Ambiente | Immer eine Gummiwand als Antwort wenn man Fragen zu konkreten Themen stellt, wo Millionen Euro im Spiel sind

Nachhaltige Mobilität: wenn man unbequeme Fragen stellt, die stets unbeantwortet bleiben

Es ist in der Tat merkwürdig, dass, wenn man Tatsachen analysiert und dann darüber Fragen stellt, diese stets unbeantwortet bleiben.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Der Fall zwei meiner letzten Leserbriefe, die im  „Corriere dell’Alto Adige" und in den „Dolomiten“ veröffentlicht wurden, ist ein bisschen ein Paradebeispiel dafür. Antworten sind bis heute nicht eingegangen, wie bereits zigmal passiert, fast könnte man sich daran gewöhnen bei den Nicht-Antworten.

Ist das aber normal in einer Demokratie? Oder ist es nur die Arroganz derer, die involviert sind, die anstatt zu antworten und eine Stellung zu nehmen (es handelt sich immerhin um öffentliche Gelder, um eine Strategie für die Zukunft und um die Luft die wir atmen), es bevorzugen  sich in einem Elfenbeinturm zu schließen und  fühlen sie sich vielleicht sogar beleidigt? Oder einfach mangelnde Transparenz oder vielleicht hat man keine Gegenargumente weil ich vielleicht Recht habe? Auf jedem Fall scheint es mir ein Syndrom des „schlechten Gewissens“ zu sein.

Letzte Frage: Bozen befindet sich im Wahlkampf. Ist die nachhaltige Mobilität im Wahlprogramm der politischen Organisationen für die Landeshauptstadt? Scheinbar nicht. Desinteresse, Unkenntnis, oder was?

Auf jeden Fall: deprimierend. Platz in Bozen und im Lande für Bürger die Vorschläge unterbreiten, sich engagieren und protestieren scheint  sehr wenig zu geben. Na ja, „Wir sind die besten" ... stimmt das aber noch?

Hier unten die Fragen, die ich öffentlich gestellt habe.

Einige Fragen zur ökologischen und nachhaltigen Mobilität.

  1. Was macht die Landesarbeitsgruppe „Green Mobility“? Nichts ist bekannt, offenbar werden Sitzungen hinter verschlossenen Türen abgehalten. Von wegen Partizipation.
  2. Wird sich Alperia mit der nachhaltigen Mobilität befassen? Die ehemaligen Aew und Sel habe nichts getan mit Ausnahme von einigen Elektroladestationen für EV-Autos. Schade nur, dass der EV-Markt zurzeit stagniert. Wird die zukünftige Strategie endlich auch Erdgaszapfsäulen vorsehen wie in Nordtirol mit der Tigas?
  3. Die Konzessionsverlängerung der A22 ist unterschrieben, was wird es aber aus dem Projekt der Erdgastankstellen aus dem Jahre 2007? Wird der im April 2015 im Landtag vorgestellte Terminplan eingehalten?
  4. Nach dem Kauf en gros 2013 von 150 Dieselbussen – der im Gegensatz zum  Klimaplan 2050 stand und steht – ist über weitere Ankäufe, scheinbar wieder nur mit Dieselantrieb, noch nichts bekannt. Nichts durchsickert, keine Informationen, absolute Funkstille.
  5. Wasserstoffbusse: welche ist die „Road Map“ für die zweite Stufe des europäischen Projekts? Es ist die Rede von zwanzig neuen Bussen, aber ab wann und welche sind die wirklichen Kosten? Es scheint, dass heute ein H2-Bus drei- bzw. zweimal höhere Treibstoffkosten im Vergleich zu Erdgas- bzw. Dieselbussen hat. Wer trägt dann die Kosten wenn das EU-Projekt beendet ist?
  6. Weitere Frage zu den Bussen: wurde niemals einen Kosten/Nutzen-Vergleich zwischen H2- und Elektrobussen gemacht? Die Frage steht weil international E-Busse langsam Fuß nehmen im Gegensatz zu H2-Bussen. All dies natürlich immer mit sehr hohen Kosten verbunden.
  7. Es gibt ein Projekt zur Herstellung von Wasserstoff wo sich die alte Verbrennungsanlage in Bozen Süd befindet. Ist das ein Projekt zur Energiespeicherung, um die Betankung von Autos oder wofür? Sowie die Frage über ein H2-Tankstellennetz: wird es realisiert und welche die Kosten?

Ich warte auf die Antworten auf diesen Fragen, die seit langem fällig sind. In der Hoffnung, dass endlich auch eine Debatte darüber stattfindet.