"Refugees are welcome here"
Der 1. März am Brenner: Schneetreiben, eisige Kälte und die erste grenzüberschreitende Demonstration für Flüchtlinge und ihre Rechte. Vereine und Organisationen aus dem Trentino, Südtirol, dem Bundesland Tirol und Bayern riefen die Veranstaltung ins Leben, um den "trinationalen Polizeikontrollen" in den Eurocity-Zügen einen "transnationalen antirassistischen Widerstand" entgegenzusetzen. Vom Bahnhof zog der Menschenstrom mit Plakaten und Fahnen, begleitet von der Street Noise Orchestra aus Innsbruck durch die Hauptstraße Richtung österreichisch-italienische Staatsgrenze. Dort verlasen die Organisatoren der Alexander Langer Stiftung, der OEW (Organisation für eine solidarische Welt), der Münchner Karawane für Flüchtlinge und Migranten ihre Petitionen. Für einen kurzen Autostau sorgte die Sitzblockade der Innsbrucker Plattform für Bleiberecht.
In einer Unterschriftensammlung riefen die Veranstalter dazu auf, die Aufnahme- und Integrationsverfahren auf europäischer und nationaler Ebene zu revidieren. Auf Südtiroler Ebene will man insbesondere:
- die Einhaltung der Rechtsvorschriften und Abschaffung des Wohnsitz-Kriteriums als Voraussetzung um in der Quästur Bozen um internationalen Schutz anzusuchen zu können,
- die Einbindung der Autonomen Provinz Bozen in das nationale Netzwerk lokaler Körperschaften der SPRAR, System der Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerber_innen
- Legale Beratung und Unterstützung für Personen, die nicht nur am Brenner sondern auch in Bozen aufgehalten werden,
- Zugang zu den Schlafplätzen der Winterunterkünfte (Schlafstätte für obdachlose Männer) für Personen, die in den Abendstunden aufgehalten werden (unabhängig von deren AufenthaltsStatus); Nachtunterkunft für besonders schutzbedürftige Personen.