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Stockerl verpasst. Super!

Südtirol hat fast alles verpasst bei dieser Olympiade. Gut, dass diese hyperkompetitive Zeit wieder der normalkrank-kompetitiven Platz gemacht hat
„Mahh, jooo (..Pause..), i hon mi guat gfühlt, i hon olls gebn (..Pause..). Es Material hot vielleicht net gonz gstimmt (..Pause..upps Sponsorenalarm). Noa wor do a der Wind (..Pause..Lächeln)... schod.“ Ende des Interviews mit Mölgg, Mölgg, Innerhofer, Fill, Schnarf, Visintin, Fischnaller, Fischnaller, Wierer, Kostner, Paris usw.
Doch stopp! Paris ist in seinen Fazit-Interviews erholsam anders, versucht erst gar nicht brav Gelerntes wiederzukäuen sondern sagt's wie's ist. Diesmal: „Ich war einfach nicht schnell genug“. Punkt. Und basta. Schade um das Geld zwar, denn olympisches Gold wäre in Italien 150.000 Euro wert, Silber 100.000, Bronze 50.000. Pazienza.
Schon vom Kindergarten an steht das Siegerpodest im Fokus. Freude bleibt zweitrangig, entspannter Spaß sowieso.
Der Südtiroler Leistungsgesellschaft tut dieses kollektive Scheitern bestimmt nicht schlecht. Denn der Stockerlwahn im Sport spiegelt eigentlich nur den allgemeinen Höherbesserschneller-Wahn, der sich im Fall von Sport noch mit diversen Patriotismen anreichert.
Nur wer top ist, bekommt Anerkennung, nur wer top ist, kommt zu Geld und nur wer top ist, wird geliebt. Der Rest kann schauen, wo er bleibt, muss sich ablenken durch manischen Konsum, Spielereien, Grobwerden, Herumhacken auf Schwächeren. Schon vom Kindergarten an steht das Siegerpodest im Fokus. Freude bleibt zweitrangig, entspannter Spaß sowieso. Übrigens: Das Kompetitivste überhaupt ist Krieg.