Cultura | Salto Afternoon

Ein Monster für Moser

Eine an der "Technologischen Fachoberschule Max Valier" gebaute Riesen-Kamera wartet noch bis Schulende auf ihren Einsatz. Ein Schulhofbesuch.
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Foto: Foto: Salto.bz

Kurt Moser hat ein Gespür für Kameras. Das ist weithin bekannt. Zugleich gelingt es Südtirols erfolgreichstem Kameramann immer wieder junge Menschen für Kameras jeglicher Art zu begeistern, sei es als Lehrender an der Filmschule ZeLIG oder als treibende Kraft für ein Abschlussprojekt zweier Maturanten der Technologischen Fachoberschule Max Valier  Mosers jüngste und bislang „größte Kamera-Unternehmung“.
Die beiden Traminer Andreas Larcher und Simon Dissertori haben für den Kameraprofi wohl eine der größten funktionierenden Kameras nachgebaut.

Moser kam im vergangenen Herbst in die Schule und konnte die Jungs für den Nachbau seiner historischen Kamera begeistern. Die neue Kamera sollte aber um einiges größer werden. „Ich hatte schon mal Bilder von solchen alten Kameras gesehen, aber richtig vorstellen konnte ich mir nichts darunter...“ sagt Simon Dissertori. Wie die alte Kamera, so macht auch die neue Kamera ihre Bilder auf schwarze Glasplatten. Diese werden zunächst beschichtet, dann belichtet. Später werden sie in der Dunkelkammer entwickelt.

„Wir haben im Oktober 2016 mit der Planung begonnen, bis Jänner haben wir dann vor allem gezeichnet und geplant, danach gingen wir über zur Fertigung, wir haben Bestelllisten geschrieben und das zu benötigende Material angefordert“, meint Andreas Larcher rückblickend: „Die alte Kamera hat uns insofern unterstützt, dass wir dort sehen konnten, wie die ganze Technik abläuft. Wir haben verstanden wie das System funktioniert. Bei kleineren Kameras hingegen haben wir vor allem die Schwenkmechanismen genau untersucht.“
Über 200 Arbeitsstunden haben die beiden für den Bau der Kamera geleistet. 

Die neue Kamera ist nicht aus Holz, sondern aus Aluminium, zweieinhalb Meter lang, wiegt rund 70 Kilogramm und kann Bilder in der Größe 90x90cm fertigen.
Kurt Moser, der die Spesen zur Erbauung der großen Kamera deckt, ist nun stolzer Besitzer einer selbstgefertigten Kamera, mit der er vor allem Landschaftsfotografie machen wird. 

Im Unterschied zur "Babe", wie Kurt Moser seine historische Kamera liebevoll nennt, hat die neue Kamera noch keinen Namen. Hinter vorgehaltener Hand sprechen die beiden Erbauer von einem Monster.
Der Name kann passen.