Kompatscher-Schelte geht weiter
Dem Gemeindenverbands-Chef und potentiellen Landeshauptmann wirft man ganz allgemein „geschicktes Ausweichen zu Themen die die Leute wirklich betreffen vor“, Zitat Pius Leitner. Und der Grüne Riccardo Dello Sbarba schrieb bereits vor einigen Tagen vom andauernden Positionenwechsel eines Arno Kompatscher. Zu welchen Positionen aber? Dello Sbarba wirft Kompatscher vor, in Sachen Gebäudeabstände die jetzt wieder Bestandteil der urbanistischen Bestimmungen sind, keine klaren Vorstellungen zu haben, nachdem es nun die Möglichkeit besteht, rückwirkend Bauvorhaben anzugleichen. „Il primo giorno dice che si tratta solo di sanare il passato, poi il giorno dopo, quando gli dico che allora per il futuro si impegni a far valere i diritti che valgono in tutta la Repubblica, lui risponde che no, in realtà si tratta delle misure dei balconi. E per tutto il tempo si muove a zig zag, dice che gli altri capiscono male, cambia continuamente posizione, minimizza, cerca in ogni modo di evitare il confronto, „schreibt Dello Sbarba in einem Kommentar im Corriere dell’Alto Adige.
Und es geht noch weiter mit der Kritik: Alessandro Urzì bemängelt die Parteienhändel, die zwischen SVP und PD auf höchster Ebene im Gange seien. Nachdem Kompatscher nämlich verlauten ließ, dass der PD zwar doch angepeilter doch nicht unbedingt exklusiver Regierungspartner sei, sah Urzì das Zugeständnis Enrico Lettas aus Wien zur autonomen Steuerverwaltung als PD-Obulus an die SVP.
Alberto Stenico von Scelta Civica interpretiert das Unbehagen an manchen Äußerungen Kompatschers auf seine Weise: Es sei endlich Zeit, dass die SVP einsehe, dass eine ordentliche Vollautonomie nur mit der italienischen Bevölkerung und den italienischen Parteien zu bewerkstelligen sei. „Denn zur Zeit repräsentieren 25% der italienischen Wähler 75% der italienischen Parteien.“ Das soll heißen, dass die meisten italienischen Südtiroler für die Vollautonomie wären, meint Stenico. „Und warum muss sich die SVP alles mit Rom ausmachen, gerade bei Themen wie der Toponomastik sollte lokal entschieden werden.“
Eine ganz andere Art der Kritik bringt Elena Artioli vom TeamAutonomie an der neuen SVP-Linie an. Sie fuchst weniger was Kompatscher zu politischen Themen gesagt hat, sondern vielmehr das neue Modediktat für die LandtagskandidatInnen, wo Gelb und Rot als sehr spezielle Farben hingestellt wurden. „Die SVP hat Angst vor der Farbe Gelb,“ so Artioli, „wir hingegen haben keine Angst davor frisch und jung zu erscheinen“.
Hat Südtirol wirklich so einen großen Nachholbedarf
an echter politischer Außeinandersetzung, dass man diesen Wahlkampfauftakt als so etwas besonderes hinstellen muss?
Der Artikeltext selbst ist eine inhaltlich gelungenge Zusammenfassung, halte aber das Bild und die Überschrift für etwas übertrieben.
- Gilt übrigens auch für den anderen Artikel.
In risposta a Hat Südtirol wirklich so einen großen Nachholbedarf di gorgias
Das Bild ist sicherlich etwas
Das Bild ist sicherlich etwas überspitzt, aber einen Wahlkampfauftakt sollte man doch bemerken, und der Tenor in diesen Tagen ist dieser.