Politica | Gemeindewahlen 2025

Salto Plus Vandas Plan für Meran

Vanda Carbone will eine interethnische Liste aufstellen, um Katharina Zeller (SVP) als Bürgermeisterkandidatin zu unterstützen. Die ehemalige PD-Stadträtin stellt sich damit gegen das Bündnis ihrer Partei mit Grüne und Team K. Die Reaktionen.
Meran
Foto: Seehauserfoto
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Lollo Rosso Mer, 02/19/2025 - 09:12

Ob der Schachzug wirklich ein kluger ist, sei dahingestellt. Für Zeller sicher willkommen, zusätzliche Stimmen sind ihr so gewiss - die Ceresara fehlen werden. Eine Aktion, die, nicht dumm, aber im Vorfeld geplant hätte werden müssen. So ist es ein Affront.

Mer, 02/19/2025 - 09:12 Collegamento permanente
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Cristina Kury Mer, 02/19/2025 - 09:37

Nein, Frau Luther, ich habe mich noch nicht ganz von der Politik verabschiedet. Die Beschlüsse der Stadtregierung, die mit immensen wirtschaftlichen Interessen verbunden sind, schau ich mir schon noch genau an. Und so sehe ich am 7. Jänner 2025 zwei von der Stadtregierung einstimmig verabschiedete Beschlüsse zu 2 Bauleitplanänderungen für Bauprojekte, die einen das Fürchten lehren: Es handelt sich um den Neubau von Cafa (über 70.000 m3 ) und Marinello (über 30.000 m3), mit Höhen von über 30 Metern. Als die Grünen dazu zu einer Pressekonferenz luden, hatte plötzlich auch Frau Zeller (die dem Projekt Cafa zugestimmt hatte und bei Marinello wegen des Interessenkonfliktes den Saal verlassen und die Zustimmung ihrem Kollegen Frötscher überlassen hat) plötzlich auch Probleme mit den Beschlüssen und beschuldigte den Bürgermeister, sie falsch informiert zu haben. Und seitdem verstehe ich die Welt bzw. Frau Carbone bei ihrer Unterstützungskampagne nicht . Die Vizebürgermeisterin mit Mitsprache in der Urbanistik schaut sich vor einer Abstimmung Beschlüsse dieser Größenordnung nicht an? Und wenn sie "falsch" abstimmt, ist es die Schuld des Bürgermeisters? Andere Gemeinden beraten grad mit den BürgerInnen öffentlich und transparent, wie sich die Gemeinde entwickeln soll, in Meran gibt es keinen Prozess zum Gemeindeentwicklungsplan, der übrigens vom Gesetz vorgesehen ist, sondern neue Riesenprojekte sollen klammheimlich über die Bühne gehen. Und das ist die "Neue progressive Politik" gegen die Rechten? Nein, danke! Cristina Kury

Mer, 02/19/2025 - 09:37 Collegamento permanente
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Hans Punter Mer, 02/19/2025 - 15:36

Wenn es Frau Carbone tatsächlich darum ginge, die Rechte zu verhindern, dann ist die ihre definitiv die falsche Strategie. Mit ihrer Kandidatur wird sie möglicherweise bewirken, dass es zur Stichwahl Zeller - Dal Medico kommt. Und Dal Medico wird diese gewinnen. Die Wahlbeteiligung wird die denkbar niederste sein, denn die Mitte-Links-Wähler werden mehrheitlich nicht hingehen. Die Annahme, dass die Gründe für die Störaktion der Frau Carbone doch andere sind, ist naheliegend.

Mer, 02/19/2025 - 15:36 Collegamento permanente
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△rtim post Mer, 02/19/2025 - 19:01

Man dankt, wenn man durch Meran geht, Politikerinnen und Politikern schon dafür, dass sie diese Stadt noch nicht ganz kaputt gemacht haben. Parteiunabhängig. Vanda Carbone, die sich konkret für den Erhalt des Dichter-Pavillions am Tappeinerweg einsetzte; BM Dario Dal Medico, der, anders als "Verdi", SVP, die Zerstörung des Meraner Wahrzeichens Kurhaus durch architektonischen Brutalismus oder die Zerstörung der Altstadt und der Naherholungszone Passer durch den Bau der Standseilbahn bislang verhindert hat.
Liebe Cristina, Meran ist bekannt für Lobbyinteressen und städtische Fehlplanungen.
Umso enttäuschter war ich, wieso das nicht während der Rösch-Ära geändert bzw. das umgesetzt, was du jetzt von anderen forderst.
Gerade das Negativbeispiel Meran sollte/könnte lehren.
Die Verdi/Liste Rösch waren eine Katastrophe. Damit meine ich nicht nur Röschs Günstlinge der sog. "Freunderlwirtschaft": https://www.tageszeitung.it/2020/12/27/der-versorgungsjob-2/
Die Machtpolitik der „Verdi.bz.it/Liste Rösch“ hieß/heißt ja nicht nur Millionen Steuergelder für Zerstörung, Ewigkeitskosten und Folgen für Leben und Gesundheit, keine Antwort auf Eingaben der Bürgerschaft, sondern vor allem, keine eigene Rechte der Natur (vgl. Wesche), keine Rechte der künftigen Generationen, keine Mitwirkungsmöglichkeit für betroffene Anrainer-innen, keine Mitentscheidung, Abstimmung der Bürger-innen beim autogerechten, aber klimafeindlichen Umbau der Altstadt Merans mit 600 Abgasautos durch die Kavernenparkgarage auf über sechs Ebenen unterhalb des Tappeinerwegs mit Weltkulturerbeanwärter-Status zu einer Stadt mit Overtourismus und Partymeile.
Auf Anbindung des Altstadtzentrums in der Kaverne mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einen Aufzug zum Tappeinerweg verzichtete man hingegen.
Die Zerstörung von ganzen Ökosystemen in der Tiefe mit ganz anderen Zeitintervallen gingen für „Verdi.bz.it“ politisch ebenso in Ordnung, wie die Zerstörung der Altstadt und der Naherholungszone Lazag auf der Grundlage einer völlig widersinnigen Planung zum Nachteil der Bewohner-innen.
Da stellt sich nach allgemeinen Verständnis von Glaubwürdigkeit in der Politik zurecht die Frage: Was ist mit Fehlerkultur? Haben die politischen „Verdi“, ihre Politik und Praxis in auf Gemeinde- aber auch auf Landesebene hier jemals selbstkritisch hinterfragt oder gar aufgearbeitet?

Mer, 02/19/2025 - 19:01 Collegamento permanente
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Martin Daniel Mer, 02/19/2025 - 21:32

Der SVP zur Macht zu verhelfen ist schon einigen gelungen. Nur hat sich diese nachher allzu oft, na ja, sagen wir "pragmatisch" gegeben und ihre Steigbügelhalter fallen lassen wie heiße Kartoffel. Hier vier Beispiele aus den letzten 3 Jahren:
- Viele nicht SVP-Wähler unterstützten Arno Kompatscher bei der letzten Landtagswahl aufgrund seiner liberalen und ökosozialen Ansagen und Positionierungen, um so einen Rechtsruck der Landesregierung zu verhindern. Trotz anderer Optionen peilt er jedoch schnurstracks eine mitterechts-rechte Exekutive an.
- Für eine Regierungsmehrheit benötigt Kompatscher die Unterstützung der Civica von Angelo Gennaccaro. Für ihn springt jedoch kein Assessorat heraus, obschon seine Liste weit mehr Stimmen erhalten hatte als die Lega. Ihm verspricht die Volkspartei deshalb die Unterstützung bei der Bürgermeisterwahl in Bozen und zwar bereits im 1. Wahlgang. Etwas anderes gäbe auch keinen Sinn, da er es ohne Hilfe der SVP nicht in die Stichwahl schaffen würde. Allein diese will - Surprise! - davon jetzt nichts mehr wissen.
- In Leifers lässt sich Giovanni Seppi in der Stichwahl mit Unterstützung der Mitte-Links-Parteien gegen den Kandidaten der Rechten zum Bürgermeister wählen. Nach geschlagener Wahl bildet er ohne mit der Wimper zu zucken eine Stadtregierung mit Mitte-Rechts.
Aber Meran und die Neue SVP sind nicht Bozen. Die sind progressiver und verlässlicher, ganz neu eben. Die stehen zu ihrem Wort:
- Vor 3 Jahren hatte eine engagierte Tier- und Umweltschützerin mit damals großer Social-Media-Reichweite den Grünen ihre Kandidatur für den Gemeinderat zugesagt. Mit dem Versprechen der Errichtung eines Gnadenhofes hat sie die SVP von den Mitbewerbern weg- und auf die eigene Liste gelockt. Mit dem Ergebnis, dass sowohl sie als Kandidatin (äußerst wenige SVP-Wähler haben ihr die Stimme gegeben) als auch ihr Wunschprojekt links liegen gelassen wurde.
Aber das ist Vergangenheit und die gilt es hinter sich zu lassen, wie Carbone in einem anderen der unzähligen Artikel zum Thema sagt: "L'avanzare prepotente delle destre impone il coraggio di andare oltre gli schemi del passato". Reiner Zufall, dass sich das auch viele rot-grüne Kompatscher-Wähler vor der Landtagswahl 2023 gedacht haben werden.

Mer, 02/19/2025 - 21:32 Collegamento permanente