Società | Coronavirus

Positive Thinking

Hysterie, Hamsterkäufe, Panikmache. Ratschläge wider den Wahnsinn von einem Berufenen.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Foto: Pixabay

Manna! Dieses Corona-Dings ist nicht die Geißel der Menschheit, sondern der göttliche Segen, der über sie kommt. Man muss nur das Potential sehen: Das sozialverträgliche Frühableben der 65+ und Lungenmaroden. Die Entlastung der Rentenkassen und des Budgets der Sanität, wenn die Asthmatiker und Raucherlungen nicht länger Therapieleistungen in Anspruch nehmen. Schlimm finde ich nur die irrationalen Reaktionen. 2018 sind auf den walschen Straßen 3.310 Menschen gestorben. Trug deshalb einer Mundschutz, wenn er mit 100 Sachen durch die 50er-Zone fetzte? Und offengestanden sind 7,5 Milliarden Menschlein auf diesem Planeten einfach zu viel. Das mit HIV hat nicht so recht geklappt; sollten wir Mama Natur nicht die Chance geben, ihren Fehler mit diesem Schmarotzer Namens Mensch - der beim derzeitigen Konsumverhalten eigentlich 3,5 Erden bräuchte - zu korrigieren? Ich meine, da ich mit meinen virilen 64 nicht zur Risikogruppe gehöre.
Man muss nur das Potential sehen - oder auch nicht. Nimm den Sven (Sven ist kein Südtiroler Name). Seit Jahr und Tag predigt uns der stramme Recke gebetsmühlenartig, dass wir in diesem Staat Italien keine Zukunft haben und was hört man jetzt, wo leibhaftig Schädlinge aus dem Walschland unseren deutschen Volkskörper bedrohen: Nix, niente, nada! Gut, der wird in seiner Innschprucker Trutzburg hocken und sich denken: „Wenn es hart auf hart kommt, macht der Platter Günther den Brenner dicht“.
Ich finde es ja immer amüsant, wenn der Arno reflexartig betont, dass die Schicksalsgrenze offen bleibt und der Günther neben ihm im Pressesaal des Palais Widmann (wir wollen auch weiterhin nicht vergessen, dass der Umbau mit ein paar Akustikpaneelen ein halbes Einfamilienhaus, sprich 242.000 Euro gekostet hat) augenblicklich in Schnappatmung verfällt: Schiffbrüchige Neger mit dem Drang nach Norden, Transit-LKWs und jetzt Coronazombies - aber wegen den verzogenen Stiefgeschwistern im Süden muss der Schlagbaum oben bleiben.
Dabei wäre das Mezz-per-sort-Gesindel, das Volk der Jammerer, die Katzelmacher an sich schon Grund, die neuerbaute Kontrollstelle gegenüber der Rosendorfer-Raststätte endlich in Betrieb zu nehmen. Dieses „Volk in Not“ im „fremden Staat“, die „bedrohte Minderheit“ südlich der „Unrechtsgrenze“ geht mittlerweile maximal auf die Eier; auch weil die Hochkönige der Larmoyanz das Wehklagen so verinnerlicht haben, dass es in ihre DNA übergegangen ist. Hoteliers; Bauern; Lehrer; Landhäusler, orfani di un contratto collettivo intercompartimentale. Respekt dem Günther – nicht weil er sich für die PK mitten ins Seuchengebiet gewagt hat – sondern, dass er diese Plärrer nicht schon längst nach Codogno gewünscht hat. Ich schweife ab.
Hmm … wir könnten doch die Schützen an die Salurner Klause beordern, um die Euregio-Außengrenzen zu sichern. Die in Brüssel labern doch ständig was von Binnenmarkt und Außengrenzen und Frontex und … Wenn dann ein Covid-19-Walscher ins Landl will, gibt's mit der Hellebarde eins auf die Mütze. Und wer sich damit nicht stoppen lässt, wird mit dem Stopselgewehr erschossen. Um auf Nummer sicher zu gehen, kaufen wir den Israelis, die von der Palistinensermauer übrig gebliebenen Betonelemente ab und sperren den Talboden. Ach was, wir ziehen den Grenzzaun über den Fennberg hoch, bis zum Reschen und im Osten bis Vierschach. Voll im Schwung bauen wir unsere Chinesische Mauer (Gott, was für eine geniale Analogie: Virus, Wuhan, Chinesische Mauer – Literaturpreiswürdig) über den Alpenhauptkamm weiter, bis sich die Enden am Brenner vereinen. Dach drauf - dann ist die Menschheit vor den größten Parasiten ever endlich geschützt: Dem City-Roller-2020. Kommt keiner rein, kommt keiner raus. Dann hat der Kläffer aus der Bozner Südtiroler Straße endlich einen Anlass über die Unerreichbarkeit des „begehrenswertesten Lebensraums Europas“ zu jammern. Bevor die Grenze dicht ist, müssten wir noch den Sven (Sven ist kein Südtiroler Name) nach Boazn locken. Hab's, er muss seine Unterschrift unter irgend einen Inflationsausgleich für die Rentenauszahlung setzen.

Hoteliere-2020

Was, die Touristiker leiden jetzt schon unter der Stornowelle? Der Zivilschutz sucht eh nach Notunterkünften für die Quarantäne der Verdachtsfälle. Kaserne in Gossensass, bah?! Für die erste Welle wird die Adler Lodge Alpe und das Vigilius Mountain Resort requiriert (fließend Deutsch und Warmwasser) und dann füllen wir sukzessive die anderen Gästebetten im Land auf. Bei 230.000 Betten passt fast das halbe erkrankte Südtirol rein. Hätten wir schon viel früher, auch ohne SARS-CoV-2 Pandemie machen sollen - krank wie dieses Land ist. Aber vorher sperren wir noch die im Land urlaubenden Touris für vierzehn Tage weg. Na, na, nicht wegen der Vorsorge. Trotz jährlichem Nächtigungsrekord jammern die Pinzgerjünger ja immer, dass der durchschnittliche Gast nur mehr 3-4 Tage, höchstens eine Woche Kurzurlaub bucht. Das ist die Gelegenheit zu zeigen, dass man es in unseren Wellnesstempeln durchaus auch zwei Wochen aushalten kann. Gezwungenermaßen.

Bauern-2020

Verdächtig ruhig sind zur Zeit nur die Bauern. Fühlen sich auf der sicheren Seite und wollen wie üblich die Nettozahler ihrer Subventionen nicht teilhaben lassen. Die fahren einmal mit der Spritzbundl um den Hof - und „a Ruah isch mit den Virus“. Was sage ich. Durch die aseptische Wüste des Stangenobstes kommt kein noch so resistenter Virenstamm*in - geschweige denn bis zu ihren geschlossenen Höfen. Apropos, „Geschlossener Hof“. Nomen est omen. Für die Flüchtlingsströme der Stadtler und der Malser werden sie ihre Türen nicht öffnen. Und Aushungern wird nichts nützen, denn so ein Bauer mit seiner H-Milch vom Despar und den Goggelen vom Conad ist autark. Wenn's ganz arg kommt, können die Selbstversorger den Apfelsaft vom Zipperle und das Schüttelbrot aus feinstem Regiokorn der Meraner Mühle aus dem eigenen Hofladen kannibalisieren. Bis dahin hat die Laimburg sicher „durch die Einführung von Parasitoiden aus dem in Asien ursprünglichen Verbreitungsgebiet des Schädlings“ den Virus Schachmatt gesetzt.
Wenn nicht, werden die Staller wieder mit ihren Traktoren durch das Benko-Viertel zum Laurin-Brunnen gratteln und ein „Virusfreies Südtirol“ fordern. (Ist so ein Wolf eigentlich Covid-19-resistent?).
Moooment! Wenn die Pharmaindustrie ein Mittel gegen alle Parasiten findet, die die Menschheit gemeinhin befallen, fallen ihr in Südtirol 6% der Population zum Opfer - alle Bewohner der 20.000 landwirtschaftlichen Betriebe. Halleluja!