Società | Doping

Schwazers Aufpasser

Neustart mit einer Symbolfigur: Alex Schwazer wird für die Olympiade 2016 unter Aufsicht von Anti-Doping-Guru Sandro Donati trainieren.

Symbolträchtiger Neustart von Alex Schwazer. Der wegen Dopings gesperrte Geher will sich unter Aufsicht des Anti-Doping-Gurus Sandro Donati auf sein Comeback vorbereiten. Unterstützt wird er dabei zusätzlich von der Vereinigung Libera, die sich im Kampf gegen die Mafia einen Namen gemacht hat. Ein geschickter Schachzug des tief gefallenen Sportlers, der am Mittwoch Vormittag in Rom bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit seinen neuen Unterstützern ein Plädoyer für einen sauberen Sport abgab.

Der italienische Sportwissenschaftler Donati bekämpft seit über 25 Jahren Doping und Manipulation im Sport. Er gestand am Mittwoch ein, dass er sich die Zusammenarbeit mit Schwazer gründlich überlegt habe und davor stundenlange Gespräche mit ihm geführt habe. Sein Entschluss, den Geher zu unterstützen, fuße auf der Überzeugung, dass es wichtig sei auch zu verzeihen statt nur zu strafen. „Schwazer meint es ernst“, gab sich Donati überzeugt. „Und ich möchte an diesem Erneuerungsprozess teilhaben und Vorurteilen entgegentreten.“ Er bezeichnete Doping als eine Seuche, an der nicht nur die Athleten allein schuldig seien, sondern in vielen Fällen auch Erwachsene, die junge aufstrebende Sportler pushen.

Für den Geher selbst ist dieses schwarze Kapitel seiner Karriere endgültig beendet, beteuerte er in Rom. Dort zeigte er sich überglücklich darüber, unter Donatis Aufsicht trainieren zu können. „So kann ich vermeiden, dass in Zukunft wieder mit dem Finger auf mich gezeigt wird, wenn ich starke Ergebnisse liefere“, erklärte der Sportler. Der Wipptaler will nun nach Rom übersiedeln und dort nicht zuletzt für die Olympischen Spiele in Rio trainieren. Neben Donati begleitet ihn dabei ein Team aus weiteren Experten, die unter maximaler Transparenz mit ihm arbeiten wollen. So gibt es den Plan, Schwazers Blutwerte kontinuierlich zu analysieren und ins Netz zu stellen.

Nicht unerwähnt ließ der Athlet in Rom auch seine Ex-Freundin Carolina Kostner, die im Zuge seiner Verurteilung für ein Jahr und vier Monate gesperrt worden war. „Es tut mir sehr leid für sie“, erklärte Schwazer. „Ich hoffe nur, dass diese Situation auch für sie so bald wie möglich endet.“ Sollte er als Zeuge nach Lausanne gerufen werden, wo Kostner wegen ihrer Sperre Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof CAS eingelegt hat, sei er dazu jederzeit bereit, versicherte Alex Schwazer.