Politica | Landtag

Gratis-Tampons

Der Landtag hat einen parteiübergreifenden Beschlussantrag für ein Pilotprojekt zur kostenlosen Verteilung weibliche Hygieneartikel an den Mittelschulen verabschiedet.
Landtagssitzung Mai 2020
Foto: G.News
Zwei Monate sind es her, seit die Diskussion um diesen Beschlussantrag im Plenum begonnen hat“, sagt Brigitte Foppa, „jetzt haben wir es geschafft“.
Der Landtag hat am Donnerstag einen Beschlussantrag angenommen, der usprünglich von den grünen Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa. Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler eingebracht worden war. Der Antrag sieht die Verteilung von kostenlosen Menstruationsprodukten im Rahmen von Pilotprojekten zur Sexualerziehung in Mittelschulen vor. „Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“, meinen die Einbringer.
Der Beschlussantrag mit dem stimmigen Titel „In der Regel ist's zu teuer“ war bereits m April im Landtag behandelt worden. Dabei hat man auf eine Neufassung geeinigt, die auch von Abgeordneten Jasmin Ladurner und Magdalena Amhof (SVP), Sandro Repetto (PD) und Maria Elisabeth Rieder (Team K) mitunterzeichnet wurde.
 
 
In der Landtagsdebatte sprach sich nur die Freiheitliche  Ulli Mair gegen den Antrag aus, nicht, weil sie darin eine feministische Ideologie sehe, sondern weil hier der Hausverstand fehle. „Es sei zudem psychologisch und pädagogisch bedenklich, denn Mädchen, die noch nicht die Regel hätten, fühlten sich unter Druck gesetzt“, argumentierte Mair.
Bildungslandesrat Philipp Achammer erinnerte daran, dass Sexualerziehung zu den Wahlfächern gehöre. Man werde die Forderung des Antrags aber als Pilotprojekt an den Mittelschulen umsetzen.
Eine Frau gibt im Durchschnitt mehr als 2.000 Euro für diese Produkte aus. Für viele, vor allem jüngere Frauen ist das ein erheblicher Aufwand, den sie sich manchmal gar nicht leisten können“, erklärt Erstunterzeichnerin Brigitte Foppa. Und weiter: „Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Binden und Tampons in allen Schulen und auch in öffentlichen Gebäuden kostenlos zur Verfügung gestellt werden.“
Der Antrag wurde vom Landtag schließlich mit 25 Ja, 2 Nein und 5 Enthaltungen angenommen.