In trockenen Tüchern
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Die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften ASGB Metall, Fim/Cisl sowie Uilm und dem Automotiv-Unternehmen Intercable sind abgeschlossen. Das Unternehmen hatte Anfang Januar dieses Jahres bekannt gegeben, 50 ihrer circa 530 Mitarbeiterstellen abbauen zu müssen. Nach einem knappen Monat gibt es nun eine Einigung: „Wir sind zufrieden mit dem, was wir erreicht haben“, erklärt Andreas Unterfrauner, Fachsekretär der Gewerkschaft Sgb/Cisl. Als einen zentralen Punkt sieht Unterfrauner, dass Mitarbeiter, die das Unternehmen freiwillig verlassen, einen Bonus von 2.000 Euro, zusätzlich zur Abfindung, erhalten. „Stand jetzt haben sich bereits über 30 Arbeitskräfte von Intercable freiwillig gemeldet und wir rechnen noch mit weiteren.“ Bis 10. Februar haben Mitarbeiter noch Zeit, sich zu melden. Wie der Fachsekretär erklärt, sei es das Ziel aller Beteiligten, alle 50 vorgesehenen Entlassungen durch Freiwillige zu decken, sodass niemand unfreiwillig seinen Arbeitsplatz aufgeben muss. Der Abbau von 50 Stellen ist jedoch fix, egal ob alle davon aus freien Stücken gehen oder das Unternehmen die Betroffenen auswählen muss.
Ein weiterer Vorteil ist Unterfrauner zufolge, dass bereits 28 Unternehmen ihr Interesse an den Mitarbeitern, die Intercable verlassen, bekundet haben. Zudem können die Gekündigten, während sie auf Jobsuche sind, Arbeitslosengeld beantragen. Jene Mitarbeiter, die sich bereits freiwillig gemeldet haben, werden nächste Woche als Erste eine Schlichtung unterschreiben. -
Brunecker Optimismus
Auch bei Intercable selbst ist man glücklich: „Wir sind mit dem Ergebnis und der erzielten Einigung mit der Mehrheit der Gewerkschaften zufrieden. Das vereinbarte Paket stellt eine faire und respektvolle Lösung dar. Dies spiegelt sich auch in der Zustimmung der Sozialpartner und dem gezeigten Interesse der Mitarbeiter an einem freiwilligen Austritt mit diesen Abfindungen wider“, so Hannes Prenn, Präsident von Intercable Automotive Solutions in einer Aussendung an die Medien. Er unterstreicht ebenfalls die konkreten Möglichkeiten zur beruflichen Neuorientierung und Wiedereingliederung der Mitarbeiter durch das Interesse der knapp 30 anderen Unternehmen.
Auf Nachfrage von SALTO erklärt Intercable, dass es bereits 47 Mitarbeiter gäbe, die ihr Interesse an einem freiwilligen Austritt erklärt haben. Aufgrund dessen gehe man von einer relativ kleinen Zahl an unfreiwilligen Abgängern aus. Sollte es dazu kommen, werden die fehlenden Mitarbeiter mittels eines mit den Sozialpartnern abgestimmten Auswahlverfahren ausgewählt.
Abschließend erklärt das Unternehmen, dass man betriebsintern zuversichtlich sei, dass die Maßnahme des Stellenabbaus ausreicht, um in der derzeitigen Krise bestehen zu können und dem Unternehmen eine langfristige Zukunft in Bruneck zu garantieren. Natürlich müsse man den Markt weiterhin genau im Blick halten, aber Intercable Automotive Solutions sehe derzeit keinen Grund, weitere Maßnahmen ins Auge zu fassen oder zu planen. -
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