ist viel besucht, weil er an beliebten, einfachen Wanderrouten liegt. Der makabre Name von Kirchlein und See kommt aus der Landwirtschaft, „tot“ bedeutet dort soviel wir unfruchtbar, ertragslos, was auf einer Höhe von 2200 m normal ist.

 

Die Einkehr

 

Auf der Alm haben wir die Qual der Wahl:


Gasserhütte, am Parkplatz, Tel. 0472 843510
Rinderplatz Hütte, Tel. 335 143 8245
Marzoner Alm, Tel. 335 560 5862
Pforder Alm, Tel. 335 683 36 77
Mair in Plun Hütte, Tel. 335 474625