Das Lachen ist in den letzten Tagen einigen im Hals stecken geblieben. Die Erneuerung von Arno Kompatscher zieht an und Thomas Widmann wird neuer Landtagspräsident. Laut Medienberichten hat sich der Bozner Wirtschaftsvertreter das Trostpflaster anbringen lassen, das ihm der künftige Südtiroler Landeshauptmann gereicht hat. Macht gute Mine zum bösen Spiel. Widmann wird in Zukunft die Sitzungen des parlamentarischen Organs Südtirols leiten. Dieter Steger, der mit dem Amt geliebäugelt hatte, kommt wieder nicht zum Zug.

Für die einen ist Kompatscher mutig.  Höflich, aber bestimmt weist er Thomas Widmann aus der Landesregierung. Für die anderen ist die Erneuerung eine völlige "Enttäuschung." Unzufriedene Stimmen ob dieser "Abwertung des Amtes bei Vergabe an jemanden, der das Amt gar nicht schätzt", waren am 19. Dezember von Brigitte Foppa laut geworden. „Widmann hat öfter kund getan, dass er vom Landtag als Organ nicht viel hält. Ein Landtagspräsident muss das parlamentarische Gedeihen garantieren, er leitet die Sitzungen, er muss durchhalten, präsent sein. Außer er lässt alles seinen Vize machen." Vermitteln können, zuhören - und eine breite Akzeptanz in den Fraktionen haben. So definiert Foppa die Aufgaben eines echten Landtagspräsidenten.

Widmann, der Macher, Widmann, der Vermarkter, bekommt nicht das, was er wollte. Bekommt der Landtag mit Widmann das, was er verdient?