Der Bomben-Sonntag
Die Operation, die das Regierungskommissariat am vergangenen Freitag beschlossen hat, läuft unter dem Namen “Torrens Secundus”. In Freienfeld werden am kommenden Sonntag, 3. Juli, zwei im Gemeindegebiet gefundene 2.000 Pfund (rund 900 Kilogramm) schwere US-Fliegerbomben entschärft und gesprengt. Die Operation stellt die Einsatzkräfte, die Gemeinde Freienfeld und ihre Einwohner sowie alle, die am Sonntag durch das Wipptal reisen wollen, vor große Herausforderungen.
Der Beginn der Operation “Torrens Secundus” wurde im Zuge der Koordinierungssitzung des Regierungskommissariats am 24. Juni auf 7.30 Uhr des 3. Juli 2016 festgelegt. Bis dahin muss das gesamte Gebiet innerhalb der Sperrzone geräumt sein. Das bedeutet, fast das ganze Gemeindegebiet von Freienfeld. Mit der Evakuierung wird um 6 Uhr begonnen. Ab 6.45 Uhr wird der Strom abgeschaltet, um dieselbe Zeit werden die Sirenen des Zivilschutzes heulen. Die Evakuierten werden in der Festhalle und im Gemeindepark von Wiesen in der Gemeinde Pfitsch untergebracht.
Es ist keine Frage: dieser Bombenfund und die daraus resultierenden Folgen für die Bevölkerung, die Gastwirte und Bauern sind für niemanden angenehm. Trotzdem bitten wir um Euer Verständnis.
(schreibt die Gemeindeverwaltung von Freienfeld in einem Info-Blatt für die Gemeindebevölkerung)
Insgesamt wurden für die Entschärfung und Sprengung der beiden Fliegerbomben drei Stunden eingeschätzt und der doppelte Evakuierungsradius auf jeweils 2.900 Meter angesetzt. Das bedeutet, dass der Straßen-, Autobahn- und Eisenbahnverkehr unterbrochen werden muss.
Der Verkehr auf Straßen und Brennerautobahn wird umgeleitet. Für den Fall, dass sich die Operation wegen technischer Gründe verzögert, soll auf der Autobahn ein Bybass für eine Verkehrsentlastung sorgen. Für die Verkehrsteilnehmer auf der Brennerautobahn ist auf potentiell kritischen Abschnitten eine Betreuung vorgesehen.
Der Eisenbahnverkehr wird von 7.30 Uhr bis voraussichtlich 10.30 Uhr beziehungsweise bis die Arbeiten abgeschlossen sind, eingestellt. Auch hier werden die Fahrgäste an den Bahnhöfen betreut.
Koordiniert wird die Operation übrigens vom Sitz der Freiwilligen Feuerwehr in Sterzing aus.