Politica | Selbstbestimmungs-Referendum

Sven Knoll: "Es gibt keinen Flopp"

Nur fünf Prozent Wahlbeteiligung beim Selbstbestimmungsreferendum der Südtiroler Freiheit? Sven Knoll: "Der Flopp, der in den Medien beschrieben wird, den gibt es überhaupt nicht."

Sven Knoll ist mit dem Auszählen beschäftigt. "Über die Weihnachtstage werden wir schon eine Pause einlegen", sagt er, bis Anfang Januar sollte aber spätestens das Ergebnis vorliegen. Per SMS, mittels Brief oder mit der eigenen Unterschrift konnte über die Zukunft Südtirols abgestimmt werden, Wunschergebnis für Knoll: "Wir hoffen schon, dass mehr als 50 Prozent sich für die Selbstbestimmung ausgesprochen haben."

Alle anderen Zahlen, die derzeit kursieren seien "aus der Luft gegriffen", "die Südtiroler Tageszeitung schaut wieder mal in ihre gläserne Kugel und erfindet etwas." Dass die Wahlbeteiligung laut ersten Hochrechnungen lediglich bei fünf Prozent liege, das lässt Knoll leise schmunzeln. "Wir hatten am ersten Wahltag im Oktober über 10.000 abgegebene Stimmen, fünf Prozent wären 20.000 Stimmen. Da passt etwas nicht zusammen."

Da derzeit "jeder Brief einzeln registriert" wird, jede Stimme erfasst wird, um dann bei einer öffentlichen Auszählung der Stimmen gezählt zu werden, das möchte Knoll unterstreichen. "Uns geht es auch gar nicht darum zu sagen, so und so viele Menschen haben sich beteiligt. Eingeladen haben wir alle SüdtirolerInnen, wer dann zur Wahl geht, der geht zur Wahl." Einen Vergleich hängt der 33-jährige Politiker aus Lana noch an: "Wenn wir uns das Ergebnis der Landtagswahl anschauen, dann ist Arno Kompatscher von nicht einmal 20 Prozent der Bevölkerung gewählt worden. Ändert das etwas am Wahlergebnis?"

Aufgrund der großen Menge konnten bisher erst ¼ der Briefe registriert werden, sagt Knoll. Ende Dezember soll die Auszählung abgeschlossen werden, Anfang Jänner das Ergebnis den Medien mitgeteilt werden. Sven Knoll ist zuversichtlich, von Wahrsagereien hält er nicht viel. Er will weiterzählen und sich einfach "nur überraschen lassen."