Gita | Ausflug der Woche

Rundwanderung in St. Martin Passeier

Unser heutiger Ausflug bringt uns von St. Martin in Passeier im Talgrund zu den verstreuten Häusern des Weilers Matatz am Osthang der Texelgruppe.

Oberhalb des Dorfes steht an dominierender Stelle der stattliche Schildhof Steinhauser. Dessen damaliger Besitzer, Sebastian Prünster, ließ gemeinsam mit weiteren Bauern aus der Gegend im Jahr 1820 einen Wasserkanal erbauen, der das Wasser vom Kalmbach auf die Felder in St. Martin leitete. 1980 wurde das Bewässerungswasser in Rohre verbannt und der ehemalige Waal, so heißen diese Bewässerungskanäle im Vinschgau und Meraner Raum, in einen Wanderweg umgewandelt. Dieser Weg ist Teil unserer Rundwanderung. Wir starten dabei im Dorfzentrum von St. Martin/Passeier, gehen an der Kirche vorbei nordwärts in den Garberweg und über den Steinachweg leicht ansteigend aus dem Dorf hinaus, queren über eine Holzbrücke ein Bächlein und folgen nun der Markierung „Meraner Höhenweg“ bergauf. Der Weg verengt sich zum Steig und führt stramm empor, folgt kurz einer asphaltierten Höfezufahrt, verlässt diese wieder und stößt nach einem letzten Steilstück auf die Autostraße, die von St. Martin kommend zu den Matatzhöfen führt. Die Aufwärtsplackerei ist nun vorbei, wir folgen der Straße eben (gelbe Makierungen) talauswärts, kommen an der verlassenen alten Schule vorbei und sind nach wenigen Minuten, nach einem kurzen Rechtschwenk, beim Etappenziel und unserer Einkehr, dem Valtelehof, angelangt. Ab Dorf 1h 30 m. Nach der verdienten Rast gehen steigen wir auf einem Seiglein, der Markierung folgend, zur kaum befahrenen Asphaltstraße ab, gehen der Markierung „Meraner Höhenweg“ nach, verlassen diese beim Öhlerhof, beachten die Abzweigung nach St. Martin in der nächsten Kehre nicht und biegen beim Wegweiser „Waalweg“ links wieder in einen Steig ein. Leider führt der jetzt beginnende ebene Waalweg kein Wasser, nach 10 Minuten verbreitert er sich zu einem Güterweg, der nun „Teufelsteinweg“ heißt und führt nun angenehm, am steilen Hang, an Felsen, Wasserfällen und uralten Bäumen entlang, mit immer wieder schönen Ausblicken übers Tal bis kurz vor den Schildhof Steinacher. Der große Stein der dem Weg den Namen gab und um den sich eine Sage rankt, wo der Teufel bei einer Rast Spuren im Felsen hinterlassen haben soll, ist durch ein Schild und ein umlaufendes goldfarbenes Metallband gekennzeichnet. Nach einem letzten schmalen Steigstück mündet dieser Steig in unserer Aufstiegsweg, noch wenige Minuten und wir sind wieder im Dorf St. Martin angelangt.

Tourenlänge 9 km, Gehzeit 3h 20m, Höhenleistung 520 m, steiler Anstieg.

Der Valtelehof
Das Berggasthaus liegt auf fast 1200 m Höhe auf einer kleinen Geländeterrasse am Waldrand, oberhalb steiler Bergwiesen, mit prächtiger Aussicht zum gegenüberliegenden Hirzer und über das Passeiertal. Eine gemütliche Gaststube lädt zur Rast ein, bei schönen Wetter sitzt es sich im Garten gut. Ganz in der Nähe führt der Meraner Höhenweg vorbei, am Valtelehof finden müde Weitwanderer nicht nur herzhafte Bauernkost sondern auch Unterkunft in Ferienwohnungen oder einem Bettenlager. „Ohne den Meraner Höhenweg und die vielen Wanderer sähe es hier nicht so gut aus, wir liegen schon etwas abgelegen“ meint die Hausherrin, Frau Marlies Marth. Sie kocht gerne, auf der Speisekarte steht einfache Kost, Speck, Käse, Salate aus dem großen Garten, natürlich Knödel und Suppen, an den Sonn- und Feiertagen kommt ein Braten auf die Speisekarte. Der Ziegenbraten kommt dabei von den eigenen Ziegen, ebenso die Pseirer Spezialität im August, der Bocksbraten, für Nachschub sorgt Bauer Hermann Pircher mit seiner Ziegenherde, er ist nebenbei noch Obmann des Pseirer Ziegenzuchtvereines. Täglich gibt es frische Kuchen, wechselnd Obst-Blechkuchen oder Strudel. Alle drei erwachsenen Kinder arbeiten im Gastgewerbe und bringen so ihre Erfahrung mit ein, nebenbei sind sie musikalisch, spielen ein Instrument und es kann schon vorkommen, dass sie gemeinsam zur Freude der Gäste auf Gitarre, Ziehharmonika und Klarinette musizieren.
Gasthaus Valtelehof, Flon-Matatz-Str. 35, Tel. 0473 641 329, www.valtelehof.com, kein Ruhetag. Autozufahrt über St. Martin – Gewerbegebiet (Hoppe), 6 km.

Bergsteig nach Matatz

Blick übers Tal, nach Prantach

Der Valtelehof

Markierung Meraner Höhenweg

Wasserfall am Teufelsteinweg

 

Autor: Oswald Stimpfl

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