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Mit PALOO gemeinsam Sinich beleben

Beim Festival PALOO 2025 setzt das Organisationsteam vom Jugendzentrum Tilt in Sinich auf kreative Stadtteilarbeit, Jugendbeteiligung und soziale Aufwertung im Quartier.
Tilt Paloo 2025 Vorstellung
Foto: DO/Salto
  • Heute wurde im Jugendzentrum Tilt in Sinich das diesjährige Festival PALOO 2025 vorgestellt. Eines der vielen Projekte zur Stadtviertel-Entwicklung des kleinen Jugendzentrums des Vereins La Strada – Der Weg ONLUS. Ein Ort, der in der Realität dicht-gebauter und noch dichter bewohnter grauer Wohnkomplexe in der Damiano-Chiesa-Straße als Oase für junge Menschen erscheint. Unterstützt wird das Projekt des Organisationsteams von der Gemeinde Meran, der Provinz Bozen, dem Institut für den sozialen Wohnbau (IPES) und einem breiten Netzwerk lokaler Vereine. 

    Ziel der Veranstaltung: das Quartier in einem partizipativen Ansatz als lebendigen und inklusiven Raum zu gestalten. Das Festival findet am 5. und 6. September 2025 statt, versteht sich jedoch inzwischen als Bürgerplattform für kreative Stadtentwicklung, die im Dialog mit der lokalen Bevölkerung und durch ein offenes Ohr für deren Bedürfnisse stetig wächst. Aus einer dreitägigen Veranstaltung im letzten Jahr ist eine ganzjährige Plattform für kulturelle, soziale und kreative Aktivitäten geworden.

  • Tilt Sinich: Das Festival PALOO ordnet sich in eine Reihe von Initiativen und Projekten ein, die mit ihrem partizipativen Ansatz die Entwicklung des Stadtviertels Sinich vorantreiben. Foto: DO/Salto
  • Das Team des Jugendzentrums Tilt verfolge mit PALOO fünf Hauptziele: die soziale und kulturelle Stadtentwicklung, Förderung von Partizipation, symbolische wie praktische Aufwertung vernachlässigter Orte, Stärkung der Identifikation mit dem Stadtteil sowie die Überwindung negativer Stereotype über Sinich. Das Programm umfasst nicht nur Veranstaltungen und Konzerte, sondern auch generationenübergreifende Workshops, bei denen sich Besucherinnen und Besucher künstlerisch betätigen und nachhaltige Projekte in ihrer Nachbarschaft umsetzen können. Die interaktiven Formate im Rahmen von PALOO laufen bereits seit dem Frühjahr und werden das ganze Jahr über andauern, um effektive und zeitgemäße Quartiersarbeit zu fördern – ausgehend von der Jugend, aber wirksam für das ganze Viertel.

     

    „Ziel ist es, das Festival nicht nur auf die öffentlichen Plätze von Sinich zu beschränken, sondern gezielt auch in die weniger sichtbaren Ecken des Stadtteils zu bringen, insbesondere in die Wohnsiedlungen der Damiano-Chiesa-Straße.“

     

    Ein zentrales Anliegen von PALOO 2025 ist es, so erklärt Mitorganisator Giovanni Francescon, das „Festival nicht nur auf die öffentlichen Plätze von Sinich zu beschränken, sondern gezielt auch in die weniger sichtbaren Ecken des Stadtteils zu bringen, insbesondere in die Wohnsiedlungen der Damiano-Chiesa-Straße.“ Dort wurde nun auch ein ehemals brachliegendes Gebäude in ein lebendiges Kreativlabor umgewandelt, das heute mit einer 3D-Druckwerkstatt, einem Keramikstudio mit eigenem Brennofen und Tischlerstationen ausgestattet ist. „Viele der Jugendlichen finden hier bei uns einen Ort, an dem sie sich sinnvoll einbringen können. Wir versuchen, durch niederschwellige Angebote wie Upcycling-Workshops, Gartengestaltung oder kleine Designprojekte, nicht nur Fähigkeiten zu fördern, sondern auch Selbstwert und Zugehörigkeit.“ Und im Zuge dessen wird mit vereinten Kräften Sinich belebt.

  • PALOO 2025: Stadtviertel-Entwicklung findet im Aufzeigen von Perspektiven und der Stiftung von Begegnung zwischen verschiedenen Generationen fruchtbaren Nährboden. Foto: DO/Salto
  • Ein belebter Ortsteil

    Öffentliche Orte werden über das gesamte Jahr regelmäßig mit Aktionen und Festen bespielt, so Francescon. Darunter die viel beachtete Festa della Zuppa, bei der über ein „Dutzend lokale Einrichtungen mit ihren Mitgliedern und Mitwirkenden je eine Suppe kochen und der Stadtteil mit Suppenständen zu einer kulinarischen Bühne für Inklusion und Gemeinschaft wird“. Während große Events wie das Suppenfestival eher im öffentlichen Raum stattfinden, finden Veranstaltungen, wie das PALOO-Festivalwochenende am 5. und 6. September mit eher flexiblen Aktivitäten bewusst innerhalb der Wohnviertel statt. „Ziel ist es, eben nicht nur sichtbare Plätze wie die zentrale Piazza, sondern auch jene Orte aufzuwerten, die oft im Verborgenen bleiben.“

     

    Aktuell erheben wir mithilfe eines Fragebogens zur Lebensqualität in Sinich die Wahrnehmung des Stadtteils, sowohl unter der lokalen Bevölkerung als auch unter Menschen aus anderen Teilen Merans.

     

    Ein interessantes Projekt im Rahmen von PALOO, das Francescon noch mit SALTO teilt, ist ein partizipatives soziales Monitoring über den Ortsteil Sinich, welches vom Tilt geplant wird: „Aktuell erheben wir mithilfe eines Fragebogens zur Lebensqualität in Sinich die Wahrnehmung des Stadtteils, sowohl unter der lokalen Bevölkerung als auch unter Menschen aus anderen Teilen Merans“, so Francescon. Diese Umfrage soll helfen, die tatsächlichen Bedürfnisse zu erfassen und das „Stigma der Peripherie“ kritisch zu hinterfragen. Aktive Stadtentwicklung wird vom Tilt – jenseits kultureller Festlichkeiten und Aktivitäten – sogar mit wissenschaftlichen Instrumenten angegangen. Eine Plattform mit vielfältigen Ansätzen.