Politica | Abgelehnt

Neuwahlen in Schluderns

Zweites Out für Erwin Wegmann: Der Schludernser Bürgermeister schafft es nicht, die absolute Mehrheit für seinen Vorschlag zum neuen Ausschuss zu bekommen.

Erwin Wegmann hat es nicht geschafft – wieder nicht. Es war die letzte Chance am Dienstag Abend, für den Schludernser Bürgermeister, seinen Sessel und die Gemeinde vor Neuwahlen zu retten. Doch die Dringlichkeitssitzung des Gemeinderats, die für 20 Uhr anberaumt war, stand unter keinem guten Stern. Und tatsächlich stimmten schließlich nur sechs Räte für den Vorschlag Wegmanns zur Nachbesetzung der als Vizebürgermeisterin und Gemeindereferentin im September zurückgetretenen Astrid Reinstadler. Es gab fünf Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Was aber nicht ausreichte, um die vorgeschlagene Martha Innerhofer als neue Referentin zu bestätigen. Denn um in den Gemeindeausschuss gewählt zu werden, bedarf es der absoluten Mehrheit unter den abstimmenden Gemeinderäten. “Der Vorschlag des Bürgermeisters ist damit abgelehnt. Damit wird der Gemeinderat aufgelöst und es finden Neuwahlen statt”, meldet die Freie Liste “Mitnond”, für die auch Reinstadler im Schludernser Gemeinderat sitzt, am Dienstag Abend auf Facebook. Doch wie das Nachrichtenportal stol.it zu berichten wuste, schaffte man es in Schluderns, sich darauf zu einigen, am Mittwoch eine weitere Dringlichkeitssitzung einzuberufen und ein drittes Mal abzustimmen. Die Idee wurde am späten Dienstag Abend allerdings wieder verworfen. Nun wird Schluderns nach Bozen, St. Ulrich, Natz-Schabs, Freienfeld und Niederdorf  die sechste Gemeinde sein, in der es aufgrund von Ereignissen in diesem Jahr zu einer kommissarischen Verwaltung und 2016 zu vorgezogenen Gemeinderatswahlen kommt. Und das bereits zum zweiten Mal innerhalb zwei Jahren.

Grund für das Scheitern von Wegmanns Vorschlag ist die Tatsache, dass sowohl “Mitnond” als auch die SVP und die Freiheitlichen auf eine Fortführung der Vier-Parteien-Koalition mit Wegmanns Bürgerliste bestanden. Wegmann hingegen wollte den Ausschuss nach dem Rücktritt von Reinstadler um ein Mitglied aufstocken und den zusätzlichen Posten der Volkspartei anbieten. Bereits vergangenen Donnerstag fand dieser Vorschlag keine Mehrheit. Mit Nachdruck forderten die “Mitnond”  und die SVP, bei der Allparteien-Lösung zu bleiben. Bürgermeister Wegmann hingegen beharrte auf seinem ursprünglichen Vorschlag und brachte ihn am Dienstag Abend ein zweites Mal zur Abstimmung in den Gemeinderat. Mit dem bekannten Ergebnis.