Sommer in der Provence

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Wenn der Sommer Einzug hält, liegt Lavendelduft in der Luft und die Felder leuchten in satten Grün- und Violetttönen. Kräuter verströmen ihre ätherischen Aromen, die warme Luft ist voll von Duft und Licht. Diese besondere Mischung aus Natur, Sonne und mediterraner Leichtigkeit macht den Zauber der Provence so unvergesslich.
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Ein Gericht mit Geschichte
Die Ursprünge des Ratatouille reichen bis nach Nizza. Ursprünglich war es ein einfaches Bauerngericht – ein rustikaler Eintopf aus Gemüseresten. Der Name leitet sich vom französischen „touiller“ ab, was so viel wie „umrühren“ bedeutet.
Im 18. Jahrhundert galt Ratatouille als sättigende Alltagsmahlzeit der einfachen Leute. Heute ist es ein kulinarisches Symbol Südfrankreichs – fest verankert in der Landesküche, vielseitig einsetzbar, sogar Teil gehobener Menüs. Ein Beweis dafür, dass aus schlichten Zutaten große Küche entstehen kann.
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Gemüse, das den Sommer in sich trägt
Ratatouille lebt von frischem, reifem Gemüse: Zucchini, Auberginen, Paprika und Tomaten – idealerweise direkt vom Markt oder Garten. Ergänzt durch duftende Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Knoblauch entsteht ein aromatisches Zusammenspiel.
Ein gutes Olivenöl verbindet die Aromen, Salz und Pfeffer reichen zur Würze. Dazu: frisch gebackenes Baguette – knusprig, duftend, perfekt zum Eintunken. Ein Bissen – und du fühlst dich mitten in Südfrankreich.
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Ratatouille in der Popkultur
Seit dem Animationsfilm Ratatouille (2007) ist das Gericht auch außerhalb Europas ein Begriff. Millionen Zuschauer*innen sahen: Ratatouille ist kein einfacher Gemüseeintopf, sondern ein Stück kulinarischer Alltag – kreativ, bodenständig, typisch Südfrankreich.
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Regionale Varianten & moderne Interpretationen
Ratatouille wird regional unterschiedlich zubereitet.
In Nizza brät man jede Gemüsesorte einzeln an – so bleibt ihr Eigenaroma erhalten. In Marseille hingegen kommt alles gemeinsam in einen großen Schmortopf. Manche Köche fügen Rotwein oder Orangenzeste hinzu, andere Fenchel oder sogar Lavendel.
In modernen Varianten wird das Gemüse fein geschichtet wie bei einer Tarte und im Ofen gegart – eine elegante Version, beliebt in der gehobenen Küche. -
Der Schlüssel zum Geschmack: Sorgfalt & Geduld
Die Zubereitung ist unkompliziert – doch sie verlangt Aufmerksamkeit.
Zuerst wird jedes Gemüse separat in Olivenöl angebraten, damit sich die Aromen voll entfalten. Danach kommt alles in einen Topf und wird bei niedriger Hitze geschmort – ohne Eile, ohne häufiges Umrühren. Das Gemüse soll weich werden, aber nicht zerfallen.
Geduld ist entscheidend – denn genau das macht den Geschmack so tief und rund. -
Frische ist das A und O
Beim Einkauf gilt: je frischer, desto besser.
Kleinere Zucchini und Auberginen sind oft aromatischer. Reife Tomaten bringen Süße und Tiefe – außerhalb der Saison sind hochwertige Dosentomaten eine gute Alternative.Kräutertipp: Thymian und Rosmarin lassen sich problemlos auf Balkon oder Fensterbank ziehen – pflegeleicht, robust und voller Aroma.
Aufbewahrungstipps
- Zucchini & Auberginen: Im Gemüsefach einige Tage haltbar
- Tomaten: Unbedingt bei Raumtemperatur lagern – im Kühlschrank verlieren sie Aroma
- Frische Kräuter: Erst kurz vor der Zubereitung waschen und trocken tupfen
Was passt dazu?
Ein Glas gut gekühlter Rosé oder ein frischer Vermentino begleitet Ratatouille ideal.
Dazu ein knuspriges Baguette – perfekt, um die aromatische Sauce aufzutunken.Lust auf Abwechslung?
Serviere das Gericht mit Ziegenfrischkäse, Ricotta, Couscous oder Polenta. Als Beilage passt es auch wunderbar zu gegrilltem Fisch, Fleisch oder Geflügel.
Mein Tipp: lauwarmes Ratatouille mit Burrata und frischem Basilikum. Ein Gedicht – glaub mir. -
REZEPT: Provenzalisches Ratatouille
für 4 Personen
Zutaten:
- 2 Zucchini
- 1 Aubergine
- 2 Paprika (rot und gelb)
- 4 Tomaten
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 3 EL Olivenöl
- 1 TL Thymian
- 1 TL Rosmarin
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Gemüse waschen und in Würfel schneiden.
- Zwiebeln und Knoblauch fein hacken.
- Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch glasig dünsten.
- Auberginenwürfel zugeben, 5 Minuten anbraten.
- Zucchini und Paprika hinzufügen, ebenfalls 5 Minuten braten.
- Tomaten, Thymian und Rosmarin einrühren, mit Salz und Pfeffer würzen.
- Alles gut vermengen, Topf abdecken und bei niedriger Hitze ca. 30 Minuten sanft schmoren lassen.
Tipp: Ratatouille schmeckt besonders gut, wenn es über Nacht durchzieht. Vor dem Servieren einen Schuss Olivenöl und etwas Zitronensaft darüberträufeln – das hebt die Aromen zusätzlich hervor.