Società | Stiftung Sparkasse

Die Iden des März

Der Stiftungsrat hat das Förderbudget 2020 in Höhe von 6,5 Millionen Euro verabschiedet . Spannend wird es aber im Frühjahr. Dann stehen in der Stiftung Neuwahlen an.
Stiftung Sparkasse
Foto: metallritten.com
„Im Jahr 2020 soll nicht nur die derzeitige Fördertätigkeit fortgeschrieben werden“, sagt Konrad Bergmeister, „sondern wir wollen vor allem Projekte unterstützen, die für das Land von strategischer Bedeutung sind.“ Der Präsident der Stiftung Sparkasse beschreibt damit die Förderpolitik jener Institution, der er vorsteht. Es ist die Linie, die Bergmeister nachdem er das Amt von Karl Pichler übernommen hat, vorgegeben hat. 
Diese Woche hat der Stiftungsrat die Fördersumme für das Jahr 2020 verabschiedet. Dabei hat man noch einmal die im vergangenen Jahre vom Stiftungsrat für den Zeitraum 2019-2021 festgesetzten vorrangigen, fünf Förderbereiche bestätigt:
 
  • Kunst- und Kulturförderung,
  • Wissenschafts- und Technologieforschung,
  • Unterstützung von ehrenamtlichen und wohltätigen Organisationen,
  •  Erziehung, Unterricht und Ausbildung sowie
  • Umweltschutz und Umweltqualität/Lebensqualität.
 
Dazu kommt noch das Budgetkapitel „Andere“, in dem alle übrigen statutarisch verankerten Förderbereiche zusammengefasst werden.
 

Die Gelder

 
Das oberste Führungsgremium der Stiftung hat auf der Budgetsitzung für das anstehende Tätigkeitsjahr (Budget 2020) eine Fördersumme im Ausmaß von ca. 6,5 Millionen Euro beschlossen.
2,98 Millionen Euro an Fördermittel sollen dabei in den Bereich „Soziales“, 2 Millionen in die Kultur, und jeweils 350.000 Euro in die Bereiche Wissenschaft, Umwelt und Bildung fließen. 470.000 Euro bleiben damit für die restlichen Förderbereiche reserviert.
 
 
 
 
Der Stiftungsrat hat im Rahmen der Haushaltsdebatte das Budget für das Jahr 2020 einstimmig genehmigt hat“, zeigt sich Konrad Bergmeister erfreut. Vor allem die Tatsache, dass die Gremienmitglieder geschlossen die großen Sozialprojekte im Eisacktal (Brixen) und Unterland (Margreid), wo in den nächsten Jahren Strukturen/Einrichtungen für Senioren und andere Pflegebelange entstehen, mittragen, sei ein klares Signal. In diesen Strukturen werden in Abstimmung mit der Autonomen Provinz Bozen Betreuungsplätze für die diesbezüglich steigenden Bedürfnisse der Südtiroler Bevölkerung errichtet. Die Stiftung fördert diese Projekte mit 1,5 Millionen Euro im kommenden Jahr.
Auch die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Waaghauses unter den Bozner Lauben hingegen, wird noch vor Jahresende abgeschlossen und sodann für Belange der Kultur seiner offiziellen Bestimmung übergeben werden.
 

Anstehende Neuwahlen

 
Diese Budgetsitzung dürfte auch die letzte dieses Verwaltungsrates gewesen sein. Denn im kommenden Frühjahr stehen Neuwahlen in der Stiftung Sparkasse an. Präsident, Verwaltungs- und Stiftungsrat sind vier Jahre im Amt und müssen laut Statut innerhalb Mai 2020 neu gewählt werden.
Es wird eine spannende Wahl. Denn seit langem ist die Situation in der Stiftungsführung angespannt. Das Verhältnis zwischen dem Stiftungspräsidenten und der Führung der Südtiroler Sparkasse ist nachhaltig zerrüttet. Vor allem die Tatsache, dass Konrad Bergmeister durchsetzte, dass die Stiftung beim Verkauf des Meraner Sparkassenhauses ein Kaufangebot hinterlegte und damit das Regiebuch der Sparkassenführung (fast) durchkreuzte, hat man dem Stiftungspräsidenten nicht verziehen. Deshalb arbeitet ein mächtige Gruppe an der Ablöse des amtierenden Präsidenten. Mehrmals wurde Konrad Bergmeister bei Entscheidungen innerhalb der Stiftung in die Minderheit versetzt.
 
 
Auf der anderen Seite gibt es innerhalb der Stiftung ein Ansinnen, die alten Strukturen aufzubrechen und die Erbhof-Traditionen bei den Neuwahlen aufzubrechen. Nach Informationen von salto.bz stehen konkrete Überlegungen im Raum, über eine außerordentliche Mitgliederversammlung noch in diesem Jahr die Karten innerhalb der Stiftung neu zu mischen. Angedacht ist auch die Umsetzung eines neuen, demokratischen Modus der Kandidatenfindung für die Stiftungsorgane. Damit könnte
nicht nur neuer frischer Wind in die Stiftung kommen, sondern auch alte Seilschaften aufgebrochen werden-
Weil abzusehen ist, dass in den kommenden Jahren die Diskussion um eine mögliche Fusion der Südtiroler Lokalbanken – hier vor allem zwischen Sparkasse und Volksbank – noch weit konkreter werden wird, ist es von strategischer Bedeutung, wer in den nächsten vier Jahren an der Spitze des Hauptaktionäre der Sparkasse steht.
Trotz der Einstimmigkeit zum Haushalt arbeitet man deshalb im Hintergrund der Stiftung emsig. Aber nicht in immer in eine gemeinsame Richtung.