Società | Kulinarik

Wir sagen, wo’s herkommt

Regionalität ist seit Jahren ein wichtiges Thema im Land, weshalb sich immer mehr Betriebe mit einer bewussten Speisekarte brüsten. Die neue Initiative des IDM soll ein weiterer Appell für den Einsatz lokaler Zutaten sein.
Rindfleisch
Foto: valeria_aksakova
  • In einer kleinen Videoserie erklären Thomas Ortler vom Restaurant flurin, Walter Holzer vom Berghotel Sexten und Johannes Meßner vom Burgerhof, wie sie das Versprechen der Regionalität verinnerlicht und in ihre tägliche Arbeit integriert haben. Keiner von ihnen scheut höhere Kosten und die teurere Preisgestaltung, da sie von einer klaren Vision geleitet werden: Wir garantieren Qualität. Im Rahmen der Kampagne wird außerdem mit Anzeigen, Radiospots und Out-of-Home-Werbung geworben. Beteiligt waren neben IDM auch das Ressort für Landwirtschaft und Tourismus, der Hoteliers- und Gastwirteverbands (HGV), der Südtiroler Bauernbund (SBB) und der Südtiroler Köcheverband (SKV).

  • Im Buschenschank von Johannes Meßner gilt der Grundsatz „weniger ist mehr“. Mit einer kleinen Karte und einer überschaubaren Palette an Produkten aus dem Eigenanbau wird Kulinarik von einer neuen Seite beleuchtet. Besonders wichtig ist es dabei, dem Kunden bereits vorab mitzuteilen, was ihn erwartet. „In etwa 5 % der Anrufer bevorzugen andere Angebote, aber darüber sind wir auch froh. Ansonsten wären sie bei uns nicht richtig und würden sich unwohl fühlen.“ Auch auf der Karte wird farblich zwischen hauseigenen und externen Produkten unterschieden.

    Koch und Historiker Thomas Ortler sieht es als eine moralische Verpflichtung an, sich der lokalen Ressourcen zu bedienen, ohne unnötigen Transport zu fördern. Es sei wichtig die hiesigen Betriebe zu stärken und den höchstmöglichen Genuss direkt aus der Natur zu beziehen. So erklärt er: „Das Angebot soll von der Natur stammen und nicht von der Nachfrage der Menschen dominiert werden.“

  • Gastronomen: „In letzter Instanz sind Lebensmittel Vertrauenssache” Foto: IDM

    Walter Holzer betont die enge Kollaboration mit seinen Lieferanten: „Wir verwenden keine eingeflogenen Lebensmittel und nehmen auch keine Produkte in unser Sortiment auf, die nicht der Saison entsprechen. Mit einem starken Netzwerk fruchtet die Zusammenarbeit und beide Parteien profitieren davon.“ Interessant ist das Nose-to-Tail-Konzept. Dabei werden Tiere in einem Stück angekauft und alle brauchbaren Teile verwertet. Auf diese Weise wird die Quantität des Abfalls verringert. „Der Gedanke dahinter ist es, nichts wegzuschmeißen. Die Kurzsichtigkeit des Menschen hört da auf, wo der Geldbeutel sitzt. Darum entscheiden sich viele Betriebe auch, lieber bei einem Stück Butter zu sparen, als an betrieblichen Prozessen zu arbeiten, welche langfristig günstig sind.“ Abschließend verkündet er: „In letzter Instanz sind Lebensmittel Vertrauenssache“, womit das Projekt genau auf den Punkt gebracht wird.