Zu zehnt aus der Krise
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Der FC Südtirol – zuletzt mit großen Schwierigkeiten, sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive – zu Gast in Cosenza. Cosenza ist der Inbegriff von Mittelmaß in der bisherigen Serie-B-Saison: 7 Spiele, 9 Punkte, 7 Tore erzielt, 7 Tore kassiert. Platz 12 von 20. Südtirol kennt hingegen – vom Tabellenplatz 10 einmal abgesehen – kein Mittelmaß bisher. In sieben Spielen gab es noch kein Unentschieden für die Südtiroler, nur Siege (3 insgesamt) und 4 Niederlagen . Südtirol stellt bisher (mit mehreren anderen Clubs) die zweitschwächste Abwehr in der Liga – zumindest, wenn man die Anzahl der Gegentore betrachtet. Wie wir letzte Woche jedoch herausfinden konnten, lässt der FCS im Durchschnitt relativ ungefährliche Torabschlüsse zu (viele Gegentore fielen nach Standardsituationen) – tatsächlich trafen heute die beiden Mannschaften aufeinander, die bisher Chancen mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit (im Ligavergleich) zuließen.
Weil aus Südtiroler Sicht also Cosenza bisher insofern gut zu verteidigen vermochte, dass es wenig gute Torchancen zuließ, waren die Angreifer des FCS umso mehr gefragt – und das Trainerteam umso mehr gefordert.
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Probleme im Pressing - auch gegen Cosenza?
Südtirol hat quasi traditionell Probleme beim Spiel mit dem Ball, folglich auch damit, Torchancen herauszuspielen und zu guten Abschlüssen zu kommen. Das haben wir in dieser Saison schon einige Male gesehen und diese Probleme auch genau analysiert. Im letzten Spiel gegen Palermo war hingegen das Pressing eine große Schwachstelle (die zu den Mängeln im Offensivspiel dazukamen): Die Intensität stimmte zwar, Trainer Valente passte die Pressingformation aber nicht ausreichend an den Gegner an.
Und jetzt gegen Cosenza? Gegen Cosenza gab es im Pressing Südtirols noch klarer Mannorientierungen, Odogwu kümmerte sich dabei – je nach Pressinghöhe – um den zentralen Innenverteidiger Cosenzas (wenn höher gepresst wurde) oder um den zentralen Sechser vor der Abwehr der Gastgeber, Charlys. Die beiden Halbspieler (oder “Zehner”), Tati und Casiraghi, orientierten sich an den beiden anderen Innenverteidiger Cosenzas. Dahinter verfolgten Kurtic und Arrigoni ihre Gegenspieler, Kourfalidīs und Florenzi, mannorientiert.
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Das funktionierte beim tieferen Mittelfeldpressing der Südtiroler relativ gut. Die Abläufe waren klar definiert, die Zuordnungen (mannorientiert) klar erkennbar. Ließ sich einer der beiden “Achter” Cosenzas zurückfallen, wurde er von Kurtic oder Arrigoni mannorientiert verfolgt. Im höheren Pressing funktionierte diese Zuordnung hingegen nicht so gut. Da Odogwu dann den zentralen Abwehrspieler, Camporese, anlief, wurde Charlys alleingelassen – die Distanz für Arrigoni oder Kurtic war schlichtweg zu groß. Dasselbe Problem wie gegen Palermo.
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Einziger Unterschied dieses Mal: Cosenza verfügt nicht über die spielerische Qualität, solche Schwachstellen zu bespielen. Das ein oder andere Mal hätte Charlys angespielt werden und sich dann mit Gesicht zum gegnerischen Tor aufdrehen können – das wurde aber nur sehr selten auch so gemacht.
Südtirol hatte so – und durch den frühen Treffer durch Matteo Rover in der siebten Minute – wenig Probleme mit den Offensivbemühungen der Gastgeber; diese waren einerseits wenig strukturiert und – wie gesagt – von geringer spielerischen Qualität. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätte das Spiel jedoch eine abrupte Wendung nehmen können. Jasmin Kurtic sah nach einer Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte – der FCS war damit gut 45 Minuten lang nur noch zu Zehnt.
Valente veränderte wenig an der Grundformation, Südtirol verteidigte jetzt wesentlich tiefer und meistens in einer klaren 5er-Kette. Davor formierten sich 3 Mittelfeldspieler und noch weiter vorne spielte weiterhin Odogwu (später Merkaj). Die Südtiroler verteidigten aber diszipliniert und kam sogar zu einigen Entlastungskontern: Einer davon führte zum 2:0 durch Karim Zedadka (75. Minute). Cosenza war zwar bemüht, vermochte es aber nicht, das Südtiroler Bollwerk zu knacken.
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