Gerhard Grubers Bozner Nöte
Getrübte Freude über die gewonnene Vorwahl in Meran für Gerhard Gruber. Der Geschäftsführer der privaten Bozner Marienklinik wird sich in den nächsten Wochen weniger dem Meraner Wahlkampf als der Rettung von Millionen für die Bozner Marienklinik widmen müssen. Denn was medial bereits vorweggenommen wurde, wird heute auch offiziell vom Land bestätigt: Das Landesamt für Krankenhäuser überprüft, ob die Tertiarschwestern Landesbeiträge für die Marienklinik zurückzahlen müssen.
Ein gewaltiger Happen von 4,6 Millionen Euro, die der Privatklink in der Vergangenheit für ihre „explizit beschriebenen Zwecke als Klinik“ ausbezahlt wurden, wie es im Amtsdeutsch des Landes heißt. Doch solche Beiträge haben eine Zweckbindung von 20 Jahren. Und genau diese dürfte in Folge der Umstrukturierung innerhalb der Marienklinik verletzt worden sein. Immerhin wurden in der Bozner Privatklinik bereits vor bald zwei Jahren die Geburtenabteilung sowie zwei Operationssäle geschlossen. Im Gegenzug wurde das Haus in der Claudia-de-Medicistraße für weitere Tätigkeiten im Gesundheits- und Sozialbereich genutzt – mit der Übernahme von Bewohnern der Altersheime des Bozner Sozialbetriebs oder der Verlegung der Sportmedizin des Sanitätsbetriebs in den zweiten Stock der Marienklinik.
Statt das wirtschaftliche Überleben zu sichern, wie Geschäftsführer Gerhard Gruber die Umstrukturierung stets bezeichnet hatte, könnte diese nun zum finanziellen Desaster werden: „Von Amts wegen überprüft das Landesamt für Krankenhäuser im Rahmen der sehr komplexen Beitragskriterien, ob durch diese Umstrukturierungen die bestehende vertragliche Zweckbestimmung nach wie vor erfüllt ist oder ob die erfolgten Änderungen eventuell einen Widerruf der Beitragsvergabe erforderlich machen“, wird am Montag offiziell erklärt. Vor der Entscheidung über die eventuelle Aufnahme eines weiteren Verfahrens ist die Marienklinik nun aufgefordert, dem Amt ihre Erläuterungen vorzulegen, wird in der Aussendung des Landespresseamts präzisiert. Gerhard Gruber muss sich also gewaltig ins Zeug legen – auch vor und wohl nicht zuletzt zugunsten seines Meraner Wahlkampfs.