Politica | Nach den Wahlen

„Zero Quattro Sieben Oans“ mit Wahlanalyse

Auch die Jungen machen sich Gedanken zum Wahlausgang. Das Bozner Online-Magazin „Zero Quattro Sieben Oans“ stellt seine Wahlanalyse online und fragt nach der Sinnhaftigkeit von italienisch-deutschen Muss-Vertretungen im Landtag.

Das zweisprachige Magazin „Zero Quattro Sieben Oans“, das sich nach der Vorwahltelefonummer von Bozen nennt, gibt es seit November 2011 und wurde von der „Bewegung der jungen Bozner“ rund um Chefredakteur Matthias Cologna gegründet. Sie wollen "ideale Bedingungen für ein ethisches, demokratisches und aktives Bürgerbewusstsein in der Jugend" schaffen und schreiben über gesellschaftpolitische Aspekte, Kultur und Sprache in und über Bozen hinaus.

In der Novembernummer ist einiges nachzulesen über den Wahlausgang und die Deutung, wie es nun weitergehen könnte. In seinem zweisprachigen Leitartikel geht das Magazin auf die letzthin oft gestellte Frage ein, was es nun auf sich hat mit der speziellen Südtiroler Wahlarithmetik, laut der es aufgrund der weniger gewordenen Repräsentanz italienischer Politiker im Landtag nur mehr für einen italienischen Landesrat reichen wird. Der Leitartikler meint: „Un modello che risulta antiquato, non tenendo conto dell’evoluzione della società: che “colpe” hanno i bilingui come Foppa o Köllensperger? E se entrassero in giunta non rappresenterebbero gli italiani?“

In einer Umfrage von Viktoria Cologna wurden 100 Südtiroler nach ihrem Wahlverhalten befragt; die Redakteurin zeigte sich erstaunt darüber, dass immerhin 96 Prozent dieser Befragten ihrer Staatsbürgerpflicht nachkamen und wählen gingen. Leider schreibt Cologna nirgends, wie die Umfrage zustande kam, bzw. ob sie nur die Stadt Bozen betraf, oder auch darüber hinausging. Interessant auf jeden Fall die Antworten der Erstwähler: In der Schule wurde das Thema Wahlen nicht behandelt (98 Prozent), die meisten der Jungwähler haben sich über Internet und Zeitungen informiert.

In einem weiteren Artikel wurden einige der jungen Landtagskandidaten befragt: Unter dem Titel „The day after“ wurden etwa Egon Steinegger vom Team Autonomie, Alessandro Huber vom PD, Jaime Venturini von Alto Adige nel Cuore oder Evelyn Gruber-Fischnaller und Francesca Schir vom Movimento 5 stelle nach ihren Wahlkampferfahrungen, den Schwierigkeiten denen sie begegnet sind oder auch den lustigen Ereignissen befragt.

Und schließlich haben die Redakteure von Zero Quattro Sieben Oans noch den aufmüpfigsten aller Politiker befragt, den scheinbar in Dauerwahlkampf durch Italien ziehenden Beppe Grillo.

„Er wirkt gegen unseren Erwartungen  sehr ruhig und gelassen und nutzt die Zeit vor dem Abendessen um mit den Kandidaten und Sympathisanten Fotos zu knipsen und zu scherzen.“ Viktoria Cologna, Matthias Cologna und Tommaso Marangoni stellen unter anderem die Frage, ob Grillo noch recht viel länger seiner Bewegung vorstehen wolle, oder ob er langsam daran denke, das Ruder abzugeben und Beppe antwortet: “Ancora un po’. Ancora un po’ credo che ci sia bisogno, poi piano piano vedo che i ragazzi (candidati e parlamentari del M5S, ndr) vanno nelle piazze, vanno a fare i comizi, vanno in mezzo alla gente, se la stanno cavando benissimo, in una maniera straordinaria. Però io credo che sino alla Europee, perlomeno, hanno ancora bisogno del vecchio genovese, populista, demagogo. (Ride)“