"Auch Kleine brauchen Technologiepark"
Der Landesverband der Handwerker (LVH) hat es sich zur Gewohnheit gemacht, die Position seiner Mitglieder mittels Umfragen einzuholen. So auch beim wichtigen Thema Innovation, zu dem nun in Zusammenarbeit mit der rcm solutions Gmbh eine Studie gemacht wurde. Demnach bezeichnen 64 Prozent der Südtiroler Handwerksbetriebe ihr Unternehmen als innovativ; 2006 waren es nur knapp über der Hälfte. „In der öffentlichen Wahrnehmung passiert Innovation immer nur in großen Betrieben“, sagt LVH-Präsident Gerd Lanz. „Doch auch in den kleinen Betrieben gibt es eine ständige Erneuerung, ob bei Produkten oder Prozessen“.
Dennoch kommen bei weitem nicht alle innovativen Ideen zur Umsetzung. Als Ursache dafür macht die Umfrage des LVH vor allem finanzielle Ressourcen und gesetzliche Rahmenbedingungen aus. Wurden 2006 noch Themen wie mangelnde Kooperation als größte Innovationsbremser gesehen, ist es heute also vor allem die Krise.
Ein Problem, das durch einen Technologiepark zumindest gelindert werden könnte – sofern diese nicht nur auf die Bedürfnisse großer Unternehmen zugeschnitten wird, markierte der LVH heute seine Position zum umstrittenen Großprojekt. Die gemeinsame Ansiedlung verschiedener Kompetenzzentren wie TIS, Eurac oder Fraunhofer unter einem Dach wird dabei als wichtiger erster Schritt gewertet. „Unsere Betriebe brauchen neutrale Ansprechpartner aus verschiedenen Disziplinen, mit denen sie die Machbarkeit von Ideen und Produkten testen können und gemeinsam neue Entwicklungen vorantreiben können“, so Lanz. Eine Funktion, die dem LVH in der bisherigen Konzeption abgeht. Gerade in Zeiten, in denen die Produktentwicklung immer schneller und die finanziellen Ressourcen für Entwicklung immer geringer werden, sei eine Unterstützung der öffentlichen Hand in diesem Bereich essentiell.