#240518

Mega-Han
„Er wurde wiedergewählt…“ flüsterte mir gestern ein Journalist, beim schlechtesten Medienempfang den ich bisher in meinem Leben mitmachen musste, in den Hemdkragen. „So eine Scheiße“ dachte ich mir und setzte mich verärgert auf ein edles Furzkissen der neu gestalteten Sitzbänke im Bozner NOI-Park. Neben einer beachtlichen Schar an Medienmenschen hatte ich mich auf Einladung dort eingefunden und mir eine knappe Stunde einen dumpfen und unerhörten Vortrag angehört.
Die Euregio hatte (wohl wegen eines nachhaltigen Ideendefizits) den Zukunftsforscher Steinle geladen, der über Innovation, Medien, Bio und die Zukunft redete. Der geladene Quacksalber hat damit vielleicht bei den Euregio-Verantwortlichen punkten können. Ja? Dann mein aufrichtiges Beileid!
Welches Ende würde dieser gottverdammte Medienabend wohl finden? Dazu kam noch die Mega-Info zur Han-delskammer-Wiederwahl von Mega-Han, wie Michl Ebner (laut unseriösen Informationen von Salto Return) in naher Zukunft genannt werden möchte.
Was für ein elendiger Abend. Da würde ja nicht einmal Saufen helfen.
Meg-Han
Apropos Saufen: Auch wenn das jetzt kurios klingt, ich mag Adels-Hochzeiten im TV, da ich nämlich in rascher Bildabfolge mitbeobachten kann, wie bescheuert Menschen und Medien auch andernorts sind. Richtig rot im Gesicht werde ich außerdem immer, wenn ich das Kleid der Braut in voller Länge sehe (Oh my god) und mir wünsche mit dem kleinen Finger die lange Schleppe zu berühren (What the fuck).
Reingelegt. Ich schaue natürlich nicht adeligen Bullshit. Mich interessierte weder das Paargetue noch Harry´s und Meg-han`s einstiges Solo-Dasein. Vielmehr schätze ich die Vergangenheit von Han Solo. In der neusten Star Wars Story sind sogar Teile der Dolomiten zu sehen. Die Berge natürlich.
Han-dlungsbedarf
Allgemeines Gelaber wie „Die Euregio verbindet…“ und „Wir überwinden gemeinsam die Grenze…“ war am aufgebauschten Medien-Euregio-Abend ebenfalls zu hören. Nur zu blöd, dass gegenwärtig kilometerlange LKW-Schlangen und vor Gericht stehende Brenner-Grenzgegner ein anderes Bild zeigen.
Dass die Zukunft der Medien im Bezahl- und Schönwetterjournalismus liegt, war leider nicht die letzte traurige Botschaft an diesem verfluchten Abend. Es kam noch dicker! Die Büros der Euregio ziehen in das schöne alte Waaghaus im Zentrum des Zentrums von Bozen.
Jetzt reichts.
(M. Han)
Ich verzichtete auf das reichhaltige Buffet und die perlenden Gratis-Getränke, zündete eine Zigarette und den Turbo meiner vollautomatischen Inlineskates, die mich ohne jegliches Zutun in meine vollautomatische Loftwohnung brachten. Dort setzte ich mich auf meinen fliegenden Teppich und hob ab.
Scheiß Zukunftsgerede.