Società | Kommentar

Schlagabtausch

Eine Südtirolerin im Ausland macht sich Gedanken zu neuen Facebook-Gruppen, wie "Südtirol gegen kriminelle und gewalttätige Immigranten".
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Von Lederhosen und Speckknödeln
(Verallgemeinerung)

Bereits der Titel der Gruppe "Südtirol gegen kriminelle und gewalttätige Immigranten" enthält zwei Verallgemeinerungen, die mir zuwider sind: "Südtirol" und "Immigranten". Zum einen sind nicht alle in Südtirol dieser Seite freundlich gesinnt, wie diverse Kommentare und Beiträge zeigen. Auch ich zähle mich als Teil von Südtirol, finde die Gruppe jedoch geschmacklos. Zum anderen ist nicht jeder Immigrant kriminell und gewalttätig, doch eine Nebenwirkung der Wortwahl im Titel ist genau dieser Eindruck. Der Mensch neigt seiner Natur wegen grundsätzlich zur Verallemeinerung, was uns hinsichtlich der Evolution weitergebracht hat. Ich wage jedoch zu behaupten, dass wir es im 21. Jahrhundert nicht mehr nötig haben, uns dieser zu bedienen. Verallgemeinerung ist mit der Engstirnigkeit und Fremdenangst verwandt und zeitgleich unwahr. Man vergleiche: Südtiroler tragen Lederhosen und essen Speckknödel. Will sich denn jeder Südtiroler so definieren lassen? Nein?
Dann sollten wir auch jenen Aussagen gegenüber Vorsicht zeigen, die mit "den anderen" zu tun haben. "Immigranten" sind nicht kriminell und gewalttätig. Yousuf M., Karl Heinz W., Mohammed b.L., Massimo C., Charles M., sie sind gewalttätig. Man möge bitte personenspezifisch bleiben und nicht eine rassenspezifische Meinung verbreiten.

Von Nicht-Wissen und Falsch-Wissen
(Informationsmangel)

Ich betrachte die Seite nun weiter, lese Beitrag für Beitrag und Kommentar für Kommentar und komme zu dem Schluss, dass sowohl der Admin als auch die "Liker" der Seite Opfer von heillosem Informationsmangel sind. Als gebildeter Südtiroler darf sich (meiner offen gestanden nicht ganz so bescheidenen Meinung nach) nur jener bezeichnen, der seine Information nicht rein auf ein politisch beeinflusstes Tagblatt, sowie auf Negativität bzw. negative Nachrichten stützt. Weiters liest man wieder  Verallgemeinerungen und irreführende, aus der Luft gegriffene "Tatsachen", die, wie meine Mutter sagen würde, auf der Brennsuppe dahergeschwommen sind.
Etwas weniger einseitige Medien-, dafür mehr objektive Realitäts- und Feldforschung blieben zu wünschen. Persönlich würde ich jeden "Liker" und den Admin voran zu einem Informations-, Aufklärungs- und Sensibilisierungswochenende im Haus der Solidarität zwangsverpflichten. Ich wünschte, meine Landsleute würden etwas mehr auf unsere neuen Mitbürger zugehen, anstatt diese Zeit darauf zu verschwenden, im Internet ihre Unwissenheit kundzutun.

Ich wünschte, meine Landsleute würden etwas mehr auf unsere neuen Mitbürger zugehen, anstatt diese Zeit darauf zu verschwenden, im Internet ihre Unwissenheit kundzutun.

Vom Ausländerdasein

Ich bin seit fast sieben Monaten selbst Ausländerin, nämlich eine Südtirolerin in Ostafrika. Diesbezüglich fühle ich mich im Recht, Aussagen wie "Ausländer werden in Südtirol mit offenen Armen empfangen" als lächerlich und realitätsfremd zu bezeichnen. Dies daher, weil ich erst hier erlebt habe, was "mit offenen Armen empfangen" wirklich bedeutet, was rein gar nichts mit Wohlstand (ich bin als Studentin ohnehin chronischem Geldmangel unterlegen), sondern mit Anstand zu tun hat. Mir ist bewusst, dass ich als Weiße in diesem Land große Vorteile genießen darf, jedoch wurde mir das niemals von den Einheimischen zum Vorwurf gemacht. Im Gegenteil: Mir wurde erst kürzlich gesagt, dass ich durch meine Diversität alleine, mein Anderssein also, zur Weiterentwicklung beitrage; hier ist man weitaus aufgeschlossener und bereiter zu lernen, dies durch Konversation und Interaktion. Und doch ist es nicht leicht; ich bin und bleibe "anders", was sich allem voran schon durch meine Hautfarbe zeigt. Ich steche heraus wie ein bunter Hund. Der Unterschied zwischen mir und den Immigranten in Südtirol ist und bleibt jedoch, dass die Blicke, die mich treffen, weder feindselig noch in jeglicher Hinsicht abweisend sind. Im Gegenteil, man blickt mich einladend an, winkt, lächelt und grüßt. Kinder sind neugierig und aufgeregt hinsichlich meiner "Andersheit". Dies alles trägt täglich dazu bei, dass ich den Kampf mit der Hitze, dem Staub, dem Lärm der Stadt und allen anderen Schwierigkeiten, auf die ich stoße, bewältigen kann.
Ein Immigrant in Südtirol fühlt sich nicht willkommen. Laut der Meinung einiger "darf" er sich auch nicht willkommen fühlen, denn er ist "Gast" und hat als solcher gefälligst dankbar zu sein für die Brotkrumen, die wir ihm hinschmeißen. (Ich lasse an dieser Stelle die Dreistigkeit, mit der ein Asylant als "Gast" bezeichnet wird, bis auf ein Kopfschütteln unkommentiert).

Ich steche heraus wie ein bunter Hund. Der Unterschied zwischen mir und den Immigranten in Südtirol ist und bleibt jedoch, dass die Blicke, die mich treffen, weder feindselig noch in jeglicher Hinsicht abweisend sind. Im Gegenteil, man blickt mich einladend an,

Von Scheinheiligkeit und Oktoberfesten

Es ist schon geschmacklos, was man so liest. Einen neuen "Führer" bräuchten wir, so heißt es in einem Kommentar. Südtirol solle wieder "gesäubert" werden. Mir ist in meiner Zeit in Afrika scheinbar entgangen, dass arisch-rein wieder "in" und solche Aussagen wieder legal sind (als ich noch in Südtirol war, galt dies als Volksverhetzung und war strafbar). Unter dem Strich steht eine klare Idee: Es muss raus, dieses "Pack", das unsere Kultur und Religion "mit Füßen tritt".
Ich belächle meine MitbürgerInnen, die fleißig von jener Kultur schreiben, die sie selbst erst seit zwei bis drei Jahrzehnten erleben. Ich entschuldige mich, doch von Lausbuben und -gören, die von Kultur weniger verstehen als von der neuesten App für ihr Smartphone, lasse ich mich nicht über Kultur belehren. Dies beiseite gelegt, so frage ich mich doch, wie viele der "Urväter" sich wohl im Grabe umdrehen, wenn der Geist Adolf Hitlers wieder beschworen wird. Und ich frage mich auch, wie schwach unsere Kultur denn ist, wenn allein die Anwesenheit anderer sie zu erschüttern vermag. Und ist es wirklich die Ankunft der Immigranten, die unsere Kultur gefährdet, oder ist sie nicht schon lange vorher zu einer Parade von Oktoberfesten, Kirchtagen und Frühshoppen verkommen, in deren Bierstrom das "Erbe der Urväter" ersoffen ist? Unsere Religion werde überrannt von den Islamisten, so heißt es an anderer Stelle. Ich schicke voraus, dass der Kirchgang wohl für meisten der so kommentierenden zu einem Vorspann für sonntägliches Frühshoppen gilt, wenn er denn überhaupt praktiziert wird (dies ist selbstverständlich eine rein empirisch erfasste Meinung meinerseits); gehalten wird ja nicht, was gepredigt wird ("Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst", Lev 19,18)

Ich entschuldige mich, doch von Lausbuben und -gören, die von Kultur weniger verstehen als von der neuesten App für ihr Smartphone, lasse ich mich nicht über Kultur belehren.

Ich lebe zur Zeit in einem Land, in dem mehrere Religionen friedlich miteinander umgehen, hauptsächlich Christen und Muslime. De facto sind etwa 15 Prozent Muslime, was jedoch in keinster Weise negative Auswirkungen auf beide hat. Man schätzt und respektiert einander. Christen nehmen an Eid teil (das Ende des muslimischen Ramadan) und Muslime gehen mit ihren christlichen Freunden an Weihnachten in die Kirche. Kennenlernen, Aufgeschlossenheit und Toleranz sind der Schlüssel.

Von bunten Hunden und Ziegenböcken

Ich habe bereits erwähnt, dass ich mich in Afrika öfters als bunter Hund fühle. Das mag belustigend klingen, ist es aber nicht. Anders sein ist schwer. Ich unterscheide mich nicht nur in Hautfarbe, sondern auch in Kultur und zum Teil im Geist. Es gab und gibt Situationen, in denen ich verzweifeln will. Ich gestehe an dieser Stelle, dass mir in ein oder zwei Situationen selbst fast die Hand "ausgerutscht" wäre bzw. ich nicht ganz so höflich war. Als Tochter einer guten Mittelstandsfamilie, die sich offen gesagt niemals um ihr Leben sorgen musste, fällt es mir allerdings nicht allzu schwer, mich zu beherrschen. Ich schließe die Augen, atme tief durch, erinnere mich daran, dass ich jeder Zeit wieder nach Südtirol zurückkehren kann. Betrachtet man jedoch die Gegenseite, die Menschen, die sich Stunde um Stunde Sorgen machen (sei es aufgrund von Armut, Krieg oder anderem), die in einer "Ellbogenwirtschaft" leben, in der nur der Stärkere überlebt, fällt es da wirklich so schwer zu verstehen, dass man mit Abwehr und im Extremfall mit Gewalt auf eine in sich geschlossene Gemeinschaft von kleinbürgerlichen, nach Gewäsch süchtigen und gegen jede Art von Diversität feindseligen Südtiroler zugeht? Ich kann wieder nach Hause, wo meine Familie mit selbstgemachten Marillenknödeln auf mich wartet. Was erwartet den Immigranten bei der Rückkehr in seine Heimat, der – wie in den meisten Fällen – sein Land nicht wie ich auf der Suche nach Abenteuer und Sonne verlassen hat, sondern weil er musste? Auch Marillenknödel?

Sensibilisierung, Eingliederung und Aufgeschlossenheit auf beiden Seiten ist erforderlich. Doch wenn zwei sture Böcke, der eine Ausländer, der andere Einheimischer, aufeinander stoßen, wen wundert es, dass es kracht? Ich verunglimpfliche hier nicht die Gewalttaten, die von Ausländern verübt werden, doch ich verlange, dass die Gegenseite nicht die Gesamtschuld von den Einheimischen weist. Ergo: Hörner einziehen, Großmaul schließen und Ohren auf. Denn nur wer hört, der lernt.

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Sofia Steger Gio, 10/02/2014 - 22:02

In risposta a di Harald Knoflach

Lieber Harald, ich entschuldige mich, den Eindruck der Verallgemeinerung erweckt zu haben. Ich verstehe, worauf Sie anspielen und erkenne jetzt im Nachhinein auch die fehlerhafte Wortwahl in meinem Artikel an. So war das nämlich nicht gemeint; ich unterstelle natürlich nicht den SüdtirolerInnen, sie seien fremdenfeindlich. Ich unterstelle es Individuen, die ich -fälschlich- unter ihrer Herkunft zusammengefasst und nur durch ihre Feindseligkeit gegenüber Immigranten differenziert habe. Danke für den Hinweis und Verzeihung für den Fehler.

Gio, 10/02/2014 - 22:02 Collegamento permanente
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Harald Knoflach Ven, 10/03/2014 - 06:50

In risposta a di Sofia Steger

dieser "fehler" ist leider ein muster, dass man sehr sehr häufig beobachten kann und anders als bei dir habe ich schon oft die erfahrung gemacht, dass vermeintlich weltoffene menschen, die diesen "fehler" begehen, ihn nicht einmal erkennen.
die einfachste möglichkeit, latent rassistische texte als solche zu entlarven ist, wenn man die akteure einfach vertauscht. ersetze in deinem text einmal südtiroler bzw. südtirol durch afrikaner bzw. afrika und umgekehrt.
heraus kommt ein text, für den du mich (zurecht) gegeißelt hättest, hätte ich ihn so geschrieben. da stünde dann nämlich:

Diesbezüglich fühle ich mich im Recht, Aussagen wie "Ausländer werden in Afrika mit offenen Armen empfangen" als lächerlich und realitätsfremd zu bezeichnen.

Ein Immigrant in Afrika fühlt sich nicht willkommen.

fällt es da wirklich so schwer zu verstehen, dass man mit Abwehr und im Extremfall mit Gewalt auf eine in sich geschlossene Gemeinschaft von kleinbürgerlichen, nach Gewäsch süchtigen und gegen jede Art von Diversität feindseligen Afrikaner zugeht?

Ven, 10/03/2014 - 06:50 Collegamento permanente
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tom tuli Gio, 10/02/2014 - 22:25

das übliche linksgrüne realitätsferne geschwafel - kennen wir bereits auf Salto. dass Blogger und Journalisten mehrheitlich links sind, ist bekannt, und dass sie IHRE Meinung als Wahrheit stilisieren auch. alles andere ist RECHTS/rechtsradikal/faschistisch/ausländerfeindlich/fremdenfeindlich/menschenfeindlich/frauenfeindlich usw......ist klar, dass man als weißer in Afrika mit offeneren armen empfangen wird, da es keine Horden von weißen sind die einwandern....wenn - wie in Europa oder zb bei uns in Südtirol innerhalb von 15 jahren sich der ausländeranteil von 9% (2014) auf 19% (prognose) vergrößert - die Migration auch in Afrika oder Asien so stattfinden würde, dann würden sich auch die hiesigen menschen darüber Gedanken machen. unkontrollierte Migration birgt gefahren und schürt Fremdenfeindlichkeit, zumal sich die einheimischen menschen (egal ob man in Afrika oder Europa wohnt und die Migranten weiße oder schwarze sind) in ihren Traditionen, werten usw bedroht fühlen, und das mit recht, wenn sie drohen zu einer Minderheit im eigenen land zu werden - langfristig gesehen, da die Migration nie aufhören wird. menschen, die natürlich realitätsfern sind und denen eigene Traditionen egal sind, ist diese Entwicklung natürlich genehm oder ganz einfach egal. kopfschüttel!

Gio, 10/02/2014 - 22:25 Collegamento permanente
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julian burchia Ven, 10/03/2014 - 20:56

In risposta a di tom tuli

Sehr gewagte Aussagen die Sie von sich geben. Jedoch verstehe ich nicht worauf Sie hinauswollen. Konstruktive Kritik sieht anders aus. Da werden keine anderen Meinungen niedergetrampelt, da bemühen sich alle Beteiligten sich Gegenseitig zu bereichern durch Gegen- oder Für-Argumente, alternative Vorschläge und neue Perspektiven. Da stellt sich mir die Frage, wenn doch nach Ihrer Meinung alles Blödsinn ist was auf Salto geschrieben wird, warum nehmen Sie sich dann die Mühe einen Kommentar dazu zu schreiben und sich an der Auseinandersetzung zu beteiligen? Dafür kann es zwei Gründe geben, oder Sie fühlen sich in Ihrer Meinung angegriffen und verletzt, weil ein Großteil Ihrer Freunde und Bekannten anders denkt, oder aus reinem Vergnügen, oder wegen beidem. Ich spreche aus eigener Erfahrung wenn ich sage, dass es nicht leicht ist Flüchtlinge bei sich zu beherbergen. Erstens ist es strafbar und zweitens wird man sofort von allen Nachbarn aufgefordert die Person so schnell wie möglich weg zu schicken, sonst würden sie die Polizei holen. Im Flüchtlingszentrum hatten wir auch keinen Erfolg und so musste mein Freund nach Mailand ziehen, um dort sein Glück zu versuchen. Auf jeden Fall hat mir dies sehr deutlich gezeigt wie ungerecht die Welt doch ist. Ein Europäer kann die ganze Welt bereisen, und lebt in Überfluss und Reichtum. Doch worauf stützt sich dieser Reichtum. Seit über 500 Jahren tyrannisieren die Europäer den Rest der Welt. Das ist die Realität!!! Der Kolonialismus hat bis heute kein Ende genommen! Das ist die Realität!!! Kommt dann ein "Ausländer" der auch ein so schönes, priviligiertes Leben haben will, und sich eigentlich nur das zurückholt, was ihm eigentlich, wie jedem Menschen zusteht, nähmlich "Würde", dann kriegt der Europäer Angst von seinem Kuchen etwas abgeben zu müssen. Wer ist hier kriminell? Und wer ist hier realitätsfern? Achten Sie bitte auf Ihre Wortwahl. Währen Sie selbst der Realität ein kleines Stück näher, dann würden Sie mehr Respekt vor solchen Auseinandersetzungen haben. Ich wünsche Ihnen viele Momente die Sie der Realität näher bringen.

Ven, 10/03/2014 - 20:56 Collegamento permanente
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andrew_catalan… Ven, 10/03/2014 - 21:12

In risposta a di julian burchia

"Seit über 500 Jahren tyrannisieren die Europäer den Rest der Welt. Das ist die Realität!!! Der Kolonialismus hat bis heute kein Ende genommen! Das ist die Realität!!!">>>> Was haben Araber oder Afrikaner mitlerweile getan um sich einen ernsten Staat und ein Wirtschaftsystem zu errichten ? Einfach nichts. SO schauts leider aus. Japaner und Südkoreaner haben vom Westen gelernt und in ihrer Heimat einen anständigen Staat errichtet. Nun warum können das die anderen nicht tun ?

Ven, 10/03/2014 - 21:12 Collegamento permanente
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julian burchia Ven, 10/03/2014 - 21:40

In risposta a di andrew_catalan…

Ich verstehe nicht wikrlich worauf Sie hinaus wollen. Aber bitte: Woher nehmen wir die Überzeugung, dass unsere Form und Vorstellung eines Staates und eines Wirtschaftssystems die richtige ist? Kann es nicht einfach sein, dass "Araber" und "Afrikaner" andere Vorstellungen von einem guten Zusammenleben haben? Fakt ist, dass zahlreiche Länder des "globalen Südens" nicht die Möglichkeit haben stabile Wirtschaftssysteme aufzubauen, aufgrund der Vormachtstellung der westlichen Staaten und deren in die Knie zwingenden Freihandelsabkommen. Sollten Sie an dem Thema interessiert sein, empfehle ich das Buch: Nord-Süd-Beziehungen. Kolonialismen und Ansätze zu ihrer Überwindung. Von Birgit Englert, Ingeborg Grau und Andrea Komlosy 2009. Ist übrigens auch ein spannender Artikel zum Sonderweg Japans enthalten.

Ven, 10/03/2014 - 21:40 Collegamento permanente
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tom tuli Gio, 10/02/2014 - 22:49

langweilig, langweilig, langweilig auf diesem Salto....immer diese ganzen linksradikalen Blogger und Journalisten, die ihre pseudotolerante Wahrheit gepachtet haben wollen in ihrer realitätsfernen kunstwelt, in der sie sich begeben und leben. wo lebt ihr eigentlich? auch im realen leben? manchmal möchte man hoffen, dass auch ihr einmal der "Realität" näher kommt und einmal aus euren tagträumen aufwacht. mir gehen diese ganzen achstudierten, wohlbehüteten, gutverdienenden, in tollen Wohnungen lebenden Akademiker, die modern sein wollen, und deshalb grün denken, essen und handeln, einfach nur mehr auf den geist. geht hinaus auf die straße, tagsüber, nachts, in gewisse viertel und macht die ohren und augen auf. wenn euch die Migranten ja so toll vorkommen, dann nehmt doch bei euch zu hause so viel ihr könnt auf und lasst uns bitte mit euren Belehrungen in ruhe. ich sage immer zu meinen lesbischen Freundinnen, nehmt bei euch zu hause leute auf, nur zu, nehmt muslimische Migranten auf, mal gucken, was die dann zu eurem lesbischen lebenstil sagen, ob sie euch dann auch noch so genehm sind wie zuvor. ;-) ich kenne genug integrierte zuwanderer, und diese respektiere/schätze und achte ich, und den rest sehe ich mit anderen augen, und zwar mit gemischten gefühlen. wer gast ist muss sich anpassen. das gilt für mich, der ich in saudiarabien wohne, wie auch für den Saudi, der bei uns lebt. schluss, aus, basta, da gibt es nichts mehr zu diskutieren.

Gio, 10/02/2014 - 22:49 Collegamento permanente
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Nord licht -r Ven, 10/03/2014 - 20:55

könnten kommentare töten, gäbe es hier einige leichen. shame on you.es geht um den menschen, nicht die kultur. der keim von gewalttaten fruchtet am besten auf beispielsweise solchen kommentaren wie hier zu lesen. zum glück ist salto alkoholfrei.

Ven, 10/03/2014 - 20:55 Collegamento permanente
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Waltraud Astner Sab, 10/04/2014 - 18:12

Muss Tom Tuli recht geben. Mit intellektuellem Geschwafel, Kleinreden und Ignorieren ist dem Ausländerthema nicht gedient. Tatsächlich gibt es schon heute und in Zukunft erst recht Probleme, die wir vorbehaltlos anzusprechen haben, weil sie den Menschen unter den Nägeln brennen. Da wäre zunächst die unkontrollierte Zuwanderung zu nennen. Laut geltender Gesetzeslage können nur Menschen um Aufenthalt ansuchen, wenn sie Wohnung und Arbeit nachweisen können. Da es sich bei den Jobs meist um Arbeit im unteren Lohnsektor handelt, kann niemand verstehen, warum ganze Familien hier sind, in denen meist nur ein Mitglied arbeitet (zeitweise), und damit offensichtlich nicht alle versorgen kann. Die Anzahl der arbeitslosen Ausländer soll in die Tausende gehen. All diese Nicht EU Bürger leben auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung und genießen alle Sozialleistungen. Nächstes Problem ist die mangelnde Bereitschaft zu Bildung und Integration. Obwohl es genügend Angebote zum Sprachenlernen gibt, werden diese nicht wirklich genutzt. Kinder, obwohl hier geboren, erlernen die Sprache nur bis zu einem bestimmten Niveau, das einen Besuch der Oberschule nicht ermöglicht. Der Grund dafür ist jener, dass sich die meisten abschotten, sie lassen sich obwohl eingeladen häufig nicht dort blicken, wo andere Familien sich aufhalten und bilden Parallelgesellschaften. Natürlich gibt es auch einige gut integrierte Ausnahmen, die sich aber dann wirklich assimilieren müssen. Das heißt sie müssen sich unserer Lebensweise, unserer Sprache und unseren gesellschaftlichen Gepflogenheiten anpassen. Denn wenn man ihnen schon äußerlich anmerkt, wessen Kultur und Religion sie sich unterordnen (müssen), vor allem die Frauen, dann passen sie nicht in unsere von Aufklärung , Humanismus , Gleichberechtigung .......geprägten Gesellschaft, wo freies Handeln und sich Entfalten die Basis ist und wo sich jeder nach Möglichkeit einbringen soll und kann. Diesen Gepflogenheiten unserer Gesellschaft müssen Migranten, Männer wie Frauen sich vorbehaltlos öffnen. Gezielt zu nennen sind da leider Migranten aus dem muslimisch geprägten Kulturkreis, die oft keinerlei Anknüpfungspunkte finden bzw. suchen.
Wenn Einheimische aber merken, dass es den Migranten wirklich und ernsthaft um eine Eingliederung in die Gesellschaft geht, wird ihnen von allen in jeglicher Weise Unterstützung zuteil, habe das oft genug erlebt. Von Ausgrenzung keine Spur .
Wenn diese Äußerungen Rassismus sind, dann deklariere ich mich hiermit als Rassistin.

Sab, 10/04/2014 - 18:12 Collegamento permanente
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Sabina Frei Sab, 10/04/2014 - 19:03

In risposta a di Waltraud Astner

Zu Ihrem Text eine Frage: wo ziehen Sie die Grenzen „unserer“ Kultur? Ich meine, Sie und ich, wir kennen uns nicht, aber Ihrer Logik folgend dürften wir dieselbe, gemeinsame Kultur haben, weil wir beide Südtirolerinnen deutscher Muttersprache sind. Trotzdem glaube ich aus Ihrem Text ableiten zu können, dass es einige Unterschiede in unserem Kulturverständnis gibt. Daraus folgt eine zweite Frage: in welche Kultur sollen sich MigrantInnen assimilieren? In Ihre oder in meine oder zuerst Sie in meine oder ich in Ihre und dann haben wir eine Einheitskultur, in die dann alle anderen….?
PS rund 7,5% der Schülerinnen und Schüler an Südtirols Oberschulen haben keine italienische Staatsbürgerschaft. Bei einem Ausländeranteil an Südtirols Wohnbevölkerung von insgesamt 8,8% und einem wahrscheinlich etwas höheren Anteil an ausländischen Jugendlichen im Oberschulalter (genaue Zahlen habe ich hierzu nicht) lässt sich sagen, dass Jugendliche mit nicht-italienischer Staatsbürgerschaft welche eine Oberschule besuchen im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung in ihrer Altersklasse etwas unterrepräsentiert sind. Wohl kaum aber, dass der Oberschulbesuch eine Ausnahme darstellt.

Sab, 10/04/2014 - 19:03 Collegamento permanente
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andrew_catalan… Sab, 10/04/2014 - 21:52

In risposta a di Sabina Frei

" in welche Kultur sollen sich MigrantInnen assimilieren?">>>>>> Migranten und auch die Italiener sollen sich in die (Deutsch)Tiroler Kultur assimilieren. Für die Welschtiroler die hier leben ist es viel leichter, aber alle sollen es tun. Passiert das nicht dann entstehen soziale Fremdkörper (durch freiwilliger ausgrenzung) und das bringt nur Probleme mit sich. Solch ein Phänomen ist klar im Fall der Bozner italiener zu beobachten: sie wollen sich einfach nicht als Tiroler fühlen und machen einfach nichts um solch einen Prozess zu fördern: dadurch bilden sie andauernd einen sozialen Fremdkörper im Land. Das Resultat ist eben der sog. "Disagio" der eben nicht existieren würde wenn ein Assimilationsprozess erfolgreich durchgeführt worde wäre. Also die Situation Südtirols zeigt ganz genau dass die Assimilation eigentlich der einzige Weg ist.

Sab, 10/04/2014 - 21:52 Collegamento permanente
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Thomas Kobler Dom, 10/05/2014 - 02:04

In risposta a di andrew_catalan…

Haben sie sich eigentlich irgendwo den Kopf gestoßen? Die Italiener sollen sich in die Deutsch-Tiroler Kultur assimilieren? Wie sieht das aus? Müssen die dann alle Tirolerhüte aufsetzen, reden wie die Tscheggl und ständig Knödel und Speck essen? Sie sind doch nicht mehr ganz bei Trost, mal im Ernst.

Ich sage ihnen mal was: Ihre komischen deutsch-tümmelnden Allmachtsphantasien können sie sich abschminken. In spät. 10 Jahren wird der Ausländeranteil so sehr gewachsen sein, es wird noch viel mehr Mischehen als jetzt schon geben und daraus werden Kinder hervorgehen und ihr sog. "Tiroler" werdet langsam aber sicher aussterben und spätestens in 100 Jahren wird von euch nicht mehr viel übrig sein. Und wissen Sie was das Tolle daran ist? Sie können einfach gar nichts dagegen tun, außer wie Rumeplstilzchen im Kreis springen, der Lauf der Geschichte ist unaufhaltsam und das ist doch auch mal eine tolle Erkenntnis.

Dom, 10/05/2014 - 02:04 Collegamento permanente
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Thomas Kobler Dom, 10/05/2014 - 11:19

In risposta a di andrew_catalan…

Ausgegrenzt habe ich mich sicher nicht, viel mehr grenze ich mich freiwillig von so Leuten ab wie Ihnen. Ich werde niemals sein wie Sie und das ist eigtl. ziemlich beruhigend muss ich sagen. Ihnen ist also wirklich nicht ganz klar, mit welchen Begrifflichkeiten Sie hier rumschmeißen und welche Folgen und Auswirkungen die versuchte Assimilation z.B. in der Kolonialzeit hatte.

Dom, 10/05/2014 - 11:19 Collegamento permanente
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klemens hacht Sab, 10/04/2014 - 21:17

In risposta a di Waltraud Astner

frau waltraud astner, ich gebe ihnen völlig recht, dass unsere kulturellen errungenschaften in bezug auf menschrechte und menschenpflichten, die sich aus der aufklärung, humanismus und demokratischen bewegungen kristallisierten, der angelpunkt unserer gesellschaft sind und die es zu lehren, verteidigen und weiterzugeben gilt, ferner eben auch den zugewanderterten personen. allerdings hat uns die aufklärung auch werkzeuge mitgegeben WIE man das tut und besteht weniger aus diesen ständigen, einseitigen schuldzuschiebungen als vielmehr im suchen von lösungen. teilweise sind sie auch schon da, wenn man ihnen endlich mal raum geben würde, statt nur dem fingerzeig. begriffe wie "assimilierung" und ferner "parallelgesellschaften" hingegen sind gefährliche worte, mit denen man unseren freiheitsbegriff vernichten kann und sie werden dazu auch politisch missbraucht. ich will jedenfalls in keinem ort der welt assimiliert werden und meine eigene kultur oder meinen lebensentwurf leugnen, was nicht heisst, dass ich mich anderswo nicht an die gesetze halte. assimilieren und verhindern von parallelgesellschaften bedeutet, man muss chinatown in manhatten und die tiroler dörfer in südamerika verbieten, man muss die amish people, die mormonen verbieten, im weitesten sinne religionsfreiheit abschaffen und alle alternativkulturen verbieten, gewisse rechtspopulistische parteien würden ja das nur allzugerne tun. integration ist auch keine einbahnstrasse, man muss auch auch positive anreize schaffen: sie sehen ja, je mehr migranten in den europäischen grossstädten ignoriert werden, umso mehr probleme entstehen. dass es viel positive unterstützung ausserhalb von den üblichen sozialgeldern gibt, stimmt ja oft nicht: als beispiel, kennen sie in den wohnungsanzeigen in südtiroler medien den "einheimischenschmäh"? man wundert sich dann, wenn migranten in sozialwohnungen wohnen oder findige leute sie in abgewrackten kondominien verbunkern, wo dann natürlich wieder der fingerzeig kommt. ich sehe da nicht die von Ihnen so wichtige und für das wohl der gesellschaft geforderte gleichberechtigung. aufklärung, humanismus, freiheitsbegriffe auf basis unserer menschenrechte bringen nichts, wenn ein grossteil "unser eigenen" leute diese begriffe unserer grundkultur nicht formulieren oder leben können und vielleicht sollte man deswegen schon darüber ein wenig INTELLEKTUELL SCHWAFELN. damit wir sie den zuwanderern auch erklären können.

Sab, 10/04/2014 - 21:17 Collegamento permanente
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Waltraud Astner Dom, 10/05/2014 - 00:05

@Sabrina Frei
Wie Sie richtig festgestellt haben, dürften wir eine gemeinsame Kultur haben; woher Sie aber ableiten, dass wir ein unterschiedliches Kulturverständnis haben und ob sich Migranten oder Sie oder ich in die jeweils andere? Kultur zu integrieren haben, weiß ich nicht (intellektuelles Geschwafel?)
Zu den Zahlen an Südtirols Oberschulen: Schüler ohne ital. Staatsbürgerschaft können auch solche mit deutscher oder österreichischen Staatsbürgerschaft oder andere EU Bürger sein. Ich bezog mich allerdings (wahrscheinlich zu ungenau erklärt) auf Nicht EU Bürger aus nicht europ. Kulturkreis. Habe auch nicht genaue Zahlen, aber die Beobachtung der Sprachkenntnisse (Deutsch), der Grund- und Mittelschüler (nicht aller), lässt den Schluss zu, dass damit keine Matura zu schaffen ist.
@Mateo Taibon
An welcher Stelle Sie in meinem Kommentar ein Selbstlob entdecken, erschließt sich mir nicht. Genannte kulturelle Errungenschaften (vielleicht war es dieses Wort, allerdings nicht von mir, sondern von Ihnen erwähnt), waren schlicht und einfach Prozesse, die sich im sog. Abendland abgespielt haben und deren "Ergebnisse" wir heute leben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Absolutismus, Kolonialismus usw. waren ebenfalls Tatsachen und Tadel muss zugelassen werden, wüsste nicht dass ich das negiert hätte. Wir sind anderen weder über- noch unterlegen, unsere Lebensweise ist heute eben diese, nämlich das Resultat bestimmter Prozesse (neutrale Fakten).
@Klemens Hacht
Habe deutlich geschrieben, dass mit "Assimilierung" NICHT der Verzicht auf eigenen Lebensentwurf oder gar Religion gemeint war, sondern dass man sich der Lebensweise, Sprache , gesellschaftl. Gepflogenheit anpassen sollte. Merkwürdig fand ich den Vergleich mit in sich räumlich abgeschlossenen Alternativkulturen (Amish, Hutterer, Tiroler Dörfer), die sich deutlich von der Situation unserer Migranten unterscheiden.
Ob Migranten wirklich in Großstädten ignoriert werden erscheint mir unwahrscheinlich, Tatsache ist aber, dass sich sehr viele hier niederlassen, ohne auch nur im Entferntesten eine Arbeitsmöglichkeit zu haben und trotzdem alle Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Das muss ja soziale Spannungen erzeugen. Jene hingegen, die sich einbringen wollen (Sprache, Schule, Berufsausbildung), haben eine Chance auf qualifizierte Arbeit und Wohnung (soviel zur Gleichberechtigung).
Dass ein "Großteil" unserer Leute die Begriffe unserer Grundkultur weder formulieren noch leben können, ist eine starke Aussage.

Dom, 10/05/2014 - 00:05 Collegamento permanente
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klemens hacht Dom, 10/05/2014 - 03:52

In risposta a di Waltraud Astner

@Waltraud Astner es wird schwierig mit den begriffen, wenn man nicht eindeutig definiert, was man damit meint. so können lebensweisen und gesellschaftliche gepflogenheiten vieles bedeuten und es sind auch keine fixen werte. aber was mich wirklich stört, der schwerpunkt der "problemschuld" liegt immer einseitig auf eine personengruppe gerichtet. glauben sie wirklich, dass man mit der haltung spannungen abbaut, dass man lösungen oder positives miteinander findet? wenn es missbrauch von sozialleistungen gibt, dann liegt es in erster linie an den gesetzen, denn "sozialmissbrauch" in dem sinne wie man es den migranten vorwirft, machen auch nichtmigranten. ich habe dazu genügend beispiele im laufe meines lebens kennengelernt. ausserdem werden ad hoc niemanden sozialleistungen nachgeschmissen, es gibt da strenge regeln und verfahren.....wenn sich migranten nicht in die gesellschaft eingliedern und man fordert das, dann muss man dafür anreize schaffen. in wien waren die ca. 25% migranten 30 jahre lang "fremdkörper", weil sie ignoriert worden sind. sie wurden von der politik als gäste betrachtet, von der bevölkerung stets als fremde und diese rolle verinnerlichten sie auch, kurioserweise machte man das ihnen mit klassischem fingerzeig zum vorwurf. sie waren in keinen öffentlichen ämtern, wurden von den medien als sichtbare mitbürger totgeschwiegen, ausser es ging um verbrechen oder ausländerfeindlichkeit. viel zu spät hat die stadt verstanden, was zu tun ist, nämlich, dass man auf die leute zugehen muss, sie mit öffentlichkeitsarbeit anspricht. mittlerweile gibt es, wenn auch immer noch wenig, migranten oder leute mit migrationshintergrund in polizei, politik, medien, ämtern, das gefühl in der gesellschaft ist eindeutig positiver, diesen entwicklungsprozess habe ich selbst miterlebt...dies sind nur minimale einstiegsbeispiele von einem komplexen thema, das man als solches anerkennen muss, wenn man probleme lösen will und sich nicht nur von reinem unbehagen treiben lässt.

Dom, 10/05/2014 - 03:52 Collegamento permanente
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klemens hacht Dom, 10/05/2014 - 19:29

In risposta a di andrew_catalan…

sie müssen schon genauer lesen um das ganze zu verstehen, ausgrenzen passiert hier auf dauer auf beidseitigkeit. übrigens sie persönlich grenzen sich mit ihren teilweise recht extremistischen sichtweisen und weltbildern ja auch freiwillig aus, indem sie den bozner italienern ihre identität berauben wollen, als "tiroler" die aktuelle katholische kirche nicht anerkennen, von einem monarchistisch, totalitärem tirol-staatsgebilde schwärmen. nehmen sie für ihre nichtintegration in der modernen südtiroler geselllschaft auch die verantwortung oder kann man das mal ganz wertfrei lassen im sinne pluralisitischer haltungen?

Dom, 10/05/2014 - 19:29 Collegamento permanente
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andrew_catalan… Dom, 10/05/2014 - 19:39

In risposta a di klemens hacht

Ich fühle mich im Heimatland Tirol natürlich nicht ausgegrenzt auch wenn ich eine spezisfische und sehr traditionelle politische einstellung habe. Aber da sie selbst Tirol als provinziell bezeichnen und sie es notwendig haben in der stark degradierten Garibaldistrasse zu gehen um sich als Kosmopolit zu fühlen und dazu auch noch gegen den Abriss eines Faschistischen Denkmal sind, dann ist es doch klar wie stark sie hier tatsächlich ausgegrenzt sind.

Dom, 10/05/2014 - 19:39 Collegamento permanente
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Sabina Frei Dom, 10/05/2014 - 11:37

In risposta a di Waltraud Astner

Danke, das ist aber großzügig, dass Sie meine kurzen Ausführungen als intellektuell bezeichnen, da dürfen Sie gern auch dazuschreiben, dass es Geschwafel ist.
Und ja, ich bestätige hiermit, dass wir ein unterschiedliches Kultur- und Identitätsverständnis haben, das ist das Ergebnis einer Gegenüberstellung zwischen dem was Sie schreiben und was ich denke. Ich bin Südtirolerin und das heißt für mich mehr, als hier zu leben und deutschsprachig zu sein. Nicht etwas Besseres, sondern mehr. Mehr im Sinne von Carmine Abate, der von einem „vivere per addizione“ spricht.
Sie schreiben „Ich bezog mich allerdings (wahrscheinlich zu ungenau erklärt) auf Nicht EU Bürger aus nicht europ. Kulturkreis. Habe auch nicht genaue Zahlen, aber die Beobachtung der Sprachkenntnisse (Deutsch), der Grund- und Mittelschüler (nicht aller), lässt den Schluss zu, dass damit keine Matura zu schaffen ist.“ Die Matura kann in Südtirol auch an einer italienischen Oberschule geschafft werden, passiert auch (http://www.provincia.bz.it/astat/download/JB2013_K5.pdf). Wenn es Ihnen jedoch nicht so sehr um die grundsätzliche Unterstellung der Unfähigkeit von MigrantInnen ging, eine Oberschule zu besuchen, sondern vielmehr darum, dass Mehrsprachigkeit ein Ziel für alle hier lebenden Menschen sein soll (und dass hierfür auch Voraussetzungen zu schaffen sind), dann kann ich Ihnen nur Recht geben.
Als letztes würde ich Sie jetzt natürlich gerne fragen, was „nicht-Europäer aus einem nicht europäischen Kulturkreis“ sind? Also wer nun zu Europa gehört und wer nicht und ob Europäer aus einem europäischen Kulturkreis die in Südtirol leben (eher, alle, mehrheitlich) Deutsch können, im Gegensatz zu den anderen? Wenn das zu geschwafelt ist, dann vergessen Sie meine Frage einfach, das passt!

Dom, 10/05/2014 - 11:37 Collegamento permanente
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julian burchia Dom, 10/05/2014 - 17:45

Nehmen wir doch einmal an, es gäbe die Möglichkeit diese Diskussion dahin zu führen, dass alle Beteiligten ernst genommen und verstanden werden und jeder und jede etwas daraus lernen kann. Wie könnte das passieren?
Ich glaube zu aller erst müssten alle Beteiligten die Fähigkeit entwickeln die andere Meinung zu verstehen und besonders auch den Versuch starten die Situationen zu erkennen die zu solchen Meinungen führen. Wenn es Leute gibt die sich Sorgen machen, weil ihre Traditionen und ihre Kultur beim aussterben ist, dann ist das genauso ernst zu nehmen, wie die Angst jener Personen die sich um die zunehmenden rassistischen Tendenzen in diesem Land Sorgen machen.
Es hat mich viel Überwindung gekostet anzunehmen, dass es Menschen gibt die sich hier um das Aussterben unserer Kultur sorgen. Doch ich glaube es jetzt nachvollziehen zu können. Wenn wir Südtirol mit einem Ureinwohnervolk im Amazonasgebiet vergleichen, dann können wir auf wundersame Weise verstehen wie unterschiedliche Meinungen und Ängste zustande kommen. Auch die Ureinwohner kämpfen um die Aufrechterhaltung ihrer Kultur und sehen im weisen Menschen der mit seinen Maschinen durch den Urwald rattert die unmittelbare Gefahr ihre eigene Kultur zu verlieren. Genauso fürchten Südtiroler den starken Zuwachs von fremden Kulturen die dazu beitragen könnten die eigene Kultur auszulöschen. Es gibt aber sehr wohl bedeutende Unterschiede zwischen Südtirol und dem Urwaldgebiet. Zum einen ist Südtirol ein Land in welchem die Ureinwohner eine bedeutend priviligiertere Position einnehmen als die Zugewanderten. Die Ureinwohner Südtirols sitzen eindeutig am längeren Hebel, da sie es sind die durch eine besondere Autonomie Politik und Wirtschaft gestalten können. Im Urwaldgebiet ist dies anders. Dort kämpfen die Ureinwohner darum ihren eigenen gewohnten Lebensraum zu erhalten. Leider sehr oft ohne Erfolg, da die „Zuwanderer“ mit riesigen Traktoren kommen, alles abholzen und Plantagen errichten, wo kein Platz mehr für das ursprüngliche Leben der Ureinwohner bleibt. Aus diesem Grund würde ich behaupten, dass es keinen Grund zur Panik und Massenhysterie geben müsse, da die Aufrechterhaltung der Südtiroler Kultur eigentlich gesichert ist. Menschen denen diese Werte und Gepflogenheiten wichtig sind kümmern sich seit Generationen, dass traditionelle Feste gefeiert und traditionelle Gerichtet bewahrt und weitergegeben werden. Ob jetzt in den Ballungszentren oder auch am Land mehrere Kulturen auf engeren Raum zusammenleben mag wohl einen leichten Einfluss auf gewisse Menschen nehmen, doch ist die Kultur dadurch noch lange nicht bedroht. In der Zeit der faschistischen Italienisierung war es anders. Dort wurde die Deutsche Sprache verboten und die Südtiroler Kultur ernsthaft angegriffen. Darum verstehe ich auch warum wir Südtiroler so sensibel auf dieses Thema reagieren, doch möchte ich nochmals erwähnen, dass dies heute ganz anders ist und kein Grund zur Sorge besteht. Viel deutlicher zeigt sich mir persönlich die Gefahr durch eine ganz andere Kultur die seit mehreren Jahren auf die schöne Region Einfluss genommen hat. Ich spreche dabei von der Kultur des Massenkonsums, der Ellbogengesellschaft und des kapitalistischen Unternehmertums die uns dazu führten den Bezug zur Natur allmählich zu verlieren und heute unsere wahren Werte ernsthaft gefährden. Aber das ist ein anderes Thema und sollte daher auch an anderer Stelle diskutiert werden.
Kommen wir nun zu den Besorgnissen vor zunehmenden rassistischen Tendenzen. Auch diese Angst ist ernstzunehmen. Nur allein die Tatsache, dass unsere Großväter und Großmütter an ihrer eigenen Haut erleben mussten, was kollektive Ausgrenzung und Verfolgung bedeutet, sollte uns dazu bewegen mit viel Respekt und Achtung an dieses Themen heran zu gehen. Selbst die Südtiroler wurden verfolgt und ihre Kultur wurde ernsthaft bedroht. Wollen wir nun das Leid das unsere Großeltern erfuhren auch anderen Menschen antun? Menschen die in vielen Fällen aus Ländern kommen, in denen soziale, politische und wirtschaftliche Instabilität als normal gelten und die selbst nicht für diese Situation verantwortlich gemacht werden können? Wenn wir uns im klaren sind, dass wir nicht um unsere eigene Kultur fürchten müssen, können wir uns auch schrittweise öffnen und – wie im Artikel geschrieben steht – Fremde mit offenen Armen begrüßen. Das sind die wahren Werte die wir eigentlich alle in uns tragen. Nur die Angst, die in uns dominiert, verhindert uns diese Werte zur Geltung kommen zu lassen. Zuwanderer verhalten sich nicht wie der weise Mensch im Amazonasgebiet. Sie kommen nicht mit großen Traktoren und wollen das ganze Land verwüsten und uns unseren Lebensraum nehmen. Sie kommen in den meisten Fällen und nach meiner Einschätzung sehr schüchtern zu uns und sind froh, wenn sie bei uns Arbeit finden, um ihre Existenz zu sichern. Dabei stört es mich nicht, wenn ein Engländer, der bei uns wohnt um vier Uhr Nachmittags ein Teekränzchen macht. Da sehe ich die eigene Kultur nicht bedroht. Und wenn Muslime ihre religiösen Feierlichkeiten öffentlich abhalten könnten, dann würde es mich erfreuen zu erkennen, wie wahrhaftig groß und weise dieses kleine Volk der Südtiroler ist, die fremde Kulturen akzeptieren, wissend, dass es in Zukunft immer noch gleich viele Dorffeste und Kirchtage geben wird.
Ich danke von Herzen Sophia Steger für diesen Artikel, der es geschafft hat die Menschen dazu zu bewegen verschiedene Ansichten preis zu geben, um so in der Auseinandersetzung der Realität näher zu kommen. Ist doch egal wenn wir anderer Ansichten sind, nein, eigentlich ist es doch sehr bereichernd. Ich bedanke mich auch bei allen Diskussionsbeiträgen die mich dazu bewegt haben ernsthaft über die Sache nachzudenken. Ich hoffe ihr könnt einiges davon nachempfinden und bin gespannt auf eure Rückmeldungen.

Dom, 10/05/2014 - 17:45 Collegamento permanente
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Waltraud Astner Dom, 10/05/2014 - 20:51

@Sofia Steger
Wahrscheinlich ist es so , dass ich ständig missverstanden werde weil ich mich offensichtlich unklar ausdrücke. Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich nur von Dingen spreche, die ich aus Erfahrung kenne. Deshalb kann ich auch nur die Deutschkenntnisse der ausländischen Grund- und Mittelschüler beurteilen, und die sind leider meist nicht so beschaffen, dass es zu einer Matura an einer Oberschule mit deutscher Unterrichtssprache reichen wird. Wie hoch der Anteil an den italienischsprachigen Oberschulen ist, weiß ich nicht. Vielleicht kann man der Meinung sein, dass es ausreicht, wenn Migranten vorwiegend die Matura an italienischsprachigen Oberschulen absolvieren (sofern das stimmt), wenn Migranten aber vorhaben längerfristig in Südtirol zu bleiben, wäre eine gute Kenntnis der deutschen Sprache und der damit zusammenhängende Zugang zu höherer Bildung, zwecks Integration schon wünschenswert, was leider oft nicht der Fall ist. Tatsache ist auch, dass Kinder aus Eu Ländern die deutsche Sprache eher schneller und gründlicher erlernen, als jene z.B. aus Indien oder Pakistan. Warum das so ist? Weil, und jetzt sind wir wieder beim Thema, Sprache vor allem in der Begegnung mit Menschen gelernt wird. Und genau hier hakt es. Wenn Migranten auch alle Angebote z.B. Sprachkurse (die es in großer Anzahl kostenlos gibt) nutzen würden, so hilft das wenig, wenn sie andererseits die alltägliche Begegnung mit den Einheimischen nicht suchen. Wo sich einheimische Familien mit Kindern treffen sieht man Migranten fast nie, auf Kinderfesten, im Schwimmbad, bei Wanderungen, in Museen; man findet sie fast nie in der Musikschule und bei Sportvereinen. Niemand kann da sagen, dass sie ausgegrenzt würden, sie müssen diese Begegnungen selbst suchen. Genau hierin unterscheiden sie sich von Ausländern aus dem restlichen Europa, die die Wichtigkeit von Eingliederung und Spracherwerb meist von selbst verstehen und deshalb auch meist vermehrte Sprachkompetenzen aufweisen, was sich auf die Schullaufbahn auswirkt. Dass Migranten aus nichteuropäischen Ländern grundsätzlich einen anderen Zugang zu Bildung und gesellschaftlichen Gepflogenheiten haben ist klar. Gerade deshalb sollten sie auch die Ratschläge von Lehrern, Sozialbetreuern usw. annehmen, die sie bei der Integration unterstützen und die meist große Überzeugungsarbeit leisten, leider in vielen Fällen ohne Erfolg wie ich aus eigener Beobachtung weiß. Es stimmt also nicht, dass Migranten in Südtirol grundsätzlich abgelehnt werden (von den Südtirolern, die jeder Diversität abgeneigt sind), nein jenen denen es ernst ist, denen stehen alle Türen offen, die werden von Einheimischen wohlwollend unterstützt. Leider ist das bei zu wenigen der Fall. Was die meisten Südtiroler am meisten stört ist deshalb nicht so sehr die tatsächliche oder vermeintliche Gewaltbereitschaft von Ausländern, sondern das nicht wegzuleugnende Einwandern in die Sozialsysteme ohne Willen zu Integration, wobei hier auch die Gesetzeslage ausschlaggebend ist.

Dom, 10/05/2014 - 20:51 Collegamento permanente
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Name Nachname Lun, 10/06/2014 - 20:20

In risposta a di Waltraud Astner

Ich kann Ihren Kommentar teilweise bestätigen. Ich anderseits kenne sehr viele Fälle in denen Lehrpersonal mit Erfolg viel zur Integration beigetragen haben und diese einheimische Lehrer, die sich stets bemühen und einen Löwenanteil zur Inklusion und Integration beitragen, werden mMn nicht genügend geschätzt. Ich bin solchen Lehrern zu großen Dank verpflichtet.

Lun, 10/06/2014 - 20:20 Collegamento permanente