Ambiente | Landwirtschaft

Neue Allianz für den Südtiroler Apfel

Unter dem Namen „alpoma“ festigen VOG, VIP und VOG Products ihre Zusammenarbeit in einer neuen Organisation. „Gemeinsam stark“, so das Motto.
alpoma
Foto: SALTO
  • Die Zusammenarbeit der drei Südtiroler Erzeugerorganisationen VOG, VIP und VOG Products stärken und Synergien besser nutzen: Dieses Ziel verfolgt die heute (27.03.2025) neu gegründete Vereinigung der Erzeugerorganisationen (VEO) „alpoma“. Mit der Vereinigung sollen gemeinsame Ziele zur Weiterentwicklung der heimischen Obstwirtschaft effizienter erreicht, die Interessen der Bauern wirkungsvoller vertreten und die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Obstbaubetriebe weiter gestärkt werden. Trotzdem bleiben die einzelnen Erzeugerorganisationen autonom, sodass sich für Bauern und Handelspartner im Alltagsgeschäft kaum etwas ändert. VOG, VIP und VOG Products sind somit beispielsweise nach wie vor eigenständig für den Verkauf ihrer Produkte verantwortlich.

     

    „Ein positives Beispiel verbandsübergreifender Kooperation.“

     

    VOG-Obmann Georg Kössler, der auch der neuen Organisation als Obmann vorstehen wird, betonte, im Rahmen der heutigen Pressekonferenz, dass durch alpoma Prozesse in mehreren Bereichen unter den Erzeugerorganisationen besser aufeinander abgestimmt werden können. „Außerdem profitieren wir auch von der EU-Marktordnung für Obst und Gemüse: Diese fördert Erzeugerorganisationen, die sich zu einer VEO zusammenschließen, und gewährt diesen damit eine langfristige Planungssicherheit“, so der Obmann. 
    Bei der Präsentationskonferenz im Haus des Apfels in Terlan war auch Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher anwesend, der die Vereinigung als „ein positives Beispiel verbandsübergreifender Kooperation in der Landwirtschaft“ bezeichnete. Er beteuerte zudem, dass es das Ziel sei, das Einkommen der Südtiroler Obstbaufamilien weiterhin zu sichern, zumal jeder zehnte Apfel in der Europäischen Union von den klein strukturierten Familienbetrieben Südtirols stamme. Weiters sei der internationale Erfolg des hierzulande wachsenden Apfels nur durch die Genossenschaften gelungen, weshalb es ihn freue, dass diese ihre Zusammenarbeit stärken.

  • Pressekonferenz: (v.l.n.r.) Luis Walcher, Georg Kössler, Thomas Oberhofer, Johannes Runggaldier. Foto: SALTO
  • alpoma

    Die neue Vereinigung beschäftigt fünf Mitarbeiter und wird ihren Sitz in Terlan haben. Mit ihren drei Mitgliedsorganisationen umfasst sie ein Produktionsvolumen von rund einer Million Tonnen Äpfel, die von über 6.000 Apfelbauern auf einem Anbaugebiet von etwa 18.000 Hektar angebaut werden. Der Name alpoma setzt sich aus den Worten „Alpen“ und „poma“ (lateinisch für Äpfel) zusammen und steht für die Verwurzelung und die Kompetenz der Südtiroler Apfelwirtschaft.

  • Drei große Themenfelder

    alpoma soll die Kooperation ihrer drei Mitglieder künftig in mehreren Bereichen stärken. Einer davon ist die Sorteninnovation und -koordination. Die Suche und das Management von bestimmten Apfelsorten sollen künftig unter der Führung von alpoma abgewickelt werden. Als konkrete Beispiele hierfür nannte Kössler die beiden Sortenprojekte „Cosmic Crisp“ und „yello“. „Für Cosmic Crisp besitzen wir europaweit die exklusiven Lizenzrechte – für diese Marke werden wir nun gemeinsam ein europäisches Netzwerk aufbauen. Dasselbe gilt für yello, wobei die Lizenzrechte hierbei weltweit gelten und wir das Netzwerk dementsprechend auch global entwickeln werden.“ 
    Neben diesem Bereich spielt die alpoma auch bei Forschung und Entwicklung eine große Rolle. VIP-Obmann Thomas Oberhofer erklärte, dass Südtirols Obstbauern vor großen Herausforderungen stünden, was Krankheiten, Schädlinge und klimatische Veränderungen betrifft. Mit dem Versuchszentrum Laimburg sei man deshalb dabei, nachhaltige Lösungen für die gesamte Obstwirtschaft des Landes zu suchen. Aktuell bereite beispielsweise die Apfelblutlaus Kopfzerbrechen. Im Zuge eines Forschungsprojekts wolle man deshalb Strategien zur wirksamen Bekämpfung dieses Schädlings entwickeln. Auch die smarte Bekämpfung der Krankheit Apfeltriebsucht, die Erforschung neuer Krankheitsorganismen wie Glomerella Leaf Spot, Apple Bitter Rot oder Ramularia, die biologische Regulierung von bestimmten Schaderregern sowie die Entwicklung neuer verarbeiteter Produkte stünden auf der Tagesordnung. Oberhofer unterstrich, dass sich Forschung und Entwicklung auch auf den technologischen Fortschritt in den Obstgenossenschaften beziehe. Hier gebe es nämlich großes Potenzial, um mit innovativen Lösungen Prozesse zu automatisieren und dadurch dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.

     

    „Im Bereich der verarbeiteten Apfelprodukte sind künftig strategische Investitionen nötig.“

     

    Als Drittes soll die neue Organisation auch bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen helfen, Synergien optimal zu nutzen. VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier erläuterte, dass diese Maßnahmen sowohl betriebliche als auch produktionstechnische Verbesserungen wie beispielsweise den Ausbau erneuerbarer Energiequellen wie Solar- und Photovoltaikanlagen oder die nachhaltige Wassernutzung durch Aufbereitungssysteme umfassen würden. Im Anbau gehörten unter anderem die konsequente Einhaltung der Richtlinien für den integrierten und biologischen Anbau oder die Schädlingsbekämpfung durch die Verwirrungstechnik, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, dazu. „Im Bereich der verarbeiteten Apfelprodukte sind künftig strategische Investitionen nötig, um unsere Marktposition zu wahren. Auch hier werden wir über die VEO als starke Plattform gemeinsam agieren und Finanzierungsvorteile nutzen“, sagte Runggaldier abschließend.

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Hartmuth Staffler Gio, 03/27/2025 - 21:46

Der Name alpoma setzt sich aus den Worten „Alpen“ und „poma“ (lateinisch für Äpfel) zusammen. So steht es im Kasten, der diesen PR-Artikel begleitet. Dass "poma" im Lateinischen für Äpfel stehen soll, ist eine neue sprachwissenschaftliche Erkenntnis. Der lateinische Name für Apfel lautet immer noch malus domestica. Für mich klingt die neue Vereinigung eher nach Alp-Oma.

Gio, 03/27/2025 - 21:46 Collegamento permanente
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Ulrich Ladurner Ven, 03/28/2025 - 06:40

In einem Nebensatz hätte man erwähnen dürfen dass dieser einfache Zusammenfluss 40 Millionen Europäische Gelder in die Obstbauern Kassen spült.
cosmische Herausforderung. Aber wir machen in Südtirol nichts nur wegen dem Geld. /s

Ven, 03/28/2025 - 06:40 Collegamento permanente
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Günther Stocker Ven, 03/28/2025 - 08:59

Alpenopa .. oder so was.
GENIAL, noch mehr Geld, noch mehr Posten, noch mehr ...
ja geht's noch.
Was sagt der Bauernbund dazu?
Nee, der war ja dabei ... Walcher durfte auch dabei sein.

Ein Apfel am Tag macht den Doktor gesund!

Ven, 03/28/2025 - 08:59 Collegamento permanente