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„Man bekommt, was man sich verdient“

Das FC-Südtirol-Talent Raphael Kofler über seine bisherige Karriere, die Transferspekulationen zu seiner Person und die Berufung in die U20-Nationalmannschaft.
Raphael Kofler
Foto: LK/SALTO
  • SALTO: Herr Kofler, Sie haben nun Ihre dritte Saison als Profifußballer hinter sich. Wie würden Sie ihre bisherige Karriere beschreiben?

    Raphael Kofler: Rückblickend ist alles ziemlich schnell gegangen. Wenn mir jemand vor vier Jahren gesagt hätte, dass ich heute in der ersten Mannschaft des FC Südtirol spiele und auch viele Einsätze bekomme, hätte ich es vermutlich nicht geglaubt. Viele Kinder haben den Traum, Fußballprofi zu werden, aber es ist nicht leicht, dieses Ziel zu erreichen. Ich bin froh, beim FCS die Möglichkeit zu haben, mich weiterzuentwickeln. Die Zeit und die Karriere vergehen schnell, das sagen auch die älteren Spieler. Deshalb ist es wichtig, jedes Jahr zu genießen und das Beste daraus zu machen.

    Genießen Sie Ihre Zeit bei den Weißroten?

    Aktuell im Trainingslager ist Genießen ein Wort, das nicht so häufig vorkommt (lacht). Wenn man schon als Kind davon geträumt hat, Fußballer zu werden, und es dann erreicht, ist das wirklich schön und ein Privileg. Nicht jeder hat diese Möglichkeit. Deshalb muss man es schätzen und das Beste daraus machen.

     

    „Männerfußball ist anderes als in der Jugend, er ist viel körperbetonter und intensiver.“

     

    Wie ist der Sprung von der Jugend direkt in die Serie B?

    Sportlich gesehen ist der Sprung sehr groß – eine Herausforderung. Der Sprung in die erste Mannschaft ist besonders schwer. Männerfußball ist anderes als in der Jugend, er ist viel körperbetonter und intensiver. Als junger Spieler muss man sich erst an den Rhythmus gewöhnen. Der FC Südtirol ist hierfür der perfekte Verein, da er den Jungen Zeit gibt. Ich hatte dieses Glück, über das ich mich sehr freue. Neben dem Sportlichen profitiert man auch persönlich. Man wird mit Situationen konfrontiert, die man vorher nicht kannte: Man spielt vor vielen Leuten, die Presse interessiert sich für dich und so weiter. Hier helfen einem aber auch die Trainer und die anderen Spieler, die diese Situationen schon kennen. Man kann persönlich wachsen.

    In jüngster Vergangenheit gab es öfter Gerüchte bezüglich eines möglichen Transfers Ihrerseits in die Serie A. Wie geht man mit solchen Spekulationen der Medien um?

    Ich lese davon nicht viel, es sei denn, jemand schickt mir etwas zu. Ich versuche, diese Dinge auszublenden und mich auf den Platz und die neue Saison zu fokussieren. Ich bin froh, hier zu sein und dieses Privileg zu genießen.

  • Raphael Kofler: „Ich weiß selber nicht, was an diesen Gerüchten dran ist.“ Foto: FC Südtirol
  • Die Frage, die sich stellt, ist, ob an den Gerüchten etwas dran ist…

    Ich weiß selber nicht, was an diesen Gerüchten dran ist. Fußballer haben die Aufgabe, sich auf den Sport zu konzentrieren, für den Rest sind Sportdirektoren oder Berater zuständig. Wir müssen uns darauf fokussieren, besser zu werden, gut zu trainieren und stark in die Saison zu starten.

    Im vergangenen März wurden Sie in die italienische U20-Nationalmannschaft berufen. Wie haben sie sich da gefühlt?

    Das ist ein super Gefühl. Das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen, ist noch ein größeres Privileg, diese Möglichkeit bietet sich wirklich nicht vielen. Bei der Nationalmannschaft spielen nur die besten Spieler des Landes, was natürlich auch einen gewissen Druck mit sich bringt. Ich finde aber, dass das ein schöner Druck ist, weil man schließlich und endlich sein Land repräsentiert. Es ist eine tolle Erfahrung, man lernt viele neue Leute kennen und kann viel lernen.

     

    „Alle fußballerischen Möglichkeiten und Erfolge kommen von alleine, wenn man lernwillig und bodenständig bleibt.“

     

    Was sind Ihre persönlichen Ziele die weitere Karriere?

    Ich will mich stetig verbessern, sei es auf dem Platz als auch außerhalb – und auch auf persönlicher Ebene wachsen. Alle fußballerischen Möglichkeiten und Erfolge kommen von alleine, wenn man lernwillig und bodenständig bleibt. Deshalb konzentriere ich mich nur aufs Verbessern und darauf, der Mannschaft zu helfen. Für den Rest bekommt man, was man sich verdient.

  • „Media Day“ 2025

    Am vergangenen Mittwoch (16.07.) fand der traditionelle Medientag des FC Südtirol im Rahmen des jährlichen Trainingscamps in Ridnaun statt. Auch SALTO mischte sich in das Mediengetümmel. In den kommenden Tagen erscheinen zwei weitere Spielerinterviews mit Profis der Weißroten.