Politics | Gemeindewahlen 2025

Merans neue Gesichter

15 Neue haben den Einzug geschafft, die Hälfte des Gemeinderats ist weiblich. Mit dabei Verena Brunner (SVP), Bruno Montali (Grüne) und Ilenia Nero (Fratelli d’Italia).
Verena Brunner, Bruno Montali, Ilenia Nero
Foto: SVP/Grüne/privat
  • Die Wahl in Meran hat nicht nur die Machtverhältnisse im Mitte-Links-Lager gehörig durcheinander gebracht, sondern auch neue Gesichter und mehr Frauen sind im Gemeinderat der Kurstadt. Mit Deutschnofen zählt Meran zu jenen Gemeinden mit den meisten Frauen: In der Gemeinde im Eggental sind neun von 18 Gemeinderatsmitglieder weiblich, in der zweitgrößten Stadt Südtirols ist ebenso die Hälfte des Gemeinderats mit 36 Mitgliedern weiblich. Der Frauenanteil steigt damit um knapp 17 Prozentpunkte im Vergleich zur vorigen Legislaturperiode. 

  • Neue Machtverhältnisse

    Dazu beigetragen haben vor allem die Frauen der Südtiroler Volkspartei (SVP), die Partei hat 29,7 Prozent der Listenstimmen erhalten. Nicht nur Katharina Zeller als scheidende Vizebürgermeisterin (5.005), Sozialstadtrat Stefan Frötscher (1.210) und Fraktionssprecher Reinhard Bauer (775) holten ein starkes Ergebnis, sondern auch Barbara Hölzl (473), Christoph Mitterhofer (472), Verena Brunner (377), Nicole Alber (263), Beatrix Burger (229), Christian Daldossi (226), Jutta Telser (207) und Marlene Preims (201) werden Teil der neuen SVP-Fraktion im Gemeinderat sein. Verena Brunner vom Sittnerhof in Meran ist mit 25 Jahren die jüngste weibliche Gemeinderätin. „Ich bin sehr überrascht und begeistert über das Ergebnis“, sagt die Jungbäuerin. „Es ist mir wichtig, nun die Zusammenarbeit zwischen Tourismus, Handwerk und Landwirtschaft in Meran zu stärken“, so Brunner.

    Zweitstärkste Kraft ist in Meran die Bürgerliste „Alleanza“ (17,8 %) von Finanzstadtrat Nerio Zaccaria (966), neues Gesicht ist hier Tommaso Cortellessa (229), außerdem haben sie mit Renato Dalla Zuanna (225) den jüngsten männlichen Vertreter, 25 Jahre alt. Als drittstärkste Kraft ziehen die Grünen (12,7 %) in den Gemeinderat, Bürgermeisterkandidatin Ulli Ceresara als meistgewählte der Liste mit 3.530 Stimmen, es folgen Fraktionssprecherin Julia Dalsant (496) und Johannes Ortner (312). 

    Neues Gesicht der Grünen ist Bruno Montali (293). Der ehemalige Energy Manager der Gemeinde Meran will sich vor allem um die bereits bestehenden Pläne der Gemeinde zum Thema Klimaschutz und Anpassung kümmern. „Ich freue mich über das Ergebnis, auch wenn ich schade finde, dass die Grünen insgesamt viele Stimmen verloren haben“, so Montali, der auf Landesebene Teil einer Arbeitsgruppe der Grünen zur Energiewende ist. 

  • Elf Fraktionen im Gemeinderat

    Viertstärkste Kraft in Meran wurden die Fratelli d’Italia mit 8,1 Prozent, Neueinsteigerinnen dieser Liste sind Bürgermeisterkandidatin Elena Da Molin (1.436) und Ilenia Nero (128). Nero hat bereits bei der Gemeindewahl in Lana letztes Jahr kandidiert und verpasste den Einzug um eine Stimme. Nun will sie sich vor allem für lokale Lebensmittel in der Schulmensa, barrierefreie Bürgersteige, für die Jugend und alte Menschen einsetzen: „Nicht alle Familien können sich Sportkurse für ihre Kinder leisten, deshalb schlage ich Gutscheine für Jugendliche vor.“ Außerdem müsse die Nahversorgung für Senioren im Viertel Maria Himmelfahrt verbessert werden. 

    Bei den Listenstimmen folgen die Civica (7,2 %) mit Kultur- und Jugendstadträtin Emanuela Albieri (208), die neue Liste (6,7 %) von Bürgermeister Dario Dal Medico (4.809) mit dem neu gewählten Gemeinderat Domenico Rovito (54), der Partito Democratico (4,8 %), die Unterstützer-Liste von Zeller „Mutiges Merano coraggiosa“ (3,7 %) mit der neu gewählten Gemeinderätin Antonella Costanzo (149), die Süd-Tiroler Freiheit (2,7 %) mit dem neu gewählten Ratsmitglied Hannes Widmann (85), das Team K (2,5 %), die Linke (1,6 %), das Movimento 5 Stelle (1,3 %) und die Lega (1,1 %). Allerdings werden die beiden letzten Listen voraussichtlich keinen Sitz im Gemeinderat erhalten. 

    Welche Regierungskoalition in Meran gebildet wird, kann erst nach der Stichwahl zwischen Dario Dal Medico und Katharina Zeller am Sonntag, den 18. Mai, entschieden werden. 

ACHTUNG!
Meinungsvielfalt in Gefahr!

Wenn wir die Anforderungen der Medienförderung akzeptieren würden, könntest du die Kommentare ohne
Registrierung nicht sehen.

Erfahre warum