Politica | Meran
Bauvergehen Sportanlagen?
Foto: Gemeinde Meran
Seit Anfang Juni kann man im Tennisclub in der Piavestraße von Meran, der von der Inhouse-Gesellschaft Meranarena betrieben wird, nicht nur Tennis, sondern auch Padel spielen. Die Anlage soll die erste ihrer Art in Südtirol sein und war eines der Wahlversprechen des Bürgermeisters Dario Dal Medico (La Civica per Merano). „Padel ist populär, aber in Südtirol gibt es nur wenige Möglichkeiten, es zu spielen. Wir sind die erste öffentliche Einrichtung, die über eine solche Anlage verfügt“, erklärte er im Rahmen der Einweihung am 9. Juni.
Die Anlagen stehen also bereits seit dem frühen Sommer, trotzdem haben die Gemeindekommission für Raum und Landschaft (GKRL) - Sektion Bauwesen und die Gemeindekommission für Landschaft erst auf ihrer Sitzung vom 9. August das Projekt „Errichtung von drei Padel-Plätzen, Piavestraße 46“ behandelt. Der Vorsitzender der GKRL ist Bürgermeister Dario Dal Medico.
Bürgermeister als Vorbild
Es liegt hier die Vermutung nahe, dass die Bauarbeiten ohne notwendigem Baurechtstitel begonnen und abgeschlossen wurden. Würde es sich um ein privates Bauprojekt handeln, wäre der Auftraggeber des Bauvorhabens mit einer Strafe konfrontiert. Diese beläuft sich meist auf das Doppelte der Baukostenabgabe und muss an die Gemeinde gezahlt werden. Die Liste Rösch / Grüne fragt daher in einer schriftlichen Anfrage an den Bürgermeister: „Mit welchen Argumenten hat der Bürgermeister / Vorsitzende begründet, dass die Kommission das Projekt behandeln und genehmigen muss, obwohl es bereits errichtet wurde?“
Zudem will sie wissen, wieso die Stadtregierung das Projekt erst zwei Monate nach der Eröffnung auf die Tagesordnung der GKRL setzt und welche Genehmigungsverfahren dafür notwendig sind. Da die Anlage vermutlich möglichst schnell errichtet werden sollte, wurde der Beitrag von 240.000 Euro für die Bauarbeiten auch erst nach der Eröffnung, nämlich am 12. Juli 2022, von der Stadtregierung gewährt. „Es gab eine interne Abstimmung (keinen Beschluss), wonach die Meranarena mit dem Bau der Padelplätze beauftragt wurde“, erklärt Finanzassessor Nerio Zaccaria (Alleanza per Merano). Die interne Abstimmung soll laut dem Beschluss von 12. Juli bereits am 22. März im Gemeindeausschuss erfolgt sein.
Für die Liste Rösch / Grüne ist klar, dass der Gemeinderat beim neuen Padelzentrum übergangen worden ist. Die dafür vorgesehene Aufnahme des Bauprojekts in das Strategiedokument der Stadt erfolgte durch den Gemeinderat in der Sitzung von 24. und 25. Mai, nur wenige Tage bevor die drei Padelanlagen offiziell eingeweiht wurden. Die Fraktion der Grünen hatte sich dabei enthalten, weil sie anderen Projekten im Strategiedokument den Vorrang gegeben hätte. Ob es sich bei der neuen Sportanlage Merans um ein illegal errichtetes Bauwerk handelt, wird die Beantwortung der Anfrage der Oppositionspartei zeigen. Die Stadtregierung hat dafür 30 Tage Zeit.
Wer sich fragt, welche Sportart Padel ist, hier die Erklärung: Padel ist ein vom Tennis abgeleitetes, paarweise gespieltes Spiel, bei dem das Spielfeld (ähnlich einem Tennisplatz, aber kleiner) an allen vier Seiten von Wänden begrenzt ist, an denen der Ball abprallen kann, während er im Spiel bleibt.
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Von diesem Bürgermeister kann
Von diesem Bürgermeister kann man wohl nichts anderes erwarten.
Unter Bürgermeister Paul
Unter Bürgermeister Paul Rösch (vermutlich ist der mit dem Begriff Resch-Zeit gemeint) hat Meran eine sehr positive Zeit in Richtung auf mehr Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit erlebt. Unter Bürgermeister Dal Medico geht es jetzt in Richtung Freunderlwirtschaft und Bauvergehen. Jeder kann selbst entscheiden was er für besser hält.