Economia | Bergsport
Keine Zottelhexen
Foto: LaMunt
„Früher galt der Berg eher als ein Erlebnisraum für den Mann, heutzutage hat sich das längst geändert. Frauen haben aufgeholt, sind vielfältig und eigenständig in den Bergen unterwegs“ , sagt Ruth Oberrauch. Und weiter: „Wir möchten diesen Bedürfnissen und Ansprüchen mit der neue Bergsportmarke LaMunt entgegenkommen“.
Die 36jährige Bozner Markengründerin und -managerin Ruth Oberrauch ist die Tochter von Heiner Oberrauch, Firmenchef und Gründer der Oberalp-Gruppe. Vor zwei Wochen hat das renommierte deutsche Handelsblatt eine Reportage über die Juniorchefin aus dem Hause Oberrauch und deren Brand-Sortiment „LaMunt“ gebracht. Im Artikel kommt auch Heiner Oberrauch zu Wort. „Das wird einmal die wertvollste Marke unserer Gruppe“, schwärmt der Firmenchef über die Kreation seiner Tochter.
Die 36jährige Bozner Markengründerin und -managerin Ruth Oberrauch ist die Tochter von Heiner Oberrauch, Firmenchef und Gründer der Oberalp-Gruppe. Vor zwei Wochen hat das renommierte deutsche Handelsblatt eine Reportage über die Juniorchefin aus dem Hause Oberrauch und deren Brand-Sortiment „LaMunt“ gebracht. Im Artikel kommt auch Heiner Oberrauch zu Wort. „Das wird einmal die wertvollste Marke unserer Gruppe“, schwärmt der Firmenchef über die Kreation seiner Tochter.
Von Frauen für Frauen
Bereits im Jahr 2020 wurde auf der virtuellen Convention von Oberalp deren erste Bergsportmarke speziell für Frauen vorgestellt. „Mit LaMunt soll die neue, weibliche Perspektive auf den Berg“ zum Ausdruck gebracht werden“, so Ruth Oberrauch. Dabei soll die Vision verwirklicht werden, im Produktdesign von LaMunt „Funktionalität und Ästhetik miteinander zu vereinbaren“, um der Zielgruppe von aktiven, selbstbewussten Frauen eine neue Antwort auf ihre Bedürfnisse bei Aktivitäten am Berg zu geben. Um dies angemessen bieten zu können, wird der Ansatz „von Frauen für Frauen“ im Design- und Produktionsprozess sehr ernst genommen.
Das vorwiegend weibliche Team hinter LaMunt hebt als Leitmotiv hervor, dass Sport- und Funktionskleidung keine Abstriche beim Ausdruck weiblicher Individualität machen muss. Komfort, unterschiedliche Körper- und Passformen oder auch Praktikabilität im Sport- und Genusserlebnis werden hierfür in stetigem Austausch zwischen dem Expertinnenteam hinter LaMunt sowie potenziellen Kundinnen und Userinnen weiterentwickelt.
Auf dem Markt stieß Ruth Oberrauch mit der neuen Schwestermarke von Salewa, Dynafit und Wildcountry bereits auf offene Ohren. Aber worin ruhen diese hohen Erwartungen und inwiefern stellen weibliche Bedürfnisse im Bergsport eine Marktnische dar? Bergsport ist doch Bergsport. Ob als Mann oder als Frau: Bergsteigen, Schifahren, Snowboarden, Wandern oder Biken werden doch nicht in Kategorien der Männlich- oder Weiblichkeit gedacht, sondern als Individuum mit jenen Menschen betrieben, die eben Lust haben mitzumachen oder gerade zugegen sind. Die reine Bergluft scheint jedoch von Ungleichheit nicht ungetrübt.
Frauen, Snowboarder und Exoten
Historisch betrachtet stand, im angehenden 20. Jahrhundert, auf dem im Kampfe bezwungenen Gipfel der siegreiche Mann und die ‚ungepflegte Zottelhexe‘, deren zarte Weiblichkeit durch ihre Errungenschaft unästhetisch wurde. Gott sei Dank haben wir diese Zeiten hinter uns, möge man annehmen. In vielerlei Hinsicht leider nicht.
Die Bloggerin Lisa Amenda schildert dazu als treffendes Beispiel, wie sie 2015 bei einem Massenstart-Skirennen mit 500 TeilnehmerInnen, als skifahrende Frau, in der Gruppe: „Frauen, Snowboarder und Exoten“, verlächerlicht neben Herren im Yeti- und Einhornkostüm angetreten ist. Welch‘ faire Gleichsetzung! Jedoch scheint dieses Symptom kein Ausrutscher zu sein, denn auch im Profisport existieren derartige Klüfte noch.
Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 etwa starteten Frauen beim Skispringen lediglich von der Normalschanze, während Männer zusätzlich von der Großschanze und im Team-Event gesprungen sind. Nur einige Beispiele von vielen, die durchaus auf eine Prägung der Sportmodebranchen schließen lässt.
Die Bloggerin Lisa Amenda schildert dazu als treffendes Beispiel, wie sie 2015 bei einem Massenstart-Skirennen mit 500 TeilnehmerInnen, als skifahrende Frau, in der Gruppe: „Frauen, Snowboarder und Exoten“, verlächerlicht neben Herren im Yeti- und Einhornkostüm angetreten ist. Welch‘ faire Gleichsetzung! Jedoch scheint dieses Symptom kein Ausrutscher zu sein, denn auch im Profisport existieren derartige Klüfte noch.
Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 etwa starteten Frauen beim Skispringen lediglich von der Normalschanze, während Männer zusätzlich von der Großschanze und im Team-Event gesprungen sind. Nur einige Beispiele von vielen, die durchaus auf eine Prägung der Sportmodebranchen schließen lässt.
Tatsächlich wird Funktionsbekleidung von Damen, neben dem differenzierteren Angebot für Männer, oftmals nach der Marketingdevise „pink it and shrink it“ entworfen. Pink anmalen und schrumpfen, denn für Sie reicht kleiner, leichter und anspruchsloser. All‘ dies sprechen Oberrauch und ihr Team hinter LaMunt zwar nicht explizit an, jedoch findet sich in ihren Leitmotiven zumindest der Innovationsgeist, der hier ansetzen will und etwas verändern möchte. LaMunt verspricht einen neuen Grad an Individualisierung und weiblichem Zuschnitt, der die Kleidungsstücke und Accessoires in passenderer Manier für Frauen anbieten könne als der Status-quo des Bergsportmarktes.
Emanzipation und Nachhaltigkeit
Bisher war Ruth Oberrauch als Sustainability-Managerin im Familienunternehmen tätig. Auch bei LaMunt will die junge Unternehmerin ihre Ambitionen in diese Richtung weiter umsetzen. Als verwendete Textilien werden vorwiegend Naturfasern und recycelte Materialien angegeben, welche PFC-frei, also ohne schädliche Fluorkohlenwasserstoffe verarbeitet und produziert werden. Seit der Gründung ist das Unternehmen zudem Mitglied der Fair-Wear-Foundation, welche sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Textilfabriken einsetzt.
Wie in deren Brand-Report nachzulesen ist, bewies die Marke bis dato eine vorbildliche Pandemie-Performance: Den Produzenten wurden keine Bestellungen abgesagt, es blieben keine Zahlungen aus, Vorauszahlungen wurden zur Unterstützung geleistet und ArbeiterInnen in jeweiligen Produktionsstätten wurde Gehaltsstabilität versichert.
LaMunt steht also auf den soliden Pfeilern der Emanzipation, Nachhaltigkeit und der weiblichen, individuellen Leidenschaft für den Berg. Ruth Oberrauch ist überzeugt, dass jede Marke ihren Laufsteg benötigt, um auch physisch erfahrbar zu sein. Deshalb brauche es durchaus Partnerschaften im Handel. Doch der zentrale Vertriebskanal für LaMunt wird der Online-Handel sein.
Wie in deren Brand-Report nachzulesen ist, bewies die Marke bis dato eine vorbildliche Pandemie-Performance: Den Produzenten wurden keine Bestellungen abgesagt, es blieben keine Zahlungen aus, Vorauszahlungen wurden zur Unterstützung geleistet und ArbeiterInnen in jeweiligen Produktionsstätten wurde Gehaltsstabilität versichert.
LaMunt steht also auf den soliden Pfeilern der Emanzipation, Nachhaltigkeit und der weiblichen, individuellen Leidenschaft für den Berg. Ruth Oberrauch ist überzeugt, dass jede Marke ihren Laufsteg benötigt, um auch physisch erfahrbar zu sein. Deshalb brauche es durchaus Partnerschaften im Handel. Doch der zentrale Vertriebskanal für LaMunt wird der Online-Handel sein.
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Bitte keine Schleichwerbung
Bitte keine Schleichwerbung auf salto.bz. Sonst ist's aus. Sie sollen zuerst die Sache mit den 20 Millionen für die Masken klären und öffentlich machen, wie die Lösung aussieht. Dann ist immer noch Zeit für neue Modelinien. Oberrauch braucht bestimmt nicht salto.bz für seine Vermarktung.
In risposta a Bitte keine Schleichwerbung di Sebastian Felderer
Bitte nicht unter jedem
Bitte nicht unter jedem Artikel ein Felderer-Kommentar auf salto.bz. Sonst ist's aus.
Es müssen ja nicht immer
Es müssen ja nicht immer Skandale sein, also passt schon