Politica | Mobilität

Wer wieviel bezahlt

Die Gästekarte und die angeblich begünstigten Tarife für Touristen im öffentlichen Transportwesen stehen erneut in der Kritik
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  • In einer Landtagsanfrage hat sich Paul Köllensperger des Themas angenommen und die Ziele der Landesregierung hinterfragt. Insbesondere wirft der Chef des Team K dabei den Grundsatz der Gleichbehandlung auf. Wie es von Seiten der zuständigen Landesräte für Mobilität und Tourismus, Daniel Alfreider und Arnold Schuler, heißt, sollen Einheimische für Bus und Bahn nicht mehr bezahlen als Touristen. „Dies war auch der Leitsatz bei der Preisgestaltung zur Einbindung der Leistung der Mobilcard in die neuen Gästekartenkreisläufe.“ Die Fahrscheintypologien Gästekarte und Südtirol Pass seien nicht miteinander vergleichbar, denn während beim Südtirol Pass das Prinzip „Je mehr ich fahre, desto weniger bezahle ich“ gelte, handle es sich bei der Gästekarte um einen Fahrschein zum Pauschaltarif, der nutzungsunabhängig ist, sprich: Auch wer nicht fährt bezahlt.

  • Wer bezahlt wieviel?

    Wie aus dem Antwortschreiben weiters hervorgeht, bezahlt ein Südtirol Pass Nutzer im Durchschnitt 118 Euro jährlich, pro Nächtigung entspricht dies 33 Cent für die effektiv genutzte Mobilität. Euregio Family Pass Nutzer zahlen durchschnittlich 83 Euro jährlich, d.h. 23 Cent pro Tag. Jeder Tourist bezahlt 55 Cent pro Nacht und gibt somit für die Mobilitätsleistung im Schnitt 66,67 Prozent mehr als ein Südtirolpass Nutzer und 139,1 Prozent mehr als ein Euregio-Family-Pass Nutzer aus. „Hinzu kommt, dass bei der Leistung für die Gästekarten ab 2024 jährlich eine Inflationsanpassung und für die Jahre 2025 und 2026 jeweils eine zusätzliche Preissteigerung von 5 Cent zur Anwendung kommt. Diesen Automatismus gibt es für Südtirol Pass Nutzer nicht“, heißt es im Schreiben, dem weiters zu entnehmen ist, dass auch Einheimische eine Gästekarte bekommen, wenn sie ihren Urlaub in einem an der Gästekarte teilnehmenden Betrieb verbringen.

    Schüler bzw. Arbeitspendler und Touristenströme begegnen sich während der Hauptverkehrszeiten am Morgen statistisch gesehen so gut wie überhaupt nicht, am Nachmittag etwas mehr.

    Mit der Guest Card verfolge man das Ziel, Touristen, die sich im Land aufhalten, zu motivieren, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Vor allem soll aber mit den durch die Guest Card erhobenen Daten ein effizientes Besuchermanagement, insbesonder in den belasteten Gebieten, aufgebaut werden. Wie es abschließend heißt, sei im Klimaplan vorgesehen, die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu stärken: „Schüler bzw. Arbeitspendler und Touristenströme begegnen sich während der Hauptverkehrszeiten am Morgen statistisch gesehen so gut wie überhaupt nicht, am Nachmittag etwas mehr. Unser Strategie: den öffentlichen Verkehr bedarfsgerecht ausbauen.“

     

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Karel Hyperion Mer, 09/27/2023 - 22:02

Ach so, es gibt also eine Reform des Autonomiestatutes? Präsentiert in Turin auf der Landwirtschaftsmesse? Das ist natürlich eine Meldung wert. Fein wär‘s, wenn der Entwurf auch irgendwo einsehbar wäre. Schön i.Ü. dass man sich auf EU und NATO Mitgliedschaft geeinigt hat. Wahrscheinlich muss man heutzutage ja schon froh sein, wenn nicht grad die Menschenrechte selbst zur Disposition stehen.

Mer, 09/27/2023 - 22:02 Collegamento permanente
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△rtim post Ven, 09/29/2023 - 08:41

Ein unwürdiges Schauspiel. Wir leben offenbar in einem Land der Komplizenschaft und der vorauseilenden Andienerei, wo ideologisches Gift des Nationalismus (als chemisch emittierte Gas am Himmel) selbst von sog. „Grünen“ ohne Protest eingeatmet und nicht mal eine Zusammenarbeit/Koalition mit den national-rechtsextremen Brüdern Italiens ausgechlossen wird. Macht- und Lobbyinteressen zählen mehr als Land und rechte Brandmauer.
J. Unterberger ist hier die Ausnahme und stimmt nicht in die Lobeshymne für Meloni des LH ein. Das ist kohärent.
Es stellt sich die berechtigte Frage: Wie glaubwürdig ist LH Kompatschers Politik der Beliebigkeit, der 2013 für 2023 seinen Politikrückzug ankündigte und Achammer, die die national-rechtsextremen Brüder Italiens vor kurzem noch als bes. Gefahr für Italien und Südtirol bezeichneten, aber diese in vorauseilender Andienerei nicht nur gleich normalisierten, sondern für die aus dem Widerstand 1945 entstandene SVP kurzerhand sogar als besonders anschluss- und koalitionsfähig erklärten?

Ven, 09/29/2023 - 08:41 Collegamento permanente