AGB/CGIL: Schluss mit der Gießkanne
Alle wollen etwas von Arno Kompatscher und seiner neuen Mannschaft in diesen Tagen. Nach der Caritas nutzen am Freitag auch die Gewerkschafter des AGB/CGIL ihre traditionelle Jahrespressekonferenz, um Wünsche an die neue Landesregierung zu deponieren. Die Prioritäten, die Generalsekretärin Doriana Pavanello und der Chef der Rentnergewerkschaft LGR/SPI Alfred Ebner nach fünf Jahren Krise im Visier haben, sind wenig überraschend der Bereich Arbeit und die Ankurbelung der Wirtschaft. Als konkrete Forderungen nannten sie unter anderem gezielte Investitionen in Forschung und Innovationen, ein definitives Überwinden des bisherigen Beitragssystems nach dem Gießkannenprinzip und die Reduzierung der Arbeitskosten durch eine Senkung der regionalen IRPEF-Zulage oder der IRAP für innovative Unternehmen.
Klaren Vorrang bei den Weichenstellungen in der Arbeitspolitik soll laut der Gewerkschaft Jugendlichen sowie dem krisengeschüttelten Bausektor gegeben werden. In der Sozialpolitik sollte das Augenmerk verstärkt auf jene Einkommensschichten gerichtet werden, die bisher als nicht gefährdet galten, wie Jugendliche ohne Arbeit oder Personen mit prekärer Beschäftigung.
Pavanello und Ebner bewarben sich aber auch offen für eine Mitarbeit am künftigen Programm der Landesregierung: „Wir sind zu einem konstruktiven Dialog bereit, auch zu Themen wie den neuen Zuständigkeiten im Steuerbereich, den Staatsangestellten und den Maßnahmen zur sozialen Abfederung“, meinten die beiden Gewerkschafter.