Politica | Gemeinderatswahlen Waidbruck

Die Freiheitlichen im Waidbrucker Müll

Kurz vor den Gemeinderatswahlen in Waidbruck erhitzen sich die Gemüter. War es im Januar ein Feuerwehrautoankauf, der die Gemeinderäte erzürnte, sind es nun Plakate der Freiheitlichen Partei, die Ablehnung hervor rufen. Zumindest bei einigen.

Seit drei Monaten wird Waidbruck kommissarisch verwaltet. Die drittkleinste Gemeinde Südtirols wählt am Sonntag, 4. Mai, einen neuen Gemeinderat.

Acht Gemeinderäte traten im Januar 2014 zurück, an vorderster Front Norbert Merler, Vizebürgermeister und früherer Bürgermeister des Dorfes. Stein des Anstoßes war der Ankauf eines siebten Feuerwehrautos durch den Bürgermeister Oswald Rabanser.  Bei 200 Einwohnern ein wahrlich stolzer Schnitt. 

Nach dem Putsch, ein erneuter Affront. Merler tat Anfang April einen weitreichend Schritt. Kehrte der SVP den Rücken, stellt sich am Sonntag, 4. Mai, als Freiheitlicher  Kandidat zur Verfügung. Ein Novum, denn erstmals erhält die SVP bei einer Gemeinderatswahl in Waidbruck Konkurrenz. Als "demokratiepolitischen Erfolg" werten die KandidatInnen ihr Auftreten, endlich könnte man der SVP die Stirn bieten.

Doch leichter gesagt als getan. Eine "mutwillige und gezielte Zerstörung von Wahlwerbung" beklagt der Freiheitliche Michael Demanega. Die Schwester des erneuten und einzigen SVP-Bürgermeisterkandidaten Oswald Rabanser betätige sich als Saubermacherin - ohne Lizenz. Demanega schreibt: "Frau S.R., Schwester des SVP-Bürgermeisterkandidaten Oswald Rabanser und selbst Mitglied der SVP, wurde dabei beobachtet, wie sie in einer Bar im Dorfzentrum von Waidbruck zum wiederholten Mal die Wahlwerbung der Freiheitlichen entfernt und vernichtet hat."

Fairness schaue anders aus,"das zeugt einmal mehr von mangelndem Respekt und dem fehlenden Demokratieverständnis der SVP in Waidbruck", ist Demanega überzeugt. Bürgermeisterkandidat stellen die Freiheitlichen keinen. Das wäre in dem Fall wohl wieder Norbert Merler geworden. Bei 200 Einwohnern steigt man sich leicht auf die Zehen - absichtlich oder unabsichtlich.