Oma trifft auf Glow-Up

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Ich schaue morgens in den Spiegel und erschrecke mich. Schon wieder! Über Nacht haben sich gefühlt 27 neue Falten in mein Gesicht gegraben. Stirn, Augenwinkel, sogar am Kinn! Die Haut sieht aus wie ein schlecht gefaltetes Origami-Tier. Beim genaueren Hinsehen stellt sich heraus: Es sind bloß die Abdrücke meines Kissens. Noch. Aber irgendwann, da bin ich mir sicher, werden diese Linien bleiben. Für immer. Und dann sehe ich aus wie ein alter Faltenrock, den niemand mehr tragen will.
Aus dieser Angst heraus übe ich mich jetzt in einer Skin-Care-Routine – man ist ja nicht ewig jung, aber man kann zumindest so tun, als ob.
Während Freundinnen von mir begeistert auf Cremes mit Schneckenschleim oder (kein Scherz!) Hämorrhoidensalbe fürs Gesicht schwören, setze ich auf etwas Bodenständigeres: Kräuter. Die gute alte Pflanzenkraft.
Quasi Oma trifft Glow-Up.
Denn: Die Natur hat jede Menge im Angebot, wenn es um Faltenbekämpfung, Hautstraffung und jugendlichen Teint geht. Man muss nur wissen, wo man suchen muss – oder eben hier weiterlesen. -
Was passiert eigentlich mit der Haut beim Altern?
Ganz kurz, bevor wir zu den Kräutern kommen: Hautalterung ist kein Zufall, sondern leider ziemlich biologisch. Ab etwa Mitte 20 fängt der Körper ganz unauffällig damit an, den Kollagen- und Elastin-Vorrat abzubauen. Diese beiden Proteine sind verantwortlich für Spannkraft und Elastizität. Statt eines knackigen Pfirsichs ist man dann irgendwann eher eine runzelige Dörrobst-Ausgabe seiner selbst. Dazu kommt, dass die Zellteilung langsamer wird, die Haut trockener, dünner und empfindlicher. Pigmentflecken tauchen auf, Fältchen werden zu Falten, und der Glow verabschiedet sich in die ewige Jugend – die leider woanders stattfindet.
Und weil das noch nicht reicht, kommt auch noch unser Lieblingsfeind ins Spiel: die Sonne. 80% der sichtbaren Hautalterung gehen nämlich auf UV-Strahlung zurück. Heißt: Wer täglich brav Sonnencreme aufträgt, hat statistisch gesehen die besseren Chancen, auch mit 70 noch zu strahlen – und nicht zu zerknittern. -
Kräuter gegen das Knittern – die besten natürlichen Anti-Aging-Helden
1. Ginseng – Der Botox der Natur
Ginseng ist das kleine Kraftpaket unter den Heilpflanzen. Er fördert die Kollagenproduktion, kurbelt die Durchblutung an und sorgt für einen frischen Teint, der selbst nach einer durchfeierten Nacht wie “gut geschlafen” aussieht. In Korea seit Jahrhunderten der Geheimtipp für faltenfreie Gesichter.2. Rosmarin – Nicht nur fürs Huhn gut
Rosmarin ist ein echter Frischekick. Das enthaltene Rosmarinöl wirkt durchblutungsfördernd und antioxidativ. Heißt: Er schützt die Hautzellen vor dem bösen Stress, dem wir uns beim Scrollen durch Instagram-Gesichter täglich aussetzen. Außerdem regt er die Zellerneuerung an – und das können wir brauchen.3. Grüner Tee – Für außen UND innen
Polyphenole, Baby! Diese kleinen Pflanzenstoffe sind antioxidative Superhelden, die freie Radikale bekämpfen. Grüner Tee beruhigt gereizte Haut, schützt vor UV-Schäden und sorgt für ein ebenmäßiges Hautbild. Wer clever ist, trinkt ihn UND schmiert ihn sich ins Gesicht.4. Ashwagandha – Klingt wie ein Zauberspruch, wirkt auch so
Diese ayurvedische Wurzel reduziert oxidativen Stress und hilft der Haut, sich zu regenerieren. In Seren und Cremes sorgt sie für glattere Haut – und innerlich macht sie angeblich sogar noch gelassener. (Was ja auch gegen Falten hilft.)5. Schachtelhalm – Der Kieselsäure-Kick
Zugegeben: Schachtelhalm klingt nicht sexy. Aber er ist prall gefüllt mit Kieselsäure, die das Bindegewebe stärkt und der Haut Struktur verleiht. Sozusagen das Natur-Photoshop gegen schlaffe Haut. In Gesichtswassern oder als Kräutertee ein echter Straffer.6. Rizinus – Der unterschätzte Alleskönner
Statt exotischer Pflanzen aus Fernost nehmen wir hier mal etwas, das ganz oldschool wirkt: Rizinus. Ja, der von Oma. Rizinusöl ist reich an Vitamin E und Fettsäuren, durchfeuchtet die Haut, glättet kleine Falten und wirkt leicht entzündungshemmend. Und wer es regelmäßigeinmassiert, kann sich über eine Haut freuen, die geschmeidiger ist als die Ausrede fürs Zuspätkommen.7. Salbei – Die straffe Schwester aus dem Garten
Salbei ist nicht nur gut gegen Schweiß (was im Sommer eh ein Pluspunkt ist), sondern wirkt auch hautklärend und straffend. Die enthaltenen Antioxidantien helfen, die Haut vor Umwelteinflüssen zu schützen, während die adstringierende Wirkung dafür sorgt, dass die Poren kleiner und die Haut glatter erscheint.8. Hagebutte – Die Königin der Wildfrüchte
Das Öl der Hagebutte (also die Frucht der Wildrose) ist vollgestopft mit Vitamin C – und damit ein wahres Anti-Aging-Wunder. Es fördert die Zellerneuerung, mildert Pigmentflecken und lässt selbst müde Haut wieder strahlen. Am besten über Nacht einmassieren und am nächsten Morgen wie Dornröschen erwachen – ganz ohne Kuss. -
Aber ohne Sonnencreme? Vergiss es!
So, jetzt mal ganz ehrlich: Du kannst dir die Kräuter auflegen, die Seren einmassieren, Tees trinken und Rizinusöl baden – wenn du keine Sonnencreme benutzt, ist alles für die Katz. Denn UV-Strahlung ist der Hauptverursacher für Hautalterung. Kein Ginseng der Welt kann dir helfen, wenn du ohne Schutz durch die Mittagssonne spazierst. Also: Jeden Tag – ja, auch bei Wolken – einen LSF von mindestens 30 auftragen. Dein zukünftiges Ich wird dir danken.
Und zwar mit weniger Falten.
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Fazit: Kräuter statt Chemie – aber mit Köpfchen
Natürlich können Kräuter keine Zeitmaschine ersetzen. Aber sie helfen, die Zeichen der Zeit zu mildern – auf ganz natürliche Weise. Und das fühlt sich irgendwie besser an als eine Botox-Spritze im Kosmetikstudio mit Tropenflair. Denn wer braucht schon Schneckenschleim, wenn man Rosmarin und Rizinus im Garten hat? Eben.
Und dann werden wir ja sehen, wer im Altersheim am jüngsten aussieht.