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Gehaltsschub für das Lehrpersonal

Die Landesregierung macht Ernst: Für die Lehrer und Lehrerinnen gibt es nicht nur eine Einmalzahlung und zusätzliche Mittel für Lehrausflüge, sondern ab dem kommenden Jahr auch eine Erhöhung des Grundgehalts.
Arno Kompatscher
Foto: ASP/Fabio Brucculeri
  • Sind die angekündigten „Lehrerstreiks“ für den Herbst damit vom Tisch? Seit Wochen ist die Stimmung unter den Lehrkräften – vom Vinschgau bis ins Pustertal – angespannt. Grund dafür sind die vergleichsweise niedrigen Löhne und geringe Vergütungen, etwa bei Schul- und Lehrausflügen. Dabei hatte die Landesregierung zu Beginn ihrer Amtszeit versprochen, längst überfällige Anpassungen vorzunehmen. Mit dem heutigen Beschluss ist nun ein erster Schritt getan.

    „Wir zahlen den Lehrpersonen zu wenig – das haben wir bereits im Regierungsprogramm festgestellt“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Rahmen der heutigen (27. Mai) Pressekonferenz. Dort präsentierte er eine Reihe weitreichender Maßnahmen zur Anpassung der Gehälter. „Ich hoffe, damit auch ein klares Signal zu setzen“, so Kompatscher weiter. Ziel sei es, den Lehrerberuf aufzuwerten – im Interesse der gesamten Gesellschaft.

  • Lehrer: Bereits in der Regierungserklärung wurde festgehalten, dass neben den Pflegeberufen auch die Lehrkräfte besser bezahlt werden sollen.
  • Kompatscher ging in seiner Stellungnahme auch auf die teils heftige öffentliche Debatte der vergangenen Wochen ein. Zwischen Lehrerinitiativen und Landesrätin Magdalena Amhof war es zu gegenseitigen Vorwürfen gekommen, unter anderem wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden. „Mein Wunsch ist es, gemeinsam mit den Gewerkschaften zu einer guten Lösung zu kommen, die in der Gesellschaft als fair und richtig anerkannt wird. Denn es geht um Bildung – und damit um die Zukunft unseres Landes“, so Landeshauptmann Kompatscher. 

  • Diese Maßnahmen wurden beschlossen

    Zu den heute beschlossenen Maßnahmen gehört unter anderem eine Einmalzahlung in Höhe von 1.745 Euro brutto für vollzeitbeschäftigte Lehrpersonen, um die Vertragsperiode 2022–2024 abzuschließen. Zudem ist für die Jahre 2025 bis 2027 eine Inflationsanpassung für alle öffentlich Bediensteten vorgesehen – bei Lehrkräften entspricht das rund 380 Euro brutto mehr pro Monat. Diese Mittel sollen über den Nachtragshaushalt bereitgestellt werden. „Uns ist klar, dass dies lediglich eine Anpassung an die Inflation ist“, betonte der Landeshauptmann. Darüber hinaus werden ebenfalls im Nachtragshaushalt zusätzliche Mittel für Außendienste bereitgestellt. Hintergrund ist die Ankündigung von Lehrkräften, ab Herbst keine Lehrausflüge mehr durchzuführen. Seit 2008 habe es in diesem Bereich keine Anpassung für Staatslehrer gegeben, so Kompatscher. Auch hier sollen nun Inflationsausgleiche verhandelt und – bei erfolgreichem Abschluss – bereits ab Herbst umgesetzt werden.

    Ein weiterer zentraler Punkt betrifft die strukturelle Anhebung der Grundgehälter. Ab dem 1. Januar 2026 soll eine „dauerhafte Reallohnerhöhung“ greifen. Die Verhandlungen dazu wird Bildungslandesrat Philipp Achammer gemeinsam mit den Gewerkschaften führen. Die notwendigen Mittel werden im Haushaltsvoranschlag 2026–2028 vorgesehen.

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Elisabeth Garber Tue, 05/27/2025 - 19:02

Das kommt zu plötzlich, um glaubwürdig zu sein. NB: Erinnert an den willkürlichen Zickzack-Kurs einiger zeitgenössischer Politiker/ ,,Dealmaker" - in Richtung Abgrund.

Tue, 05/27/2025 - 19:02 Permalink
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Salto User
Oliver Hopfgartner Tue, 05/27/2025 - 20:01

380 € Bruttoerhöhung sind eigentlich eine Lohnkürzung, wenn man die Berechnung von Lehrerstunden umstellt und ein Lehrer für 20 "Stunden" nicht mehr 20x 50 Minuten sondern 24x 50 Minuten unterrichten muss.

Die Lehrer sollten aufpassen, sich da nicht über den Tisch ziehen zu lassen.

Tue, 05/27/2025 - 20:01 Permalink
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Josef Fulterer Tue, 05/27/2025 - 20:39

Stümperhafter kann man sich bei Lohnverhandlungen nicht anstellen.
Während es sich die Damen + Herren Landtags-Abgeordneten, bei jeden Hauch von Inflation bei ihren bereits viel zu hohen Bezügen richten, werden Krankenpfleger, Lehrer + das eigene Büro-Personal mit viel blah, blah, blah! ..., auf später vertröstet

Tue, 05/27/2025 - 20:39 Permalink
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G. P. Tue, 05/27/2025 - 21:08

Kompatscher: „Wir zahlen den Lehrpersonen zu wenig – das haben wir bereits im Regierungsprogramm festgestellt“.

Was für eine Eingebung, Herr Kompatscher!

Tue, 05/27/2025 - 21:08 Permalink