Annalena Kluge „Gelb“
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Annalena Kluge benutzt für ihren Farbentext das beim Slammen recht beliebte „Lyrische Du“, bei welchem sich alle und niemand angesprochen fühlen dürfen. Am besten ist es dabei, man weiß bis zum Textende nicht wer dieses „Du“ ist, oder weiß es bereits von Anfang an. Es bewegt sich das „Du“ auf wechselnden Seiten der Schwelle zu einer gewissen sprachlichen Intimität, verschließt und öffnet einen Text gleichzeitig und macht ihn besser für einen mündlichen Vortrag tauglich. In diesem setzt Kluge auf einen Tupfer Farbe, wie man ihn an einem grauen ersten Novembertag gut im Alltag gebrauchen kann, auch wenn die Blütezeit der Sonnenblumen mittlerweile vorbei ist. Wie der Sonnenblumen schwerer Blütenstand dem Sonnengelb folgte das Publikum der Performance mit Sprachausflug ins Englische und folgerte: 41,7 Punkte für „Gelb“.
Die Landesmeister:innenschaften sind ein Projekt der SAAV (Südtiroler Autorinnen und Autoren Vereinigung). Es winken Ruhm und Ehre. Weiters ist man nominerungsberechtigt, darf also Kandidat:innen entsenden, zu den italienischen und österreichischen, wie auch den gesamtdeutschen Meisterschaften, Ü20 und U20. Moderiert hat den Abend Lene Morgenstern, an der Technik saß Hannes Huber, für Musik sorgten am Abend Roberto Tubaro (Klavier und Gesang) und Marco Pisoni (Saxophon).
Zum PodcastZu den Regeln des SlamsPoetry Slam - oft als „Wettlesen um die Gunst des Publikums“ beschrieben - ist ein Bühnenformat, bei welchem die Teilnehmer:innen mit selbstgeschriebenen Texten auf die Bühne gehen und diese binnen eines Zeitlimits vortragen. Gesungen darf nur auszugsweise werden, Kostüme sind keine erlaubt.
Bei der Landesmeister:innenschaft ist das Limit des Vortrags fünf Minuten in denen es durch Text und Vortrag eine zufällig aus dem Saalpublikum ausgewählte, siebenköpfige Punktjury zu überzeugen gilt, welche, inklusive einer Kommastelle, von 1 bis 10 Punktwertungen vergeben. Analog zum Eiskunstlauf werden Höchst- und Tiefstnote traditionell gestrichen, es gewann den Abend Hannah Tonner, die am meisten Punkte in Runde 1 und 2 (ein „Stechen“ der besten drei) summiert erhalten hat.
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